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Kreuzweg der Zeit

Kreuzweg der Zeit

Titel: Kreuzweg der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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konnte Blake mithören.
    »Geoffrey Lake – Anwalt – Nelson Arms. Wir brauchen den üblichen Bericht so rasch als möglich ... Ja.« Er legte auf. »Jetzt aber zurück zu unserem Versteck. Heute ist Aufbruchstag.«
    »Wird Lake von jemandem überwacht?«
    »Für solche Routinesachen bezahlen wir eine Detektivagentur. Ist Lake in Ordnung, dann können wir in einer anderen Richtung arbeiten. Ist er nicht astrein, dann hat ihn vielleicht Pranj in der Hand. Dann müssen wir vorsichtiger sein.«
    Sie gingen auf dem Rückweg nicht durch die Pfandleiher, sondern um den Block herum. Erskine grinste.
    »Ein Fuchsbau hat immer mehrere Eingänge. Sie werden sich alle merken müssen.«
    »Sie haben alles gründlich durchorganisiert. War es nicht sehr schwierig?«
    »Nicht so sehr. In den Welten, die wir aus kommerziellen oder Studiengründen besuchen, haben wir ständige Stützpunkte, die von unseren Leuten besetzt gehalten werden. Dies Haus ist ein Not-Umstieg, ist aber mit einer unserer Umsteig-Basen im Weltraum abgestimmt. Als ehemaliges Lagerhaus konnten wir es leicht anmieten und das Innere nach unseren Wünschen ändern.«
    Erskine betrat die stickige Vorhalle eines kleinen Bürogebäudes. Der weißhaarige Mann, der auf einem Stuhl vor der geöffneten Aufzugstür lümmelte, legte sein Sensationsblättchen beiseite und lächelte Erskine zu.
    »Tag, Mr. Waters. Gute Fahrt?«
    »Es ging, Opa. Der Chef möchte die Verkaufsziffern haben. Was macht Ihr Rücken?«
    »Na, wie immer. Wollen Sie ganz 'rauf?«
    »Ganz 'rauf. Der Boß muß Vogelblut haben, weil er so hoch hinaus will.«
    Er bedachte den Liftführer mit einem fröhlichen Lächeln, während sie zur obersten Etage hinauffuhren.
    »Dienstschluß wie immer um vier, Opa?«
    Der Alte nickte. »Sollten Sie bis dahin nicht fertig sein, müssen Sie herunterlaufen«, machte er sie aufmerksam. »Aber fertig sind Sie ja nie rechtzeitig, nicht, Mr. Waters?«
    »Nicht, wenn der Boß zusieht. Aber treppab läuft es sich leichter als hinauf. Geben Sie auf sich acht, Opa!«
    Vom Korridor zweigten zwei Türen ab. Eine trug eine abblätternde Schrift auf der Mattglasscheibe. Als der Lift wieder hinunterfuhr, schloß Erskine die einfache Eisentür auf, die aufs Dach führte, und plötzlich lag eine Straßenschlucht vor ihnen. Erskine hob ein Brett auf die Brüstung und schob es hinaus, bis das andere Ende auf dem Dach des Lagerhauses auflag.
    »Wenn die Höhe Ihnen zu schaffen macht«, sagte er zu Blake, »dann sehen Sie einfach nicht hinunter.«
    Drüben angelangt, stiegen sie eine Treppe zu einem staubigen Korridor hinunter. Dort blieb Erskine stehen und drückte beide Hände flach an die Wand. Unter dem Druck bewegte sich ein Wandteil und ließ sie in eines der Schlafzimmer der versteckten Wohnung ein.
    »Hast du es bekommen?« Hoyt stand im Eingang.
    »Ich habe es – und eine Spur. Beneirs, der Eigentümer, hat es von einem Geoffrey Lake, einem Anwalt, erworben. Ich habe J. C. auf ihn angesetzt.«
    »Wie war das mit dem Anwalt?« rief Kittson von draußen.
    Erskine erstattete Bericht.
    »Glaubst du wirklich, daß er krank ist? Oder könnte es ein Vorwand sein?« fragte Hoyt.
    »Pranj weiß, daß wir da sind. Aber ich neige zu der Ansicht, daß er das Ming-Hawn-Stück bereits verkauft hatte, bevor er das wußte. Er muß sehr dringend Geld gebraucht haben. Daher möchte ich über diesen Lake einiges in Erfahrung bringen – insbesondere über Lakes Kontakte, alle Besucher, die er im Krankenhaus empfangen hat.« Kittson lehnte sich in seinem Sessel zurück und unterzog die Zimmerdecke einem genauen Studium. »Mr. Lake ist krank. Genau die richtige Zeit für Mr. Lakes liebe Freunde, an ihn zu denken.«
    Hoyt stand auf. »Obst, Blumen oder etwas Nobleres?«
    »Blumen wirken zu feminin. Wir wissen zu wenig, um das zu wagen. Obst liegt genau in der Mitte. Eine mittelgroße Sendung. Man könnte sie mit Mr. Beneirs Karte schicken.«
    »Und was ist mit dem Umzug? Gehen wir jetzt?« fragte Erskine, als Hoyt hinausging.
    »Früher oder später. Warte, bis Jas das andere Versteck überprüft hat. Hat doch keinen Zweck, sich dort häuslich niederzulassen und dann entdecken zu müssen, daß es von Spionen wimmelt. Wir haben etliche Vorteile auf unserer Seite, inklusive unbegrenzter Mittel. Und jener Typ von Gaunern, die Pranj um sich scharen muß, verlangt sofortige Bezahlung. Wenn es schon so weit ist, daß er Gegenstände aus anderen Stufen verkaufen muß, beweist das, daß es den Hundert

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