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Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Titel: Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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archetypische Bild der Gastfreundschaft, die ja schon seit Urzeiten im Menschen angelegt ist. Gästen Gastfreundschaft zu gewähren, das war schon in der Antike etwas Heiliges, das über einen Austausch von Geben und Nehmen – Unterkunft gegen Geld – hinausgeht. Etwas von der Faszination der Gastfreundschaft, dass Fremde aufgenommen werden, dass Fremde zu Freunden werden, dass man, wie es in der Bibel heißt, im Gast letztlich Christus selbst aufnimmt, all das schwang sicher in ihrer Faszination vom Hotel mit. Als Hoteldirektorin war sie in der Welt, für die sie sich als Kind schon begeistert hat. Daher hatte sie genügend Energie, trotz aller Enttäuschungen durch allzu anspruchsvolle und unzufriedene Gästen, immer wieder eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Menschen daheim fühlten, in der Fremde Heimat erfahren durften.
    RITUAL

    Setze dich bequem hin und schließe die Augen. Dann versuche dich daran zu erinnern, wie und was du als Kind gespielt hast. Wo konntest du stundenlang spielen, ohne zu ermüden? Wo warst du mit Begeisterung und Hingabe dabei? Bleibe nicht einfach bei der Erinnerung stehen, sondern frage dich: Was hat mich da eigentlich so fasziniert? Was bedeutet dieses Spiel, in dem offensichtlich mein Herz aufgegangen ist, für mich heute? Welche Bedeutung steckt darin für mein heutiges Tun? Nimm dein Spielen als Bild für das, was deine Seele damals darstellen wollte. Vielleicht kannst du es als inneres Bild mit dir tragen bei allem, was du heute tust. Wenn du dir zum Beispiel in deinem Spiel eine eigene Welt aufgebaut hast, dann überlege, dass du bei allem, was du heute tust, ob als Vater oder Mutter in der Familie, ob in diesem oder jenem Beruf, immer eine eigene Welt um dich herum aufbaust. Oder wenn du gerne mit der Eisenbahn gespielt hast, überlege, was du heute bewegen möchtest, wo du heute die verschiedenen Gleise deines Lebens miteinander verbinden könntest. Wenn du mit Puppen gespielt hast, dann überlege, was du dargestellt hast und wie du heute in der Begegnung mit den Menschen die Welt schaffen könntest, die du damals im Spiel vor Augen hattest. Versuche in allem, was du damals gespielt hast,
ein Bild zu sehen für das, was du jetzt tust. Wenn du mit den Bildern in Berührung kommst, die dir dein früheres Spielen aufzeigen möchte, dann wirst du in dir vielleicht einen neuen Energieschub spüren. Du spürst: Ja, das bin ich. Das ist meine persönliche Weise, zu leben, zu arbeiten, etwas in dieser Welt zu bewegen. Du wirst in dir eine Quelle von Freude und Kraft spüren, aus der du schöpfen kannst für deine Arbeit und für dein Leben.
    Den Beruf mit Sinn und Werten in Verbindung bringen
    Ich kann in meiner Kindheit nach Bildern suchen, die mich beflügeln. Ich kann aber auch jetzt in der Gegenwart für meinen Beruf nach Bildern suchen , die mir das Gefühl geben, einen wichtigen Beruf zu leben. Das ist für mich der dritte Weg: In jedem Beruf steckt ein Bild, das mich motiviert, diesen Beruf gerne auszuüben. Oft sind es archetypische Bilder, die mich in Berührung bringen mit meinem wahren Selbst und mit der inneren Quelle, die in mir sprudelt. Archetypische Bilder – so sagt C. G. Jung – zentrieren mich, sie bringen mich in Berührung mit meinem wahren Selbst und sie bewegen mich, sie bringen mich in Bewegung. Sie bringen die Energie in mir zum Fließen.
    Martin Luther hat das schöne Wort »Beruf« geprägt. Er hat damit das lateinische Wort »vocatio« übersetzt, das in der Bibel den Ruf Gottes an den Menschen meint. Die Wurzel des »Berufs« ist daher die Berufung, die von Gott ergeht. Aber für Luther bedeutet Beruf auch den Stand und das Amt des Menschen in der Welt. Meister Eckehart sieht im weltlichen Beruf zugleich einen göttlichen Auftrag. Heute sprechen wir oft vom Job, den wir haben. »Job« meint eigentlich die Gelegenheitsarbeit, die wir gerade verrichten, oder eine Stelle, die wir schnell einmal annehmen, um Geld zu verdienen. Im Wort »Job« steckt letztlich kein gutes Bild. Ein Job ist nur Mittel zum Zweck. Doch Beruf ist eine Aufgabe, die den Menschen prägt und ihm auch Würde schenkt. Denn im Beruf lebt er seine Berufung von Gott her.
    Ich habe vor Polizisten einen Vortrag gehalten, die beimAmoklauf von Winnenden im Einsatz waren. Diesem Amoklauf folgten viele schwierige Erfahrungen: etwa Eltern mitzuteilen, dass ihr Sohn tödlich verunglückt ist; Kinder zu schützen, die dem sexuellen Missbrauch ausgesetzt waren; die Angst vor gefährlichen

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