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Kreuz des Südens

Kreuz des Südens

Titel: Kreuz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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darauf hin, dass zwei weiße Männer aus Rassenhass einen Raubmord an einer Schwarzen, die möglicherweise Loraine heißt, begehen könnten. Die Männer führen möglicherweise die Namen oder AliasNamen Bubba und Fleck.«
    Für einen Augenblick war alles still, die Gesichter völlig perplex.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, Chief, uns zu sagen, woher Sie das haben?«
    Hammer sah West an und bat sie still um Hilfe. »So leid es uns tut, wir können die Quelle in diesem Augenblick nicht preisgeben«, sagte West. »Bitte seien Sie einfach nur aufmerksam, halten Sie Augen und Ohren offen.«
    »Sofern nichts weiter anliegt?«, sagte Hammer. Niemand ergriff das Wort.
    »Dann habe ich zwei Belobigungen auszusprechen, und beide Betroffenen sind glaube ich anwesend.« Hammer lächelte. »Officer Patty Passman von der Funkzentrale und Officer Rhoad.«
    Die beiden traten vor. Hammer händigte jedem eine Urkunde aus und schüttelte ihnen die Hand. Verhaltener Applaus.
    »Officer Passman rettete letzten Monat einem Mann, der an einem Hotdog zu ersticken drohte, das Leben, indem sie rechtzeitig den Rettungsdienst verständigte«, sagte Hammer, »und Officer Otis Rhoad stellte im vergangenen Monat dreihundertachtundachtzig Strafzettel für falsches Parken aus. Das ist absoluter Rekord.«
    »Buuuuuh!«
    »Genau, die meisten auf unsere Privatautos!« Passman starrte Rhoad an.
    »Rhoad gewinnt doch bloß einen Preis fürs Quasseln mit dem Funkgerät!«
    »Funksau!«
    Passman lief vor Ärger rot an.
    »Rodeo!«, schrie Fling, obwohl der Zwischenruf keinerlei Sinn machte.
    »Genug«, sagte Hammer. »Ich sehe Sie hier alle wieder am nächsten Freitag.«
    Der Blinker des Ford Explorer drohte schon fast seinen Geist aufzugeben, als der Fahrer des Wagens, der bereits eine Ausfahrt verpasst hatte, noch einmal versuchte, vor Bubba einzuscheren. Bubba beschleunigte, und der Explorer kehrte wieder in die Fahrspur zurück, wo er hingehörte. Der Polizeiwagen klebte immer noch an Bubbas hinterer Stoßstange, und Bubba bremste ab, um zu zeigen, dass er Drängler nicht tolerierte, wer auch immer sie waren. Bubba war ein Cowboy, der sein Vieh auf der offenen Prärie des Straßenverkehrs im Griff hatte.
    »Einheit 2 an Einheit 1.« Honey auf der Gegensprechanlage klang zunehmend besorgt.
    Bubba war zu beschäftigt, um mit seiner Frau zu sprechen. »Fleck«, wandte er sich wieder an seinen Kumpel, »die Bienenkönigin summt, 'n Bulle bläst mir in den Arsch, und ein Sechzehner-Flitzer versucht, mir die Nase zu putzen.« Bubba sprach im Fernfahrer-Code und ließ Fleck wissen, dass seine Frau versuchte, ihn zu erreichen, dass ein Cop an seiner hinteren Stoßstange klebte und ein Arschloch mit Vierradantrieb versuchte, sich vor ihm in die Spur zu drängeln. »Ich lass dich mal.« Fleck klinkte sich aus. »Ich schmeiß dich mal aus der Leitung, erwisch dich später wieder, Kumpel.« Auch Bubba klinkte sich aus. Langsam fing der Kerl im Explorer an zu kochen, und er wäre vermutlich gewalttätig geworden, aber der Cop auf der anderen Fahrspur hielt ihn irgendwie davon ab. Er gab auf, aber er behielt das letzte Wort, indem er hupte, Bubba den Stinkefinger zeigte und ihm ein stummes Wichser zurief. Dann verschwand er im Verkehrsgewühl. Bubba wurde wieder langsamer, um dem Cop klar zu machen, dass er von seiner hinteren Stoßstange verschwinden solle. Der Cop kommunizierte zurück, indem er sein Rot- und Blaulicht einschaltete und die Sirene aufheulen ließ. Bubba scherte aus und fuhr auf den Parkplatz eines Einkaufszentrums.

4
    Officer Jack Budget ließ sich Zeit. Ohne jegliche Eile nahm er sein silbereloxiertes Klemmbrett mit Formularhalter und stieg aus seinem glänzenden, mit roten und weißen Streifen versehenen weißen Einsatzwagen. Er zog sich den Dienstgürtel zurecht und ging auf den roten Jeep zu, auf dessen hinterer Stoßstange, die er seit mehreren Meilen vor sich hatte, die Flagge der Konföderierten klebte, und auf dessen Nummernschild in Großbuchstaben BUB-AH stand. Der Fahrer, offensichtlich ein Redneck, kurbelte das Fenster runter.
    »Darf ich annehmen, dass man Sie Bubah nennt?«, fragte Budget.
    »Nein, es heißt Bubba«, sagte Bubba frech.
    »Zeigen Sie mir Ihren Führerschein und Ihre Zulassung.« Officer Budget war ebenfalls recht forsch. Er wäre es wohl nicht gewesen, wenn Bubba nicht damit angefangen hätte. Bubba zog sein Nylonportemonnaie aus der Gesäßtasche, ließ den Klettverschluss ratschen und nahm den Führerschein

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