KREBS: Die unsterbliche Krankheit (German Edition)
nicht widersprechen, sondern sich im Gegenteil gut in das wissenschaftliche Theoriegebäude einfügen.
Sie müssen nicht nur plausibel sein, sondern auch durch epidemiologische Daten und experimentell gewonnene Hypothesen über die Wirkmechanismen gestützt werden.
Sie sollten so konzipiert sein, dass Sie außer ein paar überflüssigen Pfunden möglichst nichts zu verlieren, aber vermutlich viel zu gewinnen haben.
Wenn Sie sich mehr bewegen
und bewusster ernähren, wird das auch Ihren Kardiologen freuen. Entscheidend ist Ihre persönliche Lebensqualität. Treffen Sie die Auswahl, die zu Ihrem Lebensstil passt. Vielleicht werden Sie aber feststellen, dass meine Vorschläge viele unerwartete, erfreuliche Kollateraleffekte haben, die im positiven Sinn süchtig machen. Bewegung, Sport, Kochen und mehr Zeit für bewusstes und genussvolles Essen können das Leben in vielerlei Hinsicht erfreulicher machen.
Fassen wir zusammen:
Lassen Sie die Finger vom Rauchen und reduzieren Sie den Alkoholkonsum. Wenn Sie etwas trinken, dann bevorzugen Sie ein gutes Glas Rotwein. Bewegen Sie sich. Ersetzen Sie, wo immer es geht, Auto, Bus oder Fahrstuhl durch Füße und Fahrrad. Treiben Sie Sport. Suchen Sie sich Sportarten aus, die Ihnen Spaß machen. Wichtig ist, bei der Stange zu bleiben. Versuchen Sie Übergewicht zu reduzieren. Kochen Sie möglichst viel selbst. Vermeiden Sie dabei das »Essen von der Stange«. Kaufen Sie so wenig industriell vorgefertigte Produkte wie möglich. Schlendern Sie über die Wochenmärkte. Greifen Sie auf die Ausgangsprodukte zurück. Bauen Sie überall frisches Obst und Gemüse in Ihre Mahlzeiten ein.
Schauen Sie beim Kochen über den nationalen Tellerrand und machen Sie eine Entdeckungsreise durch die Küchen der Welt. Machen Sie Anleihen vorallem bei den Küchen Ostasiens, in Japan, China oder Thailand, bei der indischen Küche, der Küche des Orients und den Küchen des Mittelmeerraums. Tauchen Sie dabei tief in die Welt der Gewürze und Kräuter ein.
Verwenden Sie Fleisch sparsam und nur von guter Qualität. Ersetzen Sie Rind und Schwein öfter mal durch Wild und Geflügel und vor allem durch Fisch. Insbesondere bei Fleisch und allen tierischen Produkten wie Eier, Butter, Käse, Jogurt oder Quark könnte es sich lohnen, Biokost zu verwenden, wenn damit gewährleistet ist, dass die Tiere naturnah mit Grünfutter ernährt wurden.
Reduzieren Sie den Konsum von Zucker und weißem Mehl. Verzichten Sie auf Softdrinks und trinken Sie dafür viel frische Fruchtsäfte, Mineralwasser und grünen Tee.
Kochen und essen
Sie mit Spaß. Verwandeln Sie die Mahlzeit so oft wie möglich von der Kalorienaufnahme zum kleinen Fest. Die Freunde gehören dazu. Und verstehen Sie mich nicht falsch. Panik ist beim Thema Ernährung fehl am Platz. Mir geht es nicht darum, die moderne Ernährung in Bausch und Bogen zu verteufeln. Unser Problem ist in gewisser Weise ein Luxusproblem. Über die Jahrhunderte war das Sattwerden auch in Europa das drängendste Ernährungsproblem. In vielen Weltgegenden ist es das heute noch.
Die statistische Lebenserwartung in Deutschland steigt trotz Krebs immer weiter an. Aber wir könnten bald den Punkt erreicht haben, an dem der Segen des Überflusses sich wieder in einen Fluch verkehrt. 96 Bezeichnenderweise gibt es gerade für die Vereinigten Staaten Prognosen, dass durch die massive Zunahme von Menschen mit deutlichem Übergewicht zum ersten Mal in der Moderne eine Trendumkehr bewirkt wird, die die Lebenserwartung in Zukunft wieder sinken lässt. Von den Kosten, die falsche Ernährung und Bewegungsarmut für unser zunehmend klammes Gesundheitssystem verursacht, möchte ich gar nicht reden.
6. Kapitel
Die Jagd auf ein Chamäleon – Wie tritt Krebs in Erscheinung und wie wird er entdeckt?
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E s fühlte sich an wie eine große Kirsche. Der kleine Knoten selbst war etwas härter als seine Umgebung. Sonst waren keine Auffälligkeiten zu bemerken. Im Übrigen fühlte Imogen sich prächtig. Nun ist eine stillende Brust ein Organ im ständigen Wandel, sie schrumpft und wächst, sie baut sich auf, ab und um. Zysten können entstehen und vergehen. Es ist durchaus nichts Ungewöhnliches, dass sich das ganze Organ während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit anfühlt wie ein kleines Kirschkernkissen.
Ich war nicht besonders beunruhigt. Imogen ließ sich zumindest nicht viel anmerken. In der folgenden Woche war sowieso ein Routinetermin beim Frauenarzt
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