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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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sollten wir ihre Bewohner verjagen, insoweit vorhanden!«
    Er warf einige Steine in den Eingang der am nächsten gelegenen Höhle.
    »Was machen Sie denn da?«
    »Ich sehe nach, ob es hier Pfeifer oder Steinbären gibt.«
    »Und was machen Sie, wenn Sie einen davon aufscheuchen?«
    »Noch mehr Steine werfen, wenn es ein Pfeifer ist. Sie sind nicht viel größer als eine Katze, aber sie haben dieselben unangenehmen Angewohnheiten wie Vampirfledermäuse. Wenn wir es dagegen mit einem Steinbären zu tun bekommen, hören wir erst mal ein lautes Brüllen. Dann sollten wir die Höhle für unsere Zwecke tunlichst vergessen.«
    Er warf noch einen Stein in den Höhleneingang. »Hören Sie etwas?«
    »Nein. Heißt das, wir können reingehen?«
    »Moment. Eins noch.« Er brachte seinen Teleskopstab auf die volle Länge und hielt ihn vor sich, während er die kühle, trockene Höhle betrat. Wie gewohnt griff das Muttertier zuerst an. Es war etwa 25 Zentimeter lang, hatte die scharfen Krallen ausgefahren und bewegte sich auf den vier Hinterbeinen. Der schuppenbedeckte, entfernt an einen Affen erinnernde Kopf des Wesens fuhr mit einer Mimik zurück, die an das Grinsen eines Irrsinnigen erinnerte.
    Hauskyld holte weit mit dem Stab aus und traf den zarten Schädel. Der Randigator brach zuckend zusammen. Mit dem Fuß brachte Hauskyld den Stein zum Wippen, unter dem das Tier hervorgekrochen war. Ein grelles Kreischen und ein ekelhaftes Knacken ertönten, als die Jungtiere zerdrückt wurden. Drei waren jedoch entkommen und griffen ihn nun an. Er hatte damit gerechnet; Randigatoren besaßen keine natürlichen Feinde, sie würden also nicht vor ihm fliehen.
    Zwei von ihnen tötete er mit kräftigen Schlägen, doch das dritte Jungtier, nicht größer als eine Maus, verbiss sich in seinem Schuh. Er schüttelte es mit einer heftigen Bewegung ab und trat sogleich fest zu. Ein schmatzendes Geräusch, ein an das Wimmern eines Kindes erinnernder Laut, dann war es vorbei.
    Er säuberte seinen Schuh an dem Stein, der die Jungtiere zerquetscht hatte. Danach schob er den Stein mit dem Fuß beiseite, um sich davon zu überzeugen, dass die Tiere wirklich tot waren. Hauskyld sah sich noch einmal sorgfältig um, bevor er die Höhle verließ, um Clio zu holen.
    Sie saß auf dem Boden und sah ihm ängstlich entgegen.
    »Was war denn da los?«
    »Nur ein paar Randigatoren. Primitive Reptilien, man kann sie leicht mit einem Stock töten. Aber sie produzieren ein gefährliches, schnell wirkendes Nervengift. Würde vermutlich einen Elefanten töten, wenn es in seine Blutbahn gelangt!«
    Er beugte sich zu ihr hinab und hob sie auf. »Ich werde Sie jetzt lieber hineintragen.«
    Sie legte ihm einen Arm um die Schultern und hielt sich fest.
    »Sie brauchen mich nicht zu tragen. Wenn Sie mich ein wenig stützen, hüpfe ich einfach vorwärts.«
    »Wie Sie wollen.« Er setzte sie sanft auf dem Boden ab.
    »Werden wir noch mal mit ihnen zu tun bekommen?«
    »Mit wem?«
    »Mit den Randigatoren. Ich fürchte, ich habe nicht viel für solche Reptilien übrig.«
    »Ich dachte, Sie wären ein mutiger Pfadfinder«, lästerte Hauskyld.
    »Das ist schon wahr. Ich bin bis zum Krupskaya-Grad aufgerückt«, sagte sie. »Aber das war auf dem Mars, als das Terraforming noch nicht abgeschlossen war. Keine Schlangen oder anderes giftiges Viehzeug.«
    Sie lehnte sich an seine Schulter, und er fühlte ihre weichen Brüste an seinem Arm. Hauskyld versuchte sich auf das Gespräch zu konzentrieren.
    »Krupskaya – ist das der höchste Rang?«
    Sie nickte.
    »Ich bin Papal, das ist bei uns der höchste Rang«, erklärte er. »Ähem … Angesichts der Felsen dort wäre es doch besser, wenn ich Sie tragen würde, denke ich.« Er nahm sie auf den Arm wie ein kleines Kind und setzte sie oben auf dem höchsten Felsen ab. Sie drehte sich herum, sodass er sie auf der anderen Seite wieder hinabheben konnte. Ihr Busen hüpfte auf und ab, als er sie auf dem Boden absetzte, und er verspürte das unwiderstehliche Bedürfnis, sie anzustarren. Halbherzig versuchte er, seine Empfindungen als Nebenwirkung des Aufputschmittels abzutun.
    Sie breiteten ihre Mäntel als Lager auf dem harten Sandboden der Höhle aus. Kurz darauf war Clio bereits eingenickt. Hauskyld indes lag noch lange wach und sah sie an. Als er bemerkte, dass seine Hand wie von allein zwischen seine Beine wanderte, legte er sich flach auf den Boden, faltete die Hände und betete zum Heiligen Mbwe. Immer und immer wieder, bis er

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