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Kraut und Rübchen - Landkrimi

Kraut und Rübchen - Landkrimi

Titel: Kraut und Rübchen - Landkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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dich.«
    »Du tust was?« Ich konnte es nicht glauben.
    »Ist das so ungewöhnlich, dass man sich mit seiner Exfreundin wieder zusammentun will?«
    »Das nicht, aber …«
    »Was aber?«, unterbrach er mich. »Wir waren doch zufrieden und glücklich. Wir wollten sogar zusammenziehen, und das ist nur an diesem Tier …«
    »Herr Hoppenstedt …«
    »An Herrn Hoppenstedt gescheitert. Weil du keine Rücksicht auf meine Allergie nehmen wolltest.«
    »Ich glaube, da steckte zu dem Zeitpunkt noch etwas anderes dahinter, über das ich mir damals aber noch nicht klar geworden war«, sagte ich und überraschte mich selbst mit der Ehrlichkeit, die ich Björn gegenüber mit einem Mal an den Tag legte. Fakt war, dass meine Liebe zu ihm nicht ausgereicht hatte. Wenn es Herrn Hoppenstedt nicht gegeben hätte, wäre es etwas anderes gewesen. Die Einigung auf eine Wandfarbe – Björn bevorzugte gedeckte Töne, ich bunte. Die Frage, ob wir eine Spülmaschine brauchten oder nicht – für ihn war das reine Energieverschwendung. Für mich auch. Die meiner Energie, wenn so ein Helferlein fehlte.
    »Aha.« Björn wirkte zerknirscht, aber nicht am Boden zerstört, wie man es eigentlich hätte erwarten können, sollte er wirklich noch an mir hängen. Er hustete, zog ein Papiertaschentuch aus seiner Jacketttasche und schniefte hinein. In seinen Augen standen Tränen, die ich aber eher dem Vorhandensein penetranter Staubwölkchen zuschrieb als seiner Rührung. »Oder hast du einen …«
    »Katharina?« Es klopfte an der Haustür, die wir anscheinend nicht hinter uns zugezogen hatten, Schritte näherten sich durch den Flur, und Alex erschien in der Küche. Er sah zu Björn und nickte knapp zur Begrüßung. »Es war offen, und da dachte ich …«
    »Nein. Hab ich nicht«, sagte ich zu Björn, der Alex mit gerunzelter Stirn betrachtete, und wandte mich an Alex. »Was dachtest du? Dass du mir ein paar unwesentliche Dinge aus deinem Leben verschwiegen hast? Ich soll dir schöne Grüße von deinem Vater ausrichten.«
    »Ich wollte mit dir sprechen, aber du hast nicht zugehört.«
    »Ach. Und wann soll das gewesen sein?«
    »Bevor du aufgebrochen bist.«
    »Das war ja reichlich früh.«
    »Es gab vorher keine Gelegenheit, und außerdem hatte ich Bedenken, dass du diese Sache in den falschen Hals bekommen würdest. Ich wollte dir erst in Ruhe einige Sachen erklären, damit du es verstehst.«
    »Damit ich was verstehe?«
    »Das mit meinem Vater und mir.«
    »Meine Güte. Erst streitest du mit mir, weil dir diese Sache wichtiger ist als dein Hormonstatus, und steigst dann mit mir in die Kiste. Wenn dein Vaterkomplex so bedeutsam für die ganze Angelegenheit wäre, hätte sich sicher zwischendrin eine Minute gefunden, um mich schlauzumachen.«
    »Also doch«, warf Björn ein und wischte sich wieder mit dem Tuch unter der Nase entlang.
    »Also doch was?« Alex schien Björns Anwesenheit erst jetzt wieder aufzufallen.
    »Du hast einen anderen.« Björn näselte zusehends.
    »Nein«, sagte ich.
    »Ja«, sagte Alex gleichzeitig und schaute erst mich und dann Björn an. »Hat sie.«
    »Habe ich vielleicht auch noch ein winziges Wörtchen mitzureden?«, zischte ich in seine Richtung, sah aus dem Fenster und machte große Augen.
    Die Ziegendamen waren wieder ausgebüxt. Diesmal alle drei. Ob Ludwig auch mit von der Partie war, konnte ich von meiner Warte aus nicht erkennen, ich war mir aber sicher, dass zumindest Rita von ihrer erhöhten Position aus eine ganz phantastische Sicht auf uns hatte. Sie stand auf Björns neuem, nicht billigem und mit Pollenfilter ausgestatteten Cabrio und drückte ihre Hufe in den Verdeckstoff bei dem Versuch, Marylin davon abzuhalten, ihr den Platz streitig zu machen. Marylin rutschte immer wieder ab und schlidderte auf die Motorhaube zurück, die sie als Ausgangspunkt für ihre Angriffe ausgewählt hatte. Jane beobachtete das Manöver, und ich bekam den Eindruck, sie wartete nur auf den einen Augenblick der Unachtsamkeit Ritas, um das Feld von hinten aufzurollen. Oder – um es in Worte zu fassen, die ich später meinem Versicherungsmenschen sagen konnte: Sie trippelte ungeduldig über die Kofferraumhaube und scharrte dabei mit den Hufen.
    Ich schnappte nach Luft. Die beiden Männer sahen mich irritiert an und folgten dann meinem Blick. Björn wurde weiß wie eine frisch getünchte Scheunenwand. Alex lachte, wurde aber sofort wieder ernst, als ich ihm mit Schwung in die Rippen knuffte.
    Ich schob die beiden zur Seite,

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