Kreuzzüge
anstürmenden Greife. Zwei Greife und ein Randallaner wurden getötet. Doch im nächsten Moment erschien der Kopf einer Handschlange an der Brüstung. Ein schneller Biss, und es war um den Soldaten geschehen. Im Todeskampf packte er fest zu und riss die Schlange mit sich, als er von der Mauer stürzte.
Hauskyld erkannte entsetzt, dass der Soldat Gideon gewesen war …
In der Nähe des Geschützes, das neben Hauskyld stand, legte ein aquinischer Offizier einen Streuwerfer an und tötete einige Randallaner auf kurze Entfernung, sowie eine Handschlange, die auf ihn zugekrochen kam. Dann riss er eilig das Geschütz herum und feuerte einen Bolzen ab. Aber seine Attacke verpuffte angesichts der vielen Hundert Tripel, die sich jetzt im Anflug auf die Festung befanden. Einen Augenblick später wurde er von einer Musketenkugel getroffen, die ihm den Arm abriss. Zwei Randallaner warfen sich auf ihn und stürzten ihn von der Mauer, wobei er laut schrie und sich verzweifelt zu wehren versuchte.
Jetzt feuerten auch die Geschütze auf den anderen Mauern, allerdings in großen, unregelmäßigen Abständen. Entsprechend selten erzielten sie einen Treffer. Die zweite Angriffswelle stürmte auf sie ein, und ein Greif nach dem anderen landete in der Festung.
Ein Trupp terranischer Soldaten versuchte über einen Treppenaufgang auf die Mauer zu gelangen, aber zwei Greife standen dort Schulter an Schulter und hielten sie auf. Es fielen Gewehrschüsse, und die Greife stürzten zu Boden, doch nun versperrten ihre Leichen den Durchgang. Viele Terraner fielen durch die Pistolenschüsse der Randallaner, die auf kurze Entfernung nicht weniger effektiv waren als die der Verteidiger.
Schon dieser eine Verstärkungstrupp hatte gereicht, um die Gegenwehr zu zerschlagen. Die meisten Scharmützel fanden in strategisch absolut unbedeutenden Ecken der Festung statt, wo sich Terraner und Randallaner um die Geschütze rangelten.
Hauskyld vermochte allmählich wieder klar zu denken und reckte sich ein wenig, um besser sehen zu können. Dabei schmerzte ihn selbst die aller kleinste Bewegung, als würde ihm jemand lange Nadeln in die Arme stechen.
Weit draußen am Horizont tauchten riesige Schwärme von Tripeln auf. Es waren bestimmt mehrere hundert Staffeln, die jetzt auf die Festung zuflogen. Die großen Luftabwehrgeschütze wurden auf sie abgefeuert, doch aufgrund der schlechten Infrarotzielsuchgeräte fanden die Lenkwaffen nur selten ihr Ziel.
Er sah, wie unten im großen Innenhof die Menschen zusammenliefen und versuchten, über die Treppenaufgänge zu den drei noch nicht von den Randallanern eroberten Mauern zu gelangen. Die Geschütze waren jetzt wieder im Einsatz und holten hier und dort Tripel vom Himmel. Vereinzelt wurden auch Streuwerfer abgefeuert, aber es herrschte so ein großes Durcheinander, dass sie nur selten ihre Gegner trafen, ohne zugleich auch Löcher in die eigenen Reihen zu reißen.
Wenn Hauskyld den Kopf vorsichtig drehte, vermochte er einen großen Teil der Festung zu überblicken, doch entdeckte er weit und breit keinen der Templer oder der älteren aquinischen Offiziere. Anscheinend hatte Pater Shermans Verfolgungswahn ein derartiges Ausmaß erreicht, dass er sich selbst jetzt nicht traute, sie aus den Zellen zu lassen.
Irgendjemand versuchte einen Gegenangriff durchzuführen, aber die Tripel waren eindeutig in der Übermacht. An einer anderen Stelle überrannten die Randallaner gerade einen kleinen Trupp Soldaten, die versuchten, die Geschützstellungen zu verteidigen. Sie hatten keine Chance, und Hauskyld musste mit ansehen, wie man die letzten beiden Soldaten die Mauer hinunterwarf.
Einige clevere Randallaner hatten herausgefunden, wie die Streuwerfer funktionierten. Sie krallten sich mit den Füßen an der Außenmauer fest, lehnten sich weit über die Brüstung und richteten die Mündungen auf den Treppenaufgang.
Als die beiden Waffen gleichzeitig abgefeuert wurden, geriet die blutüberströmte Menge in Panik. Der eine Schuss hatte zwei Männern die Köpfe zerschmettert. Ihr Blut spritzte auf die eng zusammengedrängten Soldaten, und schon allein der Geruch ließ sie panisch davonlaufen. Der andere Schuss hatte weiter oben die Mauer getroffen, war dort abgeprallt und bestrich den Treppenaufgang nun mit wild pirouettierenden Querschlägern, die rund ein Dutzend Männer verwundeten und zwei töteten. Der Rest der Männer drehte sich um und floh Hals über Kopf. Damit trugen sie entweder zu dem Chaos unten auf dem
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