Krafttraining
beträgt 0,63 (mit großer Näherung an den vorhergesagten Wert von 0,666), womit die Validität der Gleichung bestätigt wird. Diese Gleichung (oder entsprechende Tabellen wie Tabelle 3.1) können genutzt werden, um die Kraft von Personen mit unterschiedlichem Körpergewicht zu vergleichen. Die Tabelle zeigt, dass eine Hantelmasse von 100 kg in der 67,5-kg-Gewichtsklasse 147 kg Hantelmasse bei einem Heber im Superschwergewicht entspricht.
Tab. 3.1: Äquivalente Kraftniveaus für Sportler unterschiedlicher Gewichtsklassen (kg)
Daten aus: Zatsiorsky (1964). Applied aspects of the analysis of the relations between the strength and body weight of the athletes. Theory and Practice of Physical Culture, 27 (7) 71-73.
Für Linienspieler im American Football, Superschwergewichtler, Werfer sowie Vertreter anderer Sportarten ist die Absolutkraft von großem Wert. In Sportarten, bei denen es mehr auf die Bewegung des Sportlers und weniger auf die Bewegung eines Geräts ankommt, ist die Relativkraft die wichtigste Größe. Im Turnen kann der Kreuzhang nur von den Sportlern ausgeführt werden, deren Relativkraft bei dieser Bewegung 1 kg × 9,81 m/s 2 pro Kilogramm Körpermasse beträgt ( s. Tab. 3.2 ). Da der Turner nicht seinen gesamten Körper in der Schwebe halten muss (es muss keine Kraft für die nahe der Griffstellen gelegenen Armanteile aufgebracht werden), kann der Kreuzhang bereits mit einer Relativkraft von etwas unter 1,0 ausgeführt werden.
Tab. 3.2: Maximalkraft der Armadduktion in „Kreuz“-haltung von zwei Weltmeistern im Gerätturnen
Angaben aus: Korobova & Plotkin (1961). Strength testing of elite athletes, technical report #61-105 (Moskau, Russland: Allunions-Forschungsinstitut für Körperkultur, 48).
In Sportarten, in denen die Absolutkraft die Hauptanforderung darstellt, sollten die Sportler das Training darauf ausrichten, dass die Zunahme der aktiven Körpermasse angeregt wird. Bei einer Gewichtsvergrößerung muss der Anteil an Körperfett konstant bleiben oder sich sogar verringern. Damit wird erreicht, dass die Gewichtszunahme ausschließlich durch die fettfreie Körpermasse erfolgt.
Abb. 3.7: Die Beziehung zwischen der Kraft eines Sportlers und seinem Körpergewicht. Die Rekorde im Gewichtheben (Stoßen, Heben und Reißen) weiblicher Athletinnen verschiedener Gewichtsklassen liegen als Indikatoren für die Maximalkraft zugrunde (Stand: 1. Januar 2005). Da das Körpergewicht der Athleten in Gewichtsklassen über 75 kg nicht genau durch die Regeln festgelegt wird, sind diese Daten nicht in der Analyse enthalten (die Weltrekordhalterin G. Tang, China, hatte während der Olympischen Spiele von 2004 ein Körpergewicht von ca. 120 kg). Beachten Sie die logarithmische Skalierung. Die empirische Regressionsgleichung lautet log 10 F = 1.27 + 0.63 (log 10 W).
Die Verbesserung der Relativkraft kann mit verschiedenen Veränderungen im Körpergewicht verbunden sein. Manchmal ist sie von einer Gewichtsstabilisierung oder gar von einer Gewichtsverringerung begleitet. Tabelle 3.3 veranschaulicht dieses Phänomen an einer Sportlerin, die ihr Gewicht reduzierte und dabei ihre Leistung verbesserte. Eine zweckmäßige Ernährung und eine regelmäßige Gewichtskontrolle sind für alle Sportler notwendig. Wöchentliches Wiegen und die regelmäßige Bestimmung der Körperzusammensetzung (Hautfaltenmessungen, Unterwasserwiegen) sind hervorragend geeignete Maßnahmen.
In der Sportpraxis ist eine Gewichtsreduzierung vor Wettkämpfen üblich. Sportler „machen Gewicht“, um ihre Relativkraft zu verbessern und um die Leistung zu steigern. Sportler in Sportarten mit Gewichtsklassen wie Ringen oder Judo wenden häufig diese Vorgehensweise an, um eine Gewichtsklasse tiefer als in ihrer Normalklasse zu starten. Einschränkungen der Nahrungsaufnahme, Flüssigkeitsentzug und Dehydration durch Wärmemaßnahmen wie Sauna werden mit dieser Zielstellung angewandt.
Tab. 3.3: Veränderungen im Körpergewicht und einige indirekte Merkmale der Relativkraft der Olympiasiegerin im Weitsprung 1960, V. Krepkina
Daten aus: Zatsiorsky, V., M. (1966). Die körperlichen Eigenschaften von Sportlern. Moskau, Russland: Fizkultura i Sport (in Russisch), 26.
Dieses Vorgehen kann akzeptiert werden, wenn es vernünftig erfolgt. Der Masseverlust sollte 1 kg pro Woche bei „Mittelklassesportlern“ und 2,5 kg bei Spitzensportlern nicht überschreiten. Eine extreme Gewichtsreduktion steht im Gegensatz zur sportlichen Leistung und ist darüber
Weitere Kostenlose Bücher