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Krank (German Edition)

Krank (German Edition)

Titel: Krank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kerley
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und oft Sie wollen ! Ich überflog die anderen Titel: Monstertitten, Analferien, Pinkfarbene Träume, Abspritzparty Teil IV  …
    Danach konzentrierte ich mich auf die Zeitschriften. Feuchte Schleckereien, Buschfeuer, Schlüpferparty für Erwachsene  …
    »Echt starker Tobak«, lobte ich und klopfte Caudill anerkennend auf die Schulter. »Klasse.«

Kapitel 42
    Zur Abwechslung war uns das Glück einmal hold. Berlea Coggins nahm Cherrys Restauranteinladung hocherfreut an. Nach Cherrys und meiner Rechnung blieben mir zwei Stunden mit Berleas Vater. Ich gab Cherry einen Vorsprung und tauchte mit einer Aktenmappe, die sie mir geliehen hatte und die fast aus den Nähten platzte, bei dem alten Coggins auf.
    Der alte Mann öffnete die Tür und hob den Blick. Wie schon bei meinen letzten Besuch hing er am Respirator.
    »Was wollen Sie?«
    »Ich möchte Ihnen noch ein paar Fragen über Tandee Powers stellen, Mr. Coggins.«
    Er rollte nach drinnen und gab mir mit einer Handbewegung zu verstehen, dass ich ihm folgen sollte. »Ich habe Ihnen doch schon erzählt, dass Tandee darauf abfuhr.« Er streckte seine Riesenzunge heraus und bewegte sie hektisch.
    »Wie alle anderen Frauen auch«, sagte ich. »Erzählen Sie mir mehr.«
    »Da gibt’s nicht mehr zu erzählen. Wir waren scharf aufeinander und trafen uns, wann immer sich die Gelegenheit bot. Manchmal haben wir es im Wagen auf einer einsamen Straße getrieben, manchmal in einem Zimmer auf einem von diesen schwimmenden Kasinos. Geredet haben wir nicht viel, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Kannten Sie ihre anderen Freunde? Vielleicht Zeke Tanner? Oder Sonny Burton?«
    Er wandte den Blick ab. »Burton bin ich ein-, zweimal begegnet. Das war ein harter Hund … trotz seinem Dauergrinsen. Mehr kann ich über ihn nicht sagen. Tanner war ein großspuriger Pfaffe, der andauernd Reden geschwungen hat. Ich kannte beide eigentlich nur vom Sehen, weil sie hier in der Gegend wohnen. Oder gewohnt haben. Hören Sie, Mister, jetzt kommt was im Fernsehen, das ich sehen will.«
    »Kein Problem. Ich hätte da noch eine Frage, bevor ich abhaue. Tandee war heiß, oder?«
    Coggins machte wieder diese anzügliche Handbewegung. »Ihre Möse lief wie geschmiert.«
    Ich lehnte mich an die Wand, verschränkte die Arme vor der Brust und tat verwundert. »Wurde sie Ihnen irgendwann zu viel, Mr. Coggins? Konnten Sie die Bedürfnisse dieser Frau ab einem bestimmten Punkt nicht mehr befriedigen, und haben Sie ihr deswegen den Laufpass gegeben? Ich kann mir etwas in der Art sehr gut vorstellen, wo Sie doch beträchtlich älter waren und …«
    »Es gab keine Frau, die ich nicht befriedigen konnte«, herrschte er mich an.
    »Ich kapier’ das einfach nicht«, meinte ich. »Neulich sagten Sie, Tandee wäre Ihnen zu viel geworden.«
    »Sie sollten mal Ihre Ohren putzen, Mister, damit Sie besser hören. Ich sagte, sie wäre mir zu extrem geworden. Von zu viel war nicht die Rede.«
    »Zu extrem für einen Mann von Welt, wie Sie es sind?«
    Er runzelte die Stirn. »Manche Dinge sind bei mir einfach nicht drin.«
    »Dass sie auch auf Frauen stand?«
    Er winkte ab. »Tandee hat es mit Männern und Frauen gemacht. Ich bin hetero. Manchmal waren wir zu dritt, weil sie eine Frau mitgebracht hat. Und am nächsten Morgen konnte ich nicht reden, sondern nur noch gestikulieren, weil ich meine Zunge überstrapaziert hatte.«
    »Erzählen Sie mir, worauf Tandee Powers abfuhr und was bei Ihnen einfach nicht drin war.«
    »Ich will jetzt fernsehen«, sagte er und wandte sich ab. »Verschwinden Sie.«
    »Mr. Coggins, meiner Meinung nach ist damals eine Menge passiert in Ihrer kleinen, abgeschlossenen Welt. Es gab eine Handvoll Leute, die keine Grenzen kannten, wenn es um Sex, Drogen und Glücksspiel ging. Waren da vielleicht auch Kinder involviert?«
    »Ich bin ein kranker alter Mann. Hauen Sie ab und lassen Sie mich endlich fernsehen.«
    »Na schön. Okay«, gab ich nach. »Danke, dass Sie mir Ihre Zeit geopfert haben. Ich kann noch den Fernseher für Sie einschalten, bevor ich mich auf den Weg mache.«
    »Würden Sie das tun? Ich finde nämlich die verdammte Fernbedienung nicht. Sie hat gleich dort drüben …«
    Während er unter den Sofakissen nach dem Gerät suchte, ging ich zum Fernsehtisch hinüber, auf dem auch ein DVD - und ein alter Videoplayer standen. Da die antiquierten Geräte nur über ein paar Tasten verfügten, waren sie leicht zu bedienen.
    Ich stellte mich so hin, dass Coggins nicht sah, was ich

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