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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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gingen Sicherheitsleute von einer Sehenswürdigkeit zur anderen, und hinter und neben ihm sicherten seine Gurkhas aufmerksam alles, was es zu sichern gab. Im Schlepptau der kleinen Besuchergruppe befand sich im Abstand von ungefähr vierzig Metern eine ehrfürchtige Meute von Würdenträgern und Gefährten.
    »Weißt du eigentlich«, erwähnte der Imperator im Plauderton, »dass ich Talamein kannte. Persönlich, meine ich …«
    Theodomir blinzelte unsicher, und Mathias verspürte einen plötzlichen Drang, niederzuknien. Angesichts ihrer Verwirrung lächelte der Imperator amüsiert.
    »Ich fand ihn … durchaus interessant«, fuhr der Imperator fort. »Natürlich war es recht ungewöhnlich, bei einem noch so jungen Mann ein derartiges Maß an Hingabe zu beobachten.«
    Mathias warf dem Imperator einen misstrauischen Blick zu.
    Die einzigen Holos, die er je von Talamein gesehen hatte, zeigten einen älteren, bärtigen Mann. Dabei wusste er noch nicht genau, was für ihn der größere Schock war – die Erkenntnis, dass Talamein einst wirklich in Fleisch und Blut durch diese Galaxis gewandelt war, oder dass dieser Mann mit der leisen Stimme tatsächlich mit dem Ersten Propheten von Angesicht zu Angesicht gesprochen hatte.
    Weit hinter der Gruppe entstand Unruhe, als einer der Gefährten das Echo der Worte des Imperators hörte, empört »Ketzerei« herauspreßte und nach seiner Waffe griff, völlig vergessend, dass sie nicht geladen war.
    Bevor er die Tasche des Holsters öffnen konnte, lag die rasiermesserscharfe Klinge eines Gurkhas an seiner Kehle, und er vernahm ein leises Zischen: »Sofort die Hand da weg, Ungläubiger.«
    Der Gefährte leistete dem Befehl sogleich Folge, und der junge Havildar-Major lächelte höflich, verneigte sich sogar knapp und schob sein langes Messer in die Scheide zurück.
     
    Der Imperator beschloss, seine Ansprache nach der Messe zu halten, direkt auf den breiten Stufen der Inneren Festung.
    Diesmal wurde seine Rede aufgenommen und im ganzen Cluster live ausgestrahlt.
    »Ich habe Sanctus einen Besuch abgestattet«, sagte er.
    »Und ich habe die Früchte des Talamein gesehen und sie für würdig befunden, Teil meines Imperiums zu sein.
    Des weiteren habe ich mich mit diesem Mann hier, eurem Propheten Theodomir, bekannt gemacht und mich mit ihm ausführlich unterhalten, und ich halte ihn für gut und weise.
    Deshalb erkläre ich hiermit, dass sich die Hand des Imperators über den Lupus-Cluster und seine Bewohner erstreckt und ihm mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Seite steht. Und ich erkläre hiermit ebenfalls diesen Propheten, Theodomir, zum rechtmäßigen Herrscher des Lupus-Cluster, und ich erkläre ihn und seine Nachfolger, solange ich meine schützende Hand über ihre Häupter halte, zu rechtmäßigen Herrschern dieser gesamten Region.
    Mögen die Mächte des Universums und des Ersten Propheten Talamein diese Entscheidung segnen und für würdig erachten.«
    Dann brachen Jubelschreie und eine wahre Massenhysterie los, und der Imperator wünschte sich nichts sehnlicher, als auf sein Schiff zurückzukehren, die Kleidung zu wechseln und einige – nein, viele – Drinks zu sich zu nehmen.
    Doch das blieb ihm verwehrt. Denn jetzt begann das Bankett.

 
Kapitel 48
     
    Mahoney schlich die Straße der Monumente hinunter und zählte die Gräber ab. Als er die bezeichnete Krypta gefunden hatte, blieb er noch einen Moment stehen.
    Offenbar wurde er nicht verfolgt. Niemand erwartete ihn. Er ging in die Hocke und duckte sich unauffällig in die Dunkelheit des Eingangs zur Krypta.
    »Colonel«, kam Stens Stimme aus der Dunkelheit. »Sieht so aus, als hätten wir ein kleines Problem.«
    »Und das wäre?« erwiderte Mahoney unbeeindruckt.
    »Keine Beweise.«
    »Ich will einen Bericht hören.«
    »Eindrücke, Gerüchte. Man spricht von einem Heiligen Krieg. Ich kann jedoch nichts festmachen.«
    In gewisser Hinsicht war Mahoney dankbar für die Dunkelheit. Es macht sich nicht gut, wenn man im Umgang mit Untergebenen auf eine Überraschung schockiert reagiert.
    »Theodomir?«
    Keine Antwort.
    »Warum das denn?« fragte Mahoney »Er ist ein Schluckspecht, obendrein korrupt. Er hat nicht den Mumm dazu.«
    »Ich weiß«, sagte Sten. »Es ergibt keinen rechten Sinn.«
    »Wie steht es mit Mathias?«
    »Möglich wäre es schon«, erwiderte Sten. »Hören Sie, ich sagte ja, dass es nur Gerede ist. Trotzdem fühle ich mich nicht wohl dabei. Ich wünschte nur, Sie hätten der Sache mehr Zeit

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