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Kreuz des Südens

Kreuz des Südens

Titel: Kreuz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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hinzu.
    »Ist es nicht so, dass die Leute, die von ihrer Erbanlage her böse sind, auch über eine größere Intelligenz verfügen und schwerer zu fangen sind?«, fragte Smoke.
    »Kommt ganz darauf an, wer sie versucht zu fangen«, sagte der blonde Polizist ein wenig kokett.
    Das Gelächter schwoll an, und gleichzeitig begann es zu läuten. Smoke verließ das Auditorium als Erster durch den Seiteneingang und ging direkt zum Parkplatz. Um seine Lippen spielte ein brutales Lächeln. Er dachte an den blonden Cop und dessen Begleiterin mit den großen Titten und stellte sich mit ihnen im direkten Zweikampf vor. Allein der Gedanke geilte ihn auf.
    Als er auf seinen Escort zusteuerte und ihn aufsperrte, pulsierte ein Gefühl der Macht in seinen Adern und ließ ihn schweben. Er setzte sich hinters Lenkrad und steigerte sich in eine intensive Erregung, während er auf den Halbkreis abfahrbereiter gelber Schulbusse starrte und die Hunderte von Schülern, die lachend, sorglos und voller Freude aus dem Gebäude strömten. Smoke ließ den Motor an und fuhr zu der verabredeten Stelle auf den Parkplatz. Schüler auf dem Weg nötigte er auszuweichen oder andere Richtungen einzuschlagen. Er würde für andere keinen Meter zurückstecken. Während er auf Weed wartete, herrschte Trubel um ihn herum. Weed würde bald leiden wie ein Hund und ihn, Smoke, berühmt machen. Smoke hatte wieder Lust, sich zu berühren, doch er hielt sich zurück. Wenn er sich selbst befriedigte, war er nicht mehr zu bremsen. Dann war er zu allem in der Lage. Er würde wieder diesen leicht metallischen Geschmack im Mund verspüren, und die Energie zwischen seinen Beinen würde aufwallen und ihm zu Kopf steigen. Dann konnte er sich in jede Rolle hineinsteigern.
    Er brauchte nur dieselbe Phantasie immer und immer wieder durchzuspielen: Wie er verschwitzt und schmutzig auf einem Dach der Innenstadt, mit einer AR-15 im Anschlag, die Hälfte all dieser verfluchten Cops töten, ein Magazin nach dem anderen durch sein Sturmgewehr jagen, Hubschrauber vom Himmel holen und die Nationalgarde niedermetzeln würde. Smoke trieb seine Phantasie nie viel weiter als bis zu diesem Punkt. Der rationale Teil seines Gehirns realisierte, dass das letzte Szenario höchstwahrscheinlich mit seinem Tod oder seiner Festnahme enden würde; keines von beiden war wichtig, wenn die Lust ihn so intensiv und siedend packte, dass er in diesen Tagen sogar wenig anderes gemocht hatte, als mit Plänen zu spielen.
    Es war fünf nach drei, als Weed zum Auto kam. Kraftlos hielt er den Rucksack in der Hand. Smoke war still, als Weed einstieg, die Tür schloss und den Sicherheitsgurt anlegte. Smoke fuhr los. Langsam bahnte er sich seinen Weg vom Parkplatz, bog in die Pump Road ein und folgte ihr in südlicher Richtung zur Patterson Avenue. Weed wurde zusehends nervöser, leckte sich die Lippen und starrte zum Seitenfenster hinaus.
    »Wieso hast du den Cops all diese Fragen gestellt?« Es hatte ihn all seinen Mut gekostet, zu fragen. Smoke gab keine Antwort. »Die Fragen waren gar nicht schlecht.«
    Smoke schwieg und bog nach Osten in die Patterson Avenue ab. Nun fuhr er schneller. Er spürte Weeds Angst, und die Hitze der Wut erfüllte ihn wie eine Feuersbrunst.
    »Die Cops waren ganz schön bescheuert.« Weed versuchte große Töne zu spucken. »Hey, hast du Hunger, Smoke? Ich hab mein Sandwich nicht gegessen. Willst du's haben?« Es folgte eine lange Stille. Smoke bog nach Süden in die Parham Road ein.
    »Hey, Smoke, warum redest du nicht mit mir?« Weeds Stimme drohte zu versagen. »Hab ich irgendwas getan?« Als ob sie ein eigenständiges Lebewesen sei, schnellte plötzlich Smokes rechte Hand vor. Sie krallte sich mit aller Kraft zwischen Weeds Beinen fest.
    »Wann, habe ich dir gesagt, sollst du am Parkplatz sein?«, schrie Smoke. Weed kreischte auf. Seine Hände unter den überkreuzten Schenkeln, warf er den Oberkörper nach vorne, bis sein Kopf praktisch auf seinem Schoß lag. »Um wie viel Uhr, du dreckiger kleiner Scheißhaufen!«
    »Um drei!« Weed heulte. Die Tränen liefen ihm übers Gesicht wie kleine Bäche.
    »Warum hast du das gemacht? Ich habe nichts getan.« Plötzlich hatte er Schluckauf. »Smoke, ich habe nichts getan!«
    »Und um wie viel Uhr bist du bei meinem Auto angekommen, du kleiner Drecksack!« Smoke packte ihn im Genick. »ES WAR FÜNF NACH DREI!« Er schüttelte ihn. Weed schrie.
    »Wenn ich sage drei, was heißt das dann, Schwachkopf?«
    »Ich konnte nicht weg. Mrs.

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