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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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›jetzt, nach dem hinterhältigen Angriff auf sein Mantis-Team.‹
    »Ja, und schon bald machten sich sämtliche Aufmüpfigen, Degenerierten und Banditenkönige ebenfalls dorthin auf den Weg, um im Lupus-Cluster Zuflucht zu finden.
    Selbstverständlich waren sie allesamt überzeugte Anhänger des Talamein.«
    »Erzähl doch mehr davon«, sagte der Imperator. »Ich spüre ein morbides Interesse daran, wie mies sich manche Dinge entwickeln können.«
     
    Tatsächlich sah es in dieser Hinsicht ziemlich mies aus.
    Vor ungefähr 150 Jahren hatte sich der Glaube des Talamein gespalten; ein Disput, der sich zur Zufriedenheit aller dahingehend löste, dass diejenigen vom A-Glauben des Talamein sich auf einer Seite des grob doppelsichelförmigen Clusters ansiedelten, die Talameinfanatiker vom B-Glauben auf der anderen.
    Talamein A nahm für sich den Wahren Propheten in Anspruch, denjenigen, der in direkter Linie von Talamein selbst abzustammen behauptete. Doch dieser »ursprüngliche«
    Glaube war schon bald von Großmannssucht, schismatischem Geplänkel und einer Folge von Propheten geprägt, die alles andere als hellseherisch begabt waren. Als Folge wurden nicht nur die Gläubigen gespalten, sondern die tatsächliche Macht verlagerte sich in die Hände eines merkantil orientierten Konzils.
    Das Konzil setzte sich vorrangig aus Mitgliedern der adligen Handelshäuser zusammen, die nur allzu bereit waren, in den allgemeinen Wirren die Führerschaft zu übernehmen. Natürlich hielt jede Familie das Konzil für eine vorübergehende Erscheinung; Ziel war, in absehbarer Zeit die Macht ganz an sich zu reißen.
    Der »Wahre Prophet« von Talamein A war in Wahrheit also nur eine Art Leitbild, doch immerhin eines, das zumindest einen Bogen des Clusters vor der absoluten Anarchie bewahrte.
    Auf der anderen Seite standen die »Abtrünnigen« von Talamein B, die geschworen hatten, zur Reinheit ihres ursprünglichen Kriegerglaubens zurückzukehren. Puristen brauchen ihre Sachwalter, und so hatte der »Falsche«
    Prophet von Talamein B eine Herrscherkaste aus Kriegerpriestern eingesetzt. In der Öffentlichkeit entsagten ihre schwarzuniformierten Würdenträger weltlichen Werten, doch es war bekannt, dass sie in ihren kargen Festungen nicht wenig davon »für das Allgemeinwohl« horteten. Das waren die Jannisar. Die Jann hatten kaum eine Generation gebrauch, um sich zu Herrschern über das Volk von Talamein B aufzuschwingen.
     
    »Auf der einen Seite haben wir also diese Handelsfürsten«, fasste der Imperator zusammen. »Ihr Spitzenmann ist …«
    »Ein Gauner namens Parral, der derzeitige Vorsitzende des Konzils.«
    »Und wie heißt sein Prophet?«
    »Theodomir. Er hat in jungen Jahren nicht wenige Ungläubige massakriert und sich dann auf seine wirklichen Interessen konzentriert, vornehmlich Bestechung, antike Kunst und Märtyrer. Sanctus – der Heimatplanet und seine Hauptstadt tragen den gleichen Namen – wird gelegentlich auch Stadt der Gräber genannt.«
    »Wer ist der Prophet der Jannisar?«
    »Ein Mörder namens Ingild. Wie meine Agenten berichten, ist er unter anderem auch drogenabhängig.«
    Der Imperator legte den Kopf in die Hände und fing an, nachdenklich die Schläfen zu massieren.
    »Unserer Analyse zufolge …«
    »Es reicht, Colonel Mahoney.« Mit einem Mal war der Ewige Imperator völlig nüchtern. Seine Stimme schlug in den metallischen Kommandoton um.
    »Hier ist deine Analyse«, sagte er. »Erstens: Es besteht keine Möglichkeit, das X-Mineral abzubauen, ohne dass sich die Sache herumspricht. Zweitens: Sobald sich die Sache herumspricht, ziehen alle diese zukünftigen superreichen Minenbesitzer mitten durch den Lupus-Cluster. Drittens:
    Entweder verwandeln sich die Kaufleute in Freibeuter, oder die Jann in Wegelagerer. Viertens: Unter denjenigen, die sich auf die Goldsuche begeben, wird ein enormes Gemetzel ausbrechen. Mach den Scotch auf, Colonel.«
    Mahoney reichte dem Imperator die Flasche.
    »Fünftens: Das Blutbad zwingt mich dazu, die Garde loszuschicken – um die Raumhandelswege offen zu halten und so weiter. Sechstens: Die Sache wird so ausgelegt werden, dass der Imperator sein heiliges Wort bricht und die freie Religionsausübung beschneidet. Hier, nimm einen Schluck!
    Sechstens – nein, das hatten wir schon. Siebtens: Bevor irgend etwas davon bekannt wird, muss der gesamte Lupus-Cluster unter die Fuchtel eines einzigen Wesens gebracht werden. Wie lange macht’s denn Theodomir der Betäubte wohl

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