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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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sagte Mathias schließlich.
    »Mit einiger Hilfe«, erwiderte Sten und nickte Mathias zu.
    Mathias fixierte Sten über den Schreibtisch hinweg. Etwas kämpfte in ihm. Plötzlich erhob er sich und ging nervös im Zimmer auf und ab. »Ich blicke um mich«, sagte er, »und überall, wohin ich blicke, sehe ich Böses. Ich sehe Heuchelei. Ich sehe leere, sinnentleerte Glaubensbekenntnisse.«
    Sten wusste, dass Mathias von seinem Vater sprach, und schwieg. Mathias wirbelte herum. »Ich … Wir können das ändern.«
    »Ich bin sicher, dass Sie das können«, sagte Sten. »Eines Tages werden Sie der Prophet sein. Wenn Ihr Vater tot ist.«
    Mathias warf Sten einen beinahe flehentlichen Blick zu.
    »Es ist noch immer alles so falsch«, sagte er dann. »Der Krieg ist noch nicht vorüber.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte Sten. »Was mich angeht – und offensichtlich denkt der Ewige Imperator ebenso darüber – ist der Krieg vorbei.«
    Er kam Mathias’ wilder Entgegnung zuvor. »Haben Sie Geduld«, riet er ihm. »In einigen Jahren – höchstens noch zwanzig oder dreißig werden es sein – übernehmen Sie die ganze Chose hier.« Sten verwies mit einer Handbewegung auf die Turnhalle, doch er meinte damit den gesamten Lupus-Cluster. »Warten Sie, bis Sie die Macht haben, es zu verändern.«
    »Aber die Ungläubigen …«, stieß Mathias hervor, hatte sich jedoch gleich wieder im Griff und wechselte rasch das Thema.
    »Was haben Sie als nächstes vor, Colonel?«
    Sten zuckte die Achseln. »Ich suche mir einen neuen Auftraggeber.«
    ›Und was hast du als nächstes vor, Lieutenant? Zieh dich irgendwohin zurück, wo es einigermaßen zivilisiert zugeht und du deine Unterkunft nicht jeden Abend nach Wanzen und Attentätern absuchen musst, bevor du ins Bett gehst. Zieh dir wieder die Uniform an. Besauf dich mit den Jungs von Mantis. Kraule den einen oder anderen Tiger. Hör dir Docs neueste Hasstiraden an, Idas Pläne, eine ganze Galaxis aufzukaufen und sieh mal nach, ob Bet nicht genug von ihrer Wanderlust hat.‹ Plötzlich fiel Sten auf, dass er sehr, sehr müde war und sehr froh darüber, dass der Auftrag ein Ende gefunden hatte.
    »Söldner treiben sich viel herum«, sagte er, um seine Nachdenklichkeit zu überspielen.
    Mathias holte tief Luft und sagte: »Dann schließen Sie sich doch mir an.« Er setzte sich rasch hin, wandte den Blick ab und erwartete Stens Antwort.
    Sten zögerte einen Moment, als würde er sich die Antwort reiflich überlegen. »Es gibt nichts, dem ich mich anschließen könnte.«
    »Die Gefährten«, flehte Mathias. »Schließen Sie sich den Gefährten an. Ich spüre es tief in mir, dass Sie ein ebenso religiöser Mensch sind wie wir alle. Ich gebe Ihnen einen Rang, ich gebe Ihnen Geld, ich gebe Ihnen …«
    Sten brachte ihn mit der erhobenen Hand zum Schweigen.
    »Ich bin ein Söldner, Mathias, verstehen Sie mich bitte. Ein Söldner lebt vom Krieg. Und als Söldner habe ich gelernt, dass es am besten ist, wenn man seinem Auftraggeber aus dem Weg geht, sobald der Krieg vorbei ist.«
    Jetzt griff Sten nach der Karaffe und goss sich ein Glas Wein ein. Er nahm einen kleinen Schluck und wartete wieder.
    »Aber er ist nicht vorbei«, sagte Mathias.
    Sten sah ihn nur an. Er trank den Rest Wein aus und erhob sich. »Doch, er ist vorbei. Hören Sie auf meinen Rat. Lassen Sie es dabei bewenden. Dieser Cluster kann noch die nächsten tausend Jahre in Frieden leben. Sobald Sie Prophet sein werden, können Sie, zusammen mit Ihren Gefährten, schalten und walten wie Sie wollen.«
    Er klopfte Mathias auf die Schulter; ein junger Mann, der einem anderen Jüngling gegenüber Vater spielte. »Und wenn es dann immer noch nicht klappt«, versprach er, »dann lassen Sie es mich wissen. Ich stehe zu Ihrer Verfügung.«
    Sten ging hinaus.
    ›Na schön‹, dachte Mathias. ›Tut mir leid. Es tut mir aufrichtig leid, was ich jetzt tun muss.‹

 
Kapitel 51
     
    Theodomir hatte gerade das letzte Gebet der Heiligen Messe gesprochen. Jetzt eilte er den Gang hinab, ohne auf seine Helfer und seine Leibwache zu warten. Theodomir brauchte jetzt unbedingt einen beruhigenden Schluck. Sein Blick schweifte über die Leute, die noch immer in ihren Bankreihen saßen, und er musste insgeheim lächeln.
    ›Dumme Schafe‹, dachte er und ließ die Tore des Tempels krachend hinter sich zufallen.
    Theodomir hastete die Stufen hinunter und fühlte sich etwas benommen. Parrals Tod hatte ihn zur Nummer eins im ganzen Lupus-Cluster

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