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Kreuzstein

Kreuzstein

Titel: Kreuzstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Schreiber
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Die Vorbereitungen wären doch sofort aufgefallen. Nein, der Täter wollte nur einen Showeffekt, und den hat er mit den kleinen Sprengungen ja auch gehabt.«
    »Ich weiß es nicht. Ich bin mir aber auch nicht sicher. Jeder übereilte Schritt ist in dieser Situation jedenfalls absoluter Leichtsinn.«
    Aus dem Funkgerät kam die Anfrage des Suchtruppführers, was zu tun sei.
    Allenstein deutete auf die drei Stellen, an denen die Sprengfallen gezündet worden waren. Dahinter an der Steilwand vermutete er die alten Versuchsbohrungen.
    »Zieht euch so weit zurück, dass ihr bei einer größeren Sprengung außer Reichweite seid«, riet die Kommissarin über Funk. »Mehr können wir im Moment nicht tun. Vermutlich wird sowieso das LKA gleich die Leitung übernehmen.«
    »Die haben uns gerade noch gefehlt.« Weller deutete auf drei Lieferwagen, die sich auf der gesperrten Bundesstraße von Norden dem Drachenfels näherten. Er erkannte sie sofort als Fahrzeuge des LKA.
    »Haltet sie auf!«, brüllte Kronberg ins Mikro.
    In diesem Moment gab es einen gewaltigen Donnerschlag.
    Der Hang des Drachenfels schien sich auf der Südseite kurz anzuheben, aus dem Hangfuß schoss eine Masse aus Staub und Gesteinsbrocken heraus, die sich in Sekundenschnelle über den Weinberg ausbreitete. Es folgte die steile Felswand. Der unteren Stütze beraubt, sackte sie der Schwerkraft folgend in die Tiefe und zerstob in eine unendliche Zahl großer und kleinster Gesteinsbrocken. Die Masse raste über die Häuser, planierte die Straßen und die Schienen und erreichte noch zu einem Drittel den Rhein. Allerdings verhinderte die kleine Korngröße des vulkanischen Gesteins, dass durch den Felssturz eine größere Flutwelle verursacht wurde.
    »Das ist unfassbar …«, konnte Allenstein gerade noch loswerden, als der Pilot auch schon reflexartig den Hubschrauber nach hinten zog. Danach kämpfte er nur noch damit, seinen Mageninhalt wieder an Ort und Stelle zu schlucken. Nach der halben Rolle rückwärts flogen sie in einem Bogen erneut in die alte Position. Der Staub der Sprengung zog nach Osten ab.
    Das Bild, das sich ihnen jetzt bot, hatte nichts mehr mit dem zu tun, was vorher gewesen war. Der obere Hang des Drachenfels war so weit abgesprengt, dass das alte Gipfelrestaurant zur Hälfte in der Luft hing.
    »Es kippt!«, rief Weller aufgeregt.
    Langsam senkte sich das Gebäude zum Tal, bekam mehr und mehr Schräglage und riss nach einem kurzen Ruck ab. Wie ein großes Mobilheim rodelte es den Hang bis auf die Schienen hinunter.
    »Na ja, es sollte ja sowieso abgerissen werden«, entfuhr es der Kommissarin.
    Die drei Lieferwagen hatten gleichzeitig gebremst und gedreht. Noch bevor die ersten Brocken die Straße überrollten, waren sie auf dem Rückzug und hielten in sicherer Entfernung an.
    Gabriele Kronberg erkundigte sich bei dem Hundeführer nach Verletzten. Der Abstand war jedoch groß genug gewesen, und die Hundertschaft hatte zum Glück nur Staub abbekommen. Auch sonst war niemand zu Schaden gekommen, die Häuser in der Umgebung waren alle rechtzeitig evakuiert worden.
    Als der Hubschrauber beim LKA-Team auf der Schnellstraße landete, war die Presse bereits da und fiel über sie her, kaum dass sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Jetzt war die Botschaft des Täters angekommen.
    »Ob es das jetzt wohl war?« Die Kommissarin blickte Allenstein nachdenklich an, als sie endlich in ihren Wagen stiegen. »Ich kann mir einfach keinen Reim auf das Ganze machen. So einen seltsamen Fall habe ich noch nie gehabt. Es passt alles nicht zusammen. Ich würde viel darum geben, wenn ich wenigstens ein Motiv erkennen könnte.«
    »Ich weiß auch nicht«, stimmte Allenstein ihr zu. »Man müsste noch einmal alle Bausteine auf den Tisch legen, um zu sehen, ob nicht vielleicht doch eine Strategie zu erkennen oder auch nur eine Art …« Er überlegte einen kurzen Moment lang. »Ich werde jedenfalls das Gefühl nicht los, dass uns ein entscheidendes Puzzleteil fehlt. Bisher hat der Täter immer einen Hinweis auf die Sprengungen geliefert, und es will mir einfach nicht in den Kopf, dass er auf diesen raffinierten Akt nicht aufmerksam gemacht hat.«
    »Vielleicht ist ihm ja etwas dazwischengekommen. Auch bei solchen Genies klappt nicht immer alles.« Gabriele Kronberg fing herzhaft an zu gähnen.
    »Da könntest du natürlich recht haben. Vielleicht liegt es aber auch nur an sekundären Strukturen.« Allenstein wirkte auf einmal sehr

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