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Kreuz des Südens

Kreuz des Südens

Titel: Kreuz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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tun.«
    »Kein guter Wachhund, wenn sie immer bellt«, sagte Smoke. »Leider.«
    »Jagen Sie mit ihr?«
    »Darauf kannst du Gift nehmen«, antwortete Bubba.
    »Scheint, dass wir Burschen aus dem Süden so ziemlich alle heiß auf Waffen sind.«
    »Darauf kannst du wetten.«
    Muskrat verzwirbelte die Drahtenden und war fertig. »Als ich so alt war wie du«, sagte Bubba zu Smoke, »habe ich angefangen, solche Sachen wie das da selbst zu reparieren.«
    »Ich bin mechanisch nicht besonders begabt«, sagte Smoke.
    »Du kannst es lernen, Sohn«, sagte Bubba gönnerhaft. »Besorg dir das richtige Werkzeug, ein paar Bücher, und dann heißt's Probieren geht über Studieren. Dasselbe mit den Sachen am Haus. Du kannst dir deine eigene Terrasse bauen, dein Dach reparieren - Mensch, vor ein paar Tagen habe ich ein neues Garagentor gekauft, bei Sears. Hab's selber installiert.«
    »Ehrlich«, antwortete Smoke. »Mit Fernsteuerung und allem?«
    »Da kannst du aber drauf wetten. Das gibt dir eine Befriedigung, die du für Geld nicht kaufen kannst«, sagte Bubba.
    »Sie müssen da einen ziemlich großen Laden haben.«
    »Musste die Garage erweitern. Hab alles, von der Spezialzange bis zu einem DeVilbis-Luftkompressor. 2,15 Kubikmeter pro Minute und 25,8 Kilo je Quadratzentimeter und 1,7 Kubikmeter pro Minute zu 90 zur Diagnose von Werkzeugen wie den Sunpro Sensor. Da kannst du die verschiedenen absoluten Drücke messen, Luftmenge, Luftfluss...«
    »Ich kann so 'n Scheiß nicht brauchen, und du auch nicht, Bubba«, sagte Muskrat, setzte die Türverkleidung wieder ein und stand auf. Dann ließ er den Motor an und probierte das Fenster. Es surrte nach oben.
    »Weich wie Seide«, rief er stolz und wischte sich die Hände an der Hose ab.
    »Super, vielen Dank«, sagte Smoke. »Wie viel schulde ich Ihnen?«
    »Das erste Mal geht aufs Haus«, sagte Muskrat. »Super, danke«, sagte Smoke.
    »Hey, die Waffen- und Messershow ist in zwei Wochen«, erinnerte sich Bubba plötzlich, »ich such noch günstige Patronen für meine neue Beretta 92FS 9 Millimeter Para, die beste Militär-Faustfeuerwaffe der Welt. Die muss ich dir zeigen, Muskrat. Mit Pistolengürtel, Holster, Magazintasche. Die gleiche haben sie in den großen Schlachten Just Cause, Desert Storm, Desert Shield, Restore Hope und Joint Guard benutzt.«
    »Was du nicht sagst«, meinte Muskrat.
    »Ich überlege grade, ob ich mir den Präsentationskoffer dazu kaufen soll. Walnussholzunterteil, Glasdeckel, Walnussholzgriffe«, sagte Bubba verträumt.
    »Unnötig, wenn du vorhast, damit zu schießen.«
    »Darauf kannst du einen lassen.
    Hochgeschwindigkeitspatronen Winchester 115 grain Silvertip.«
    »Wieso bist du eigentlich nicht in der Schule?«, fragte Muskrat Smoke.
    »Mittagspause. Aber jetzt muss ich mich beeilen.« Muskrat wartete, bis Smoke mit seinem Auto weggefahren war.
    »Hast du die Augen des Burschen gesehen?«, fragte Muskrat. »Sahen aus, als ob er was getrunken hätte.«
    »Als ob du und ich das in diesem Alter nicht auch getan hätten«, sagte Bubba. »Was glaubst du. Ist dies Urethan schon trocken?«
    »Müsste eigentlich. Aber versprich dir nicht zu viel.« Sie nahmen wieder den Druckluftschlauch und die Sprühflasche. Das Leck war immer noch da. Muskrat nahm sich Zeit. Ausgiebig studierte Muskrat das Problem; dann hatte er es. »Du hast einen Haarriss in der Dachkante«, sagte er.

6
    Weed weigerte sich, seine Geschichte vorzulesen, was Mrs. Grannis daran zweifeln ließ, dass er überhaupt eine geschrieben hatte. Sie war sehr enttäuscht, und auch die anderen Schüler in der Klasse wussten nicht, was sie davon halten sollten. Weed war immer so eifrig gewesen. Der kleine Wunderknabe im Kunstleistungskurs. Auf einmal war er unkooperativ und verschlossen, und je mehr ihn Mrs. Grannis drängte, desto verstockter wurde er. Zum Schluss wurde er sogar frech. »Weshalb ich den Fisch gemacht habe, ist meine Sache«, sagte er und griff nach seinem Rucksack unter dem Pult.
    »Du hattest eine Hausaufgabe, wie jeder andere auch«, sagte Mrs. Grannis streng.
    »Niemand sonst hat einen Fisch gemacht.« Weed sah zur Uhr hoch.
    »Das ist erst recht ein Grund, dass wir was über deinen hören wollen«, antwortete Mrs. Grannis. »Komm schon, Weed.«
    »Lies es uns vor.«
    »Hey, das ist nicht fair. Wir haben unsere Geschichte auch vorgelesen.«
    Es war 1 Uhr 48. Die fünfte Stunde endete in drei Minuten. Mrs. Grannis fühlte sich schrecklich. Weed benahm sich unmöglich. Er saß starr auf

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