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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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trugen keine Kleidung, und so war es relativ schwer, Reich von Arm zu unterscheiden, dennoch war es offensichtlich, dass sie sich nun im wohlhabenderen Teil der Stadt befanden. Die Häuser waren mit Nestplattformen für die Greife und Handschlangen bedeckt, und überall waren Schaukeln und Turnstangen für die Randallaner angebracht. Zwei der villenartigen Gebäude waren sogar mit Schwimmbecken ausgestattet, wenn er das fröhliche Geplätscher richtig deutete, das hinter den hohen Steinmauern zu hören war.
    Als sie eine kleine Seitenstraße passierten, erregte etwas Hauskylds Aufmerksamkeit, das er zunächst nur aus dem Augenwinkel wahrnahm. Er versuchte sich umzudrehen, um es noch einmal betrachten zu können.
    Ein junger Randallaner, deutlich zu erkennen an dem noch hellbraunen Fell, stritt sich mit seinem Greif. Beide hüpften wild umher, und der Randallaner hielt das obere Armpaar über dem Kopf, während der Greif drohend den Kopf vor und zurück schwang, den messerscharfen Schnabel weit aufgerissen. Die kleine Handschlange pendelte panisch zwischen ihnen hin und her.
    Von allen Seiten eilten erwachsene Tripel herbei. Innerhalb kürzester Zeit waren die beiden jungen Kontrahenten umrundet und wurden voneinander getrennt. Hauskyld hätte gerne gesehen, was danach geschah, doch seine Bewacher ignorierten den Vorfall und zogen mit ihnen weiter stadteinwärts.
    Nach kurzer Zeit bogen sie in eine kleine Nebenstraße ein, dann ging es über mehrere Stufen scharf nach rechts, plötzlich standen sie vor einer etwa dreißig Meter hohen Mauer, die an beiden Seiten von mächtigen Holztürmen flankiert wurde. Ein großes Holztor wurde hochgezogen, der ganze Trupp zog darunter hindurch, und dann fanden sie sich auf einem weiten, sandigen Hof wieder, der von hohen Steinmauern umgeben war.
    Hauskyld fühlte, wie sich flinke Hände an seinen Knöcheln und Handgelenken zu schaffen machten, bis sich die Stricke lösten. Er rutschte von dem Gash'hwar herunter und landete mit dem Hintern auf dem Boden, raffte sich schnell auf und rieb sich die völlig tauben Arme und Beine. Dabei fiel sein Blick auf Clio, die einige Meter von ihm entfernt auf dem Boden saß. Er machte eine Grimasse, atmete tief durch und massierte wieder die schmerzenden Knöchel. Zu seiner Überraschung legten die Randallaner ihr Gepäck neben ihnen ab, ohne die Taschen nach Waffen zu durchsuchen.
    Dann formierten sich ihre Bewacher ohne ein Wort der Erklärung zu einem Trupp und verließen den Hof durch das große Holztor, das hinter ihnen mit lautem Rumpeln geschlossen wurde.
    »Hauskyld? Alles in Ordnung?«
    Clio hockte auf den Knien und schwang die Arme hin und her. Er versuchte sich hinzusetzen, aber seine Arme und Beine protestierten schmerzhaft.
    »Mir sind alle Gliedmaßen eingeschlafen«, sagte er. »Geben Sie mir noch eine Minute zum Ausruhen. Bei Ihnen alles in Ordnung?«
    »Es geht schon. Meinem Knöchel scheint es etwas besser zu gehen, aber vielleicht ist er auch nur völlig taub.« Sie kroch zu ihm hinüber. »Du siehst aus, als könnten deine Anne und Beine eine Massage vertragen.«
    »Immer«, behauptete er grinsend.
    »Wie süß.« Sie massierte ihm Arme und Beine mit ihren zarten Händen. Bald fühlte er sich deutlich besser, auch wenn sein Nacken und die Schultern noch völlig verspannt waren.
    Erst jetzt kam er auf die Idee, sich gründlich umzusehen. In ihrer Nähe standen fünf oder sechs Randallaner, vier Greife und einige Handschlangen.
    Clio sah auf, folgte seinem Blick und seufzte.
    »Können Sie aufstehen und sie von uns fern halten?«
    »Ich glaube nicht, dass wir uns in Gefahr befinden«, meinte Hauskyld beruhigend. »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber das hier scheint mir so etwas wie ein Gefängnis zu sein.«
    Er setzte sich auf. »Wenn wir Glück haben, sind die kleinen Höhlen dort in den Mauern die Zellen, und eine davon ist für uns reserviert. Wenn Sie gehen können, ziehen wir uns einfach in eine davon zurück.«

Kapitel 8
    Am nächsten Morgen wachte Hauskyld kurz nach Sonnenaufgang auf. Clio schlief ruhig weiter, als er sich neben sie stellte und sie betrachtete. Auf Randall war es auch nachts so warm, dass man in Tunika und Unterwäsche schlafen konnte. Clios Gesicht wirkte so weich, dass er sich fragte, wie es sich wohl anfühlen musste. Besonders ihre vollen roten Lippen hatten es ihm angetan. Ihre Kleidung zeigte mehr von ihrem Körper als sie verbarg. Er fühlte eine brennende Hitze in sich aufsteigen und beschloss,

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