Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krafttraining

Krafttraining

Titel: Krafttraining Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir M. Zatsiorsky , William J. Kraemer
Vom Netzwerk:
Blockierung wird dann plötzlich gelöst, sodass der Proband aus dieser Position heraus gegen den vorhandenen Widerstand die Streckbewegung ausführen kann. In diesem Fall werden die Anfangsbedingungen für die Muskelkontraktion durch die Größe der Kraft bestimmt und nicht durch den Kraftanstieg oder die Zeit für die Kraftentwicklung.
    Kraft-Geschwindigkeits-Beziehungen können ebenfalls an isokinetischen Systemen ermittelt werden, die die Beziehungsgeschwindigkeit konstant halten. Allerdings ist der Geschwindigkeitsbereich bei modernen Systemen relativ gering, sodass sehr schnelle Bewegungen nicht untersucht werden können.
    Mehrere Konsequenzen, die sich aus der Kraft-Geschwindigkeits-Gleichung ergeben, sind für die Sportpraxis von Bedeutung:
Es ist nicht möglich, eine hohe Kraft bei sehr schnellen Bewegungen aufzubringen. Wenn ein Sportler den Anfangsteil einer Bewegung zu schnell ausführt, kann die Fähigkeit, im folgenden Abschnitt große Kräfte zu entwickeln, eingeschränkt sein. Zum Beispiel kann beim Gewichtheben eine zu schnelle Startbewegung verhindern, dass der Sportler in der vorteilhaftesten Körperhaltung – wenn sich die Hantelstange in Knienähe befindet – seine maximale Kraft aufbringt.
Die Größe von Kraft und Geschwindigkeit, die im Mittelteil der Kraft-Geschwindigkeits-Kurve aufgebracht werden, wird von der maximalen isometrischen Kraft F mm bestimmt. Mit anderen Worten, die Maximalkraft F mm eines Sportlers bestimmt die Kraftwerte, die unter dynamischen Bedingungen aufgebracht werden können. Die Abhängigkeit von Kraft und Geschwindigkeit unter dynamischen Bedingungen von der Maximalkraft F mm ist bei Bewegungen mit relativ hohem Widerstand und geringer Geschwindigkeit größer ( s. Abb. 2.12 a und b ). Andererseits besteht keine Korrelation zwischen Maximalkraft F mm und maximaler Geschwindigkeit V mm . Die Fähigkeit, maximale Kräfte aufzubringen (d. h. die Muskelkraft) und die Fähigkeit, bei derselben Bewegung eine hohe Geschwindigkeit zu entwickeln, sind unterschiedliche motorische Eigenschaften. Das trifft für den oberen Bereich der Kraft-Geschwindigkeits-Kurve zu, währenddessen die Werte im Mittelbereich von F mm abhängen.
    Abb. 2.12: Nichtparametrische Beziehung zwischen der maximum-maximorum-Kraft F mm und der Geschwindigkeit der Schulterflexion mit gestreckten Armen V m . Es sind die Streufelder von F mm über V m (a) und V mm (b) dargestellt, vgl. Abb. 2.2 (a) mit 8-kg-Hantel in der Hand. Es besteht eine enge Korrelation zwischen F mm und der Winkelgeschwindigkeit V m (b) unbelastet; es besteht keine signifikante Korrelation zwischen F mm und V mm . Daten aus: Zatsiorsky, V. M. (1969). Motorische Fähigkeiten von Athleten. Dissertation: Moskau, Zentralinstitut für Körperkultur. Abdruck mit Genehmigung des Autors.
Die maximale mechanische Leistung P mm wird bei mittleren Kräften und Geschwindigkeit erreicht. Wenn sich die Bewegungsgeschwindigkeit vergrößert, verringert sich die aufgebrachte Kraft und die aufgewandte Energie (Arbeit + Wärme) nimmt zu. Der Wirkungsgrad (das heißt das Verhältnis von Arbeit zu Energie) erreicht seinen größten Wert bei ungefähr 80 % der Maximalgeschwindigkeit V mm . Die mechanische Leistung wird bei etwa einem Drittel der Maximalgeschwindigkeit am größten ( s. Abb. 2.13 ).

    Abb. 2.13: Abhängigkeit verschiedener Bewegungsparameter von der Bewegungsgeschwindigkeit. Abszisse: Geschwindigkeit V, bezogen auf die Maximalgeschwindigkeit V 0 ohne Last (für diesen Ausdruck wird im Buch durchgängig das Symbol V mm benutzt). Ordinate: (a) Kraft F, bezogen auf die maximale Kraft F 0 bei Geschwindigkeit gleich null; (b) Wirkungsgrad = (verrichtete mechanische Arbeit)/(aufgewandte Gesamtenergie; (c) mechanische Leistung = F V , (d) aufgewandte Gesamtleistung = F V /(Wirkungsgrad). Ergebnisse experimenteller Untersuchungen an isolierten Muskeln und Menschen. Aus: Hill, A. V. (1950): The dimension of animals and their muscular dynamics. Science Progress, 38, 209- 230. Abdruck mit Genehmigung von Blackwell Scientific Publications.
    Es mag überraschend sein, dass das Leistungsmaximum bei einem Drittel der Maximalgeschwindigkeit V mm festzustellen ist. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass sich im einfachsten Fall die Leistung aus dem Produkt aus Kraft und Geschwindigkeit ergibt:
    P = W/t = F • S/t = F • (S/t) = F • V
    mit P – Leistung, W – Arbeit, F – Kraft, S – Weg, t – Zeit, V – Geschwindigkeit. Da F m und V m

Weitere Kostenlose Bücher