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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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wenig.
    »Eines schönen Jahrhunderts«, fuhr der Imperator fort, »komme ich noch mal diese Rampe hinabgestürmt, erkläre mit hoher Falsettstimme diese Brücke für eröffnet, und dann beschneide ich den erstbesten Würdenträger, den ich erwische, mit seiner Schere zum Bändchenzerschneiden.
    Und dann kotze ich mich über dem Rest der hochwohlgeborenen Schurken, die zu meiner Begrüßung angetreten sind, so richtig aus.«
    »Gar keine Frage«, stimmte ihm Mahoney tonlos zu.
    »Hervorragende Idee.«
    »Ach ja, eine Sache noch. Dein Agent, dieser …«
    »Sten.«
    »Richtig, Sten. Haben er und seine Söldner ihre Anweisungen erhalten?«
    »Sie halten sich außer Sichtweite, Sir. Keiner von ihnen wird hier auftauchen.«
    »Gab es dabei keine Probleme?«
    »Überhaupt nicht. Theodomir ist ihre Anwesenheit peinlich, und ein großer Prozentsatz dieser Söldner sind desertierte Gardisten. Außerdem – seit wann drängt sich ein Soldat darum, solange strammzustehen, bis er in Ohnmacht fällt?«
    »Colonel«, sagte der Imperator und überprüfte zum neunzehnten Mal, ob die Knopfreihe an seinem nachtschwarzen Uniformrock gleichmäßig saß, »du kennst dich doch mit Psychologie und all dem aus. Warum werde ich bei diesen Anlässen immer noch nervös – nach tausend Jahren?«
    »Es liegt an Eurer immerwährenden Jugend, Euer Hoheit«, antwortete Mahoney, »an Eurer bezaubernden Naivität. An der Geisteshaltung, deretwegen wir alle Eure Durchlauchtigkeit so lieben und verehren.«
    »Pfui«, brummte der Imperator und drückte auf einen Knopf. »Captain, landen Sie diese Schüssel. Ich habe keine Lust mehr zu warten.«
     
    Die fünf Schlachtschiffe, von denen jedes fast einen Kilometer lang war, senkten sich zischend auf den Landeplatz. Ihre schwarzen Schatten verschmolzen miteinander und verdeckten die Sonne von Sanctus.
    Vier von ihnen blieben in hundert Metern Höhe in der Luft stehen, doch das fünfte, die Vercingetorix , setzte sanft auf der Landefläche auf. Dann schaltete der Kommandant, genau nach Anweisung, die McLean-Generatoren aus und ließ das Schiff volle zwanzig Meter tief in den Boden des Landeplatzes sinken. Das war die Art des Imperators, sich in das Goldene Buch eines Planeten einzuschreiben.
    Eine Seite des Schiffes klappte herab und verwandelte sich in eine zwanzig Meter breite Rampe.
    Theodomir winkte wie wild, und seine Kapelle fing zu spielen an. Nachdem sie ein paar Takte gespielt hatte, hörte sie wieder auf, denn noch hatte sich niemand auf der Rampe gezeigt. Erst als das Orchester fiepend und quietschend innehielt, kam der Imperator die Rampe herabgeschritten, hinter ihm zwei Einheiten Gurkhas. Sie schwärmten sofort nach links und rechts aus, und der Imperator ging auf die Ehrentribüne zu.
    ›Der Imperator liefert mal wieder eine gute Show‹, dachte Mahoney, als er den Mann allein auf Theodomir zuschlendern sah. Zwei Gefechtstürme der Vercingetorix drehten ihre Geschütze so, dass sie die Tribüne im Visier hatten.
    Vor der Tribüne blieb der Imperator abwartend stehen.
    Und die versammelten Würdenträger des Talamein gingen in die Knie. Sogar Theodomir, der spürte, dass er da einen deutlichen Verstoß gegen die Regeln beging, kniete nieder.
    Allein Mathias blieb stehen und beobachtete den muskulösen Mann, der da unter ihm stand.
    Der Imperator aktivierte sein Kehlkopfmikro, und die Techs auf der Vercingetorix pegelten ihn auf die Frequenz der Raumhafenlautsprecher ein.
    »Ich grüße dich, Großer Prophet«, echote die Stimme über das riesige Gelände. »Als dein Imperator heiße ich dich und dein Volk wieder unter dem Schutzmantel meiner Imperialen Protektion willkommen. Und als dein Herrscher erkenne ich den Heldenmut und die Wahrheit deines Glaubens und das lange Martyrium eures Gründers, des Allerersten Propheten Talamein an.«
    Dann schaltete der Imperator sein Mikro wieder aus und machte sich daran, die Stufen der Tribüne zu erklimmen, wobei er sich fragte, wie lange er diese Idioten wohl in der Sonne brutzeln lassen konnte, bevor er sie zum nächsten, absolut voraussehbaren Programmpunkt der Zeremonie übergehen lassen musste.
     
    »Und das hier ist eine originalgetreue Nachbildung der Gefechtsstation, die Talamein selbst auf dem Flug in die Freiheit betreut hat«, erklärte Theodomir voller Stolz.
    Mathias, der Imperator und Theodomir befanden sich tief im Herzen der Inneren Festung von Sanctus, wo die Reliquienkammern des Glaubens besichtigt werden wollten.
    Vor dem Imperator

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