Kreativ im Job (TaschenGuide)
Antworten;
die Collective-Notebook-Method e ist langwieriger, aber auch gründlicher sowie zeitlich und räumlich flexibler.
Was leistet Brainwriting?
Beim Brainwriting produzieren Sie in der Regel noch mehr Ideen als beim Brainstorming. Als weitere Vorteile gelten:
Gruppendynamische Prozesse spielen kaum eine Rolle,
die Zahl der Teilnehmer ist theoretisch unbegrenzt,
Sie benötigen keinen Moderator, der manchmal kreative Ideen eher verhindert, als dass er sie voranbringt.
Für welche Fälle ist es besonders geeignet?
einfache, klar strukturierte Fragen (Methode 635) / auch komplexere Probleme (Collective-Notebook)
Textaufgaben, d. h. wenn Titel, Namen oder Headlines gesucht werden
wenn Teilnehmer schwer verfügbar sind (Collective-Notebook)
wenn es Kommunikationsprobleme in der Gruppe gibt oder kein Moderator zu Verfügung steht
Wofür ist es weniger geeignet?
komplexe Fragen (Methode 635)
wenn einzelne Teilnehmer ein deutlich höheres Fachwissen haben
wenn die Zahl der Lösungen von vornherein stark eingeschränkt ist
Was benötigen Sie für Brainwriting?
eine Gruppe, im Idealfall mit sechs Teilnehmern (Methode 635), theoretisch ist die Anzahl variabel
Schreibzeug und Papier (im Idealfall vorbereitete Formulare)
Wie läuft das Brainwriting ab?
Methode 635
Jeder Teilnehmer bekommt ein Blatt ausgehändigt, auf dem die Fragestellung vorformuliert ist. In den kommenden fünf Minuten listet er drei Lösungsvorschläge auf, reicht das Blatt an seinen Nachbarn weiter und bekommt seinerseits einBlatt,auf dem bereits drei Vorschläge notiert sind. Idealerweise lässt er sich von den drei Vorschlägen anregen, schreibt in den nächsten fünf Minuten drei neue Ideen hinzu und gibt das Blatt weiter.
Die Sitzung ist beendet, wenn jeder Teilnehmer jedes Blatt gehabt hat. Bei der Idealzahl von sechs Teilnehmern also nach einer guten halben Stunde. In dieser Zeit sind 6 × 3 × 6 = 108 Vorschläge entstanden. Die Auswertung verläuft wie beim → Brainstorming.
Collective-Notebook-Methode
Jeder Teilnehmer erhält ein Notizbuch mit der Problemstellung. Innerhalb einer vorher festgelegten Frist (zum Beispiel eines Tages) analysiert er das Problem und macht Lösungsvorschläge. Die Notizbücher können auch ausgetauscht werden, neue Vorschläge hinzugeschrieben werden. Dies müssen Sie aber vorher genau festlegen.
Nach einer bestimmten Zeit werden die Notizbücher eingesammelt und ausgewertet. Die Auswertung erfordert relativ viel Zeit. Grundsätzlich sind mehrere Möglichkeiten denkbar: Entweder bewerten die Teilnehmer selbst ihre Ideen, oder nur eine begrenzte Anzahl von ihnen bildet die Jury oder aber eine unbeteiligte Instanz.
„Kreativer Stress“ oder Selbstdisziplin?
Methode 635
Die Methode 635 setzt die Teilnehmer gehörig unter Druck. Innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Ideen zu produzieren, das wird von einigen als Blockade empfunden.
Andere erleben diese Art von Stress als sehr positiv. Man ist gezwungen, sich zu konzentrieren, kann sich nicht in der Gruppe verstecken oder Vorschläge zerreden, was manchmal beim → Brainstorming geschieht. Hier hingegen kommen nicht nur mehr Ideen zusammen, sondern das Verfahren nötigt die Teilnehmer, gedanklich neue Wege einzuschlagen. Und zwar immer wieder. Auf diese Weise lassen sich erstaunliche Entdeckungen machen. Angenehmer Nebeneffekt: Viele sind erstaunt, wie produktiv sie sein können.
Wie gut Sie oder Ihre Mitarbeiter unter „kreativem Stress“ arbeiten, sollten Sie zunächst in einem kleinen Rahmen ausprobieren. Nicht jedem bekommt nämlich der „kreative Stress“ – was nichts mit seiner Kreativität zu tun hat.
Wichtig
Auch wenn Sie mit der Methode 635 gut zurechtkommen, sollten Sie diese Technik nur wohl dosiert einsetzen.
Collective-Notebook
Gegenüber der Methode 635 besitzt die Collective-Notebook-Methode drei wesentliche Vorzüge:
Es können auch Mitarbeiter teilnehmen, die schwer verfügbar oder zeitlich stark beansprucht sind.
Sie können die Fragestellung gründlicher durchdringen, da Ihnen wesentlich mehr Zeit zu Verfügung steht.
Es können auch Ideen mit einfließen, die Ihnen dann einfallen, wenn Sie sich nicht bewusst mit dem Problem beschäftigen.
Das bedeutet allerdings keineswegs, dass diese Methode in jedem Fall wirksamer ist. Sie funktioniert nur unter einer Voraussetzung, die gar nicht so selbstverständlich ist, wie sie vielleicht klingt: Alle Teilnehmer müssen so viel Selbstdisziplin aufbringen, ihre „kreativen
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