Krafttraining
Kraftentwicklung beigemessen. Im Ergebnis sind die Turner mit 17-18 Jahren für internationale Wettkämpfe vorbereitet. Dmitri Bilozerchev wurde Weltmeister mit 16 Jahren.
Mit Zunahme der Schwierigkeit der Kürprogramme wurden die schwierigsten Elemente im Training nicht von den amtierenden Olympiasiegern und Weltmeistern ausgeführt, sondern von deren jungen Trainingspartnern. Diese waren zu der Zeit gerade 12 und 13 Jahre alt und haben die Olympischen Spiele der Jahre 2008 und 2012 als Ziel.
Andere Faktoren (Ernährung, Hormonstatus)
Das Krafttraining aktiviert die Synthese kontraktiler Muskelproteine und ruft eine Muskelhypertrophie hervor, wenn die erforderlichen Substanzen für den Proteinaufbau und das Wachstum vorhanden sind. Die Bausteine für solche Proteine sind die Aminosäuren, die in den Erholungsintervallen nach den Belastungen für die Resynthese verfügbar sein müssen.
Aminosäuren sind die Endprodukte der Proteinverdauung (oder Hydrolyse). Einige Aminosäuren, essenziell oder indispensabel genannt, können nicht vom Körper aufgebaut werden und müssen mit der Nahrung zugeführt werden. In der Nahrung enthaltene Aminosäuren passieren unverändert die Darmwand und gelangen so in den Blutkreislauf. Aus diesem werden sie entsprechend den spezifischen Erfordernissen von der Muskulatur aufgenommen, um muskeleigenes Protein aufzubauen. Unter sportpraktischen Gesichtspunkten bedeutet dies, dass
eine vollständige Auswahl der für den Proteinanabolismus erforderlichen Aminosäuren während der Erholungsphasen im Blut enthalten sein muss,
und Proteine, insbesondere essenzielle, in ausreichenden Mengen in der Nahrung enthalten sein müssen.
Sportler in Sportarten und Disziplinen wie dem Gewichtheben oder Kugelstoßen, in denen die Muskelkraft die dominierende Fähigkeit ist, benötigen mindestens 2 g Proteine pro Kilogramm Körpermasse. Bei Spitzenathleten steigt in den Hauptbelastungsabschnitten der Proteinbedarf auf 3 g Proteine pro Kilogramm Körpermasse und Tag. Diese Proteinmenge muss bei einem ausreichenden Anteil essenzieller Aminosäuren mit der Nahrung zugeführt werden. Es ist wichtig, festzustellen, dass der aktuelle Bedarf weniger die Proteine betrifft, sondern eher die Aminosäuren.
Zusätzlich zur Zufuhr von Aminosäuren spielt der Hormonstatus eines Sportlers eine sehr wichtige Rolle. Mehrere, von verschiedenen Drüsen abgesonderte Hormone wirken im Körper auf das Muskelgewebe ein. Diese Wirkungen sind in katabole, die den Proteinabbau steuern, und anabole, die die Muskelproteinsynthese aus Aminosäuren steuern, zu unterscheiden. Zu den anabol wirkenden Hormonen gehören Testosteron , Wachstumshormone (Somatotropin) und Somatomedin (ein insulinähnlicher Wachstumsfaktor).
Das dominierende katabole Hormon ist Kortisol, das von der Nebennierenrinde ausgeschüttet wird. Während jedes Hormon eine bestimmte Rolle im Rahmen des Anabolismus und des Katabolismus spielt, spielen alle Hormone mehrere Rollen bei der Steuerung des homoeostatischen Gleichgewichts innerhalb des Körpers und können nicht ausschließlich durch ihre Rolle innerhalb einer physiologischen Gleichung definiert werden. Der Nettoeffekt eines Hormons für den Sportler kann jedoch in Bezug auf den Muskelzuwachs sowie das katabole und anabole Gleichgewicht entweder positiv oder negativ sein.
Die Konzentration dieser Hormone im Blut bestimmt in hohem Maße den metabolischen Status der Muskelfasern. Das Testosteronniveau im Serum ist bei Frauen geringer als bei Männern. Aus diesem Grund bewirkt Krafttraining bei Männern und Frauen ein unterschiedliches Maß an Hypertrophie. Krafttraining ruft Veränderungen im Niveau der im Blut zirkulierenden, anabol wirkenden Hormone hervor. Diese Veränderungen können unmittelbar erfolgen (als Reaktion auf eine Trainingseinheit) oder kumulativ (Langzeitveränderungen der Ruheniveaus).So bewirkt beispielsweise ein Krafttraining eine Zunahme der Ruhetestosteronkonzentration im Serum und eine unmittelbare Niveauerhöhung des zirkulierenden Testosterons. Es wurde eine relativ hohe, positive Korrelation ( r = 0,68) zwischen dem Verhältnis von Serumtestosteron zum geschlechtshormonbindenden Globulin (SHBG) und den Verbesserungen in den Wettkampfleistungen im Stoßen festgestellt ( s. Abb. 3.8 ).
Abb. 3.8: Beziehungen zwischen dem Verhältnis der relativen Veränderungen im Serumtestosteron zum geschlechtshormonbindenden Globulin (SHBG) und der Leistung im Stoßen. Das Testosteron ist nicht
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