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Kraut und Rübchen - Landkrimi

Kraut und Rübchen - Landkrimi

Titel: Kraut und Rübchen - Landkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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meine Vergangenheit. Und für meine Zukunft.
    »Was ist mit den leeren Seiten?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits ahnte. Mutter lächelte und reichte mir den Stift.
    »Meine Geschichte ist zu Ende erzählt.«

Apfel , Pirus hybrida semipumila  – wurde, aus Asien stammend, bereits im Mittelalter in Europa heimisch. Seitdem ist seine gesundheitsfördernde Wirkung auf das Verdauungssystem und den Stoffwechsel sprichwörtlich bekannt. Die Rinde des Apfelbaums ist eine bei Ziegen sehr beliebte Futterquelle.

Achtzehn
    »Er ist sein Sohn, und ihr haltet es nicht für nötig, mich darüber zu informieren?« Ich schob die Teetasse, die Mila vor mich hingestellt hatte, mit Schwung von mir weg. Heißer Tee schwappte auf die Tischplatte.
    »Hat er dir das nicht gesagt?« Mila nahm einen Lappen von der Spüle und wischte die Kräuterfluten auf.
    »Nein, das hat er nicht.« Ich stand auf, drehte den Stuhl mit der Lehne gegen den Tisch und setzte mich rittlings darauf. In der Hauptsache ärgerte ich mich über mich selbst. Alex hatte mir noch etwas sagen wollen, bevor ich zu Froböss aufgebrochen war. Meine Schuld, dass ich nicht zuhören wollte. Mila goss mir neuen Tee ein.
    »Aber das ist ja eh nicht die Hauptsache. Was war mit Froböss selbst?«
    »Er hat mich bedroht«, sagte ich und schaute aus dem Fenster.
    Ein Wagen kam die Auffahrt heraufgefahren. Ein Cabrio mit geschlossenem Verdeck.
    »Nicht ausdrücklich, aber es war ziemlich klar, dass er durchblicken lassen wollte, sich ausgiebig in allen meinen Lebensbereichen umzutun und überall Schaden anzurichten.«
    Ich beugte mich vor, um besser sehen zu können. Wer war das? »Erwartest du Besuch?«
    »Nein.« Mila griff in die Keksdose und starrte ebenfalls aus dem Fenster. »Der will zu dir.«
    »Björn!« Ich erkannte ihn trotz des fremden Autos, als er ausstieg, sich umschaute und zielstrebig auf meine Haustür zustapfte. »Mein Chef«, ergänzte ich an Mila gerichtet. »Besser gesagt, mein Exchef.«
    »Was will er hier?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat Froböss ihn instruiert, und er feuert mich gleich endgültig.«
    »Ich dachte, das hättest du schon selbst erledigt. Außerdem würde er sich deswegen kaum extra herbemühen.«
    Ich seufzte, wappnete mich und stand auf, um ihn auf dem Hof abzufangen.
    Björn wandte mir den Rücken zu und betrachtete die Umgebung. Vermutlich hatte er so viel Landatmosphäre in natura in letzter Zeit nicht zu Gesicht bekommen. Er bemerkte mich nicht.
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«, sagte ich leise und freute mich, weil Björn wie von der Tarantel gestochen zusammenzuckte. Er fuhr herum.
    »Katharina!« Seine Stimme klang unnatürlich laut.
    »Wen hast du erwartet vor meinem Haus? Den Papst?« Ich grinste ihn an, auch wenn mir nicht danach war. Was zum Teufel wollte er hier? Hatte ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt?
    »Wegen deines Artikels …« Er verstummte, sah sich um und entdeckte Mila am offenen Küchenfenster des anderen Hauses. Sie stützte sich mit beiden Armen auf ihrem Fensterbrett ab, belauschte uns offenkundig und winkte Björn freundlich zu. »Können wir nicht reingehen?«
    »Meinetwegen.« Ich hielt ihm die Tür auf und bugsierte ihn in die Küche.
    »Hübsch hier.«
    »Bist du gekommen, um mit mir über die Inneneinrichtung meines Hauses zu sprechen? Oder mir dein neues Auto vorzuführen?«
    »Das Cabrio? Es ist wirklich klasse, oder? Ganz neu. Gestern erst beim Händler abgeholt. Sämtlicher Schnickschnack vorhanden. War nicht billig. Es hat sogar so einen tollen Pollenfilter und …« Er fasste sich mit Daumen und Zeigefinger an die Nase, bewegte sie wackelnd hin und her und legte den Kopf in den Nacken, um ein Niesen zu unterdrücken. Erst jetzt schien er die getrockneten Kräuter an den Wänden zu sehen, riss die Augen auf und bemühte sich um eine flachere Atmung. »Um es kurz zu machen: Ich bin nicht wegen des Artikels hier. Der ist gestorben. Genau wie deine Arbeit für das Magazin.«
    »Was willst du dann hier?«
    »Mich entschuldigen dafür, wie ich dich behandelt habe, und dich bitten, wieder zurückzukommen.«
    »Ich hatte deine letzten Aktionen etwas anders interpretiert. Eher so, dass die Zeitung für mich gestorben ist. Oder lag ich da falsch?«
    Björn zögerte.
    »Nein. Nicht falsch. Es geht nicht um die Redaktion. Ich möchte, dass du zu mir zurückkommst.« Er startete den Versuch eines Lächelns, das aber auf halber Höhe um seine Mundwinkel herum erstarrte. »Ich vermisse

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