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Krafttraining - Die 100 Prinzipien

Krafttraining - Die 100 Prinzipien

Titel: Krafttraining - Die 100 Prinzipien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Pauls
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Leistung ( 80 )
    Belastung und Erholung ( 6 )

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Hebergürtel
Ein Hebergürtel schützt die Wirbelsäule bei schweren Lasten
    Ein Hebergürtel wird fest um den Bauch geschnallt, um beim Heben schwerer Lasten die Lendenwirbelsäule zu unterstützen und dadurch Überlastungen und Verletzungen zu vermeiden. Beim schweren Heben in vorgeneigter Haltung, wie es bei Kniebeugen oder beim Kreuzheben vorkommt, entstehen nicht nur hohe Druckkräfte auf die Wirbelknochen und Bandscheiben, sondern auch enorme Scherkräfte, die bei unzureichender Stabilisierung durch die Muskulatur zu Verletzungen an den Wirbelbögen oder Bandscheiben führen können. Die höchsten Kräfte entstehen dabei in den unteren Bewegungssegmenten, also im Bereich der Lendenwirbelsäule. Ein komplexes System aus Muskeln, Faszien, Bändern, Wirbelgelenken und dem Bauchrauminnendruck sorgt für eine Stabilisierung und Druckentlastung der Lendenwirbelsäule beim Heben. Welche Rolle dabei ein Hebergürtel spielt, ist biomechanisch nicht genau geklärt. Man weiß allerdings, dass ein Heber-gürtel den Bauchrauminnendruck deutlich erhöht. Dieser könnte vor allem die »feste Umpackung« der Wirbelsäule unterstützen und dadurch Scherkräften entgegenwirken. Zudem soll er einen Beitrag zur Druckentlastung leisten. Das Einatmen vor dem Hebevorgang mit Hebergürtel stellt offenbar eine wichtige Voraussetzung für eine effektive Entlastung der Wirbelsäule dar. In der Praxis hat es sich bewährt, einen Hebergürtel bei schweren Lasten in der Kniebeuge und beim Kreuzheben zu tragen.
    Ein weiterer Aspekt des Hebergürtels ist, dass er durch taktile (Berührungs-) Reize ein besseres Gefühl dafür vermittelt, in welcher Position der Bereich Becken-Lendenwirbelsäule eingestellt ist, wodurch eine Veränderung der Haltung deutlicher spürbar wird, z. B. eine ungünstige Überstreckung oder Beugung der Wirbelsäule. Das Tragen eines Gürtels vermittelt mehr Sicherheit, wodurch manche Sportler sich trauen, höhere Lasten aufzulegen. Bei eher vorsichtigen Sportlern kann dies ein Vorteil sein (mehr Leistung), bei eher sorglosen ein Nachteil (Verletzungsgefahr).

    Ein Hebergürtel unterstützt die Wirbelsäule beim schweren Heben.
    Das Heben mit einem Hebergürtel sollte bei leichteren Lasten eingeübt werden, bevor man ihn im Training mit höchsten Intensitäten einsetzt. Er sollte niemals ständig im Training getragen werden, da der Aufbau einer optimalen Haltungskontrolle durch körpereigene Mechanismen (Rumpfmuskulatur) behindert wird. Sein Einsatz beschränkt sich im Wesentlichen auf Kniebeugen, Kreuzheben und Überkopf-arbeit mit schweren Lasten (> 70 % MVC). Der Aufbau einer starken Bauch- und Rückenmuskulatur ist allerdings die höchste Pflicht für jeden Sportler, der mit schweren Lasten trainieren möchte. Der Gürtel ist nur eine Ergänzung, niemals die Hauptbedingung für ein sicheres Heben.
    Insbesondere im Powerlifting (Kraft-Dreikampf) ist das Heben mit einem Hebergürtel verbreitet. Im Gewichtheben ist die Benutzung seltener geworden. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 sah man viele Heber ohne Gürtel. Im Bodybuilding wird der Einsatz sehr unterschiedlich gehandhabt.
    VERWEISE:
    Wirbelsäulenschutz ( 81 )
    Gelenkstabilität ( 84 )

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Ernährung
Mehr Leistung durch eine sportgerechte Ernährung
    Die Ernährung hat für den Kraftsportler mehrere wichtige Aufgaben:
       Versorgung der Muskeln mit Energie für Training und Wettkampf
       Versorgung des Körpers mit Protein für den Muskelaufbau
       Versorgung des Körpers mit Vitaminen und Mineralstoffen für reibungslose Stoffwechselvorgänge, den Aufbau von Knochen und eine optimale Sauerstoffversorgung
       Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit für Transport- und Speicheraufgaben sowie die Regulation der Körpertemperatur über die Schweißbildung
       Regulation des Körpergewichts (in Form von Fett und/oder Muskulatur)
       Regulation des Wasserhaushalts und der Körperzusammensetzung.
    Ernährungsfehler führen zu Verzögerungen in der Leistungsentwicklung, zu einer unerwünschten Gewichtszunahme bzw. -abnahme, zu Leistungsschwäche im Wettkampf und unter Umständen zu gesundheitlichen Problemen. Für die Hebeleistungen im Kraftsport sind in Training und Wettkampf als Energieträger vor allem die Kohlen-hydrate entscheidend, da die Energie für Kraftleistungen über anaerobe Stoffwechselprozesse bereitgestellt wird, wofür die Energieträger ATP, Kreatinphosphat und Glykogen

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