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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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Hauskyld wolltest, also müssen sie den Anschlag schon vorher geplant haben … Es hat also vermutlich etwas mit einer Sache zu tun, in die auch Kuf involviert ist.«
    »Aber er selbst weiß sicher nichts davon. Kuf würde keine Informationen zurückhalten, wenn …«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass sich euer Gespräch darum drehte, wer es darauf abgesehen hat, uns beide zu töten?«, fragte Kuf, als er zur Tür hereingehumpelt kam. Ein dicker Verband zierte sein rechtes Knie.
    »So ein Glück, du lebst noch!«, rief Clio und umarmte ihn erfreut. Der Angestellte sah irritiert zu ihnen auf, kratzte sich und streckte dann ein Armpaar aus – eine Geste, die dem menschlichen Schulterzucken entsprach. Das Ganze ging ihn schließlich nichts an, entschied er wohl, und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
    »Was ist passiert?«
    »Der große Mond stand im letzten Viertel, der mittlere und der kleine standen beide im Neumond – deshalb habe ich auf dem Weg nach Phmi'phat ein kleinen Umweg über das Kahlgebirge eingeschlagen. Als ich über den Einsamen Gipfeln meine Runden drehte, hörte ich unter mir Schüsse. Erst dachte ich, es wären Banditen, die da unten ihr Unwesen treiben, aber dann merkte ich, dass die Schüsse mir galten. Ich ging in einen Sturzflug, um so schnell wie möglich um den nächsten Gipfel zu biegen, aber dort muss wohl auch jemand auf mich gewartet haben, denn sie haben wieder auf mich geschossen! Ich drehte ab, ließ mich in das Tal hinunterfallen und flog dann knapp über den Büschen weiter. Das habe ich seit meiner Jugend nicht mehr gemacht – und ich bin mir gar nicht sicher, ob ich es noch einmal machen möchte! Als ich mich dann schließlich in Sicherheit gebracht hatte, merkte ich, dass mein Bein blutete. Der Doktor in der Notfallstation sagte mir, dass es sich nur um einen Kratzer handelt. Ob durch eine Kugel oder einen Ast verursacht, konnte er nicht genau sagen.«
    »Auf jeden Fall sind wir froh, dich hier zu sehen«, meinte Andy. »Hast du vielleicht eine Idee, wer dahinter stecken könnte?«
    »Die Xhu'gha, ganz sicher! Handschlangen können keine Handfeuerwaffen abfeuern, und wenn sie Greife gehabt hätten, wäre ich in der Luft angegriffen worden. Außerdem ist diese Gegend nur eine halbe Tagesreise von Sankt Thkhri'jah entfernt.«
    »Dem Xhu'ghakloster? Meinst du denn, sie sind von dort gekommen?« Clio versuchte den Vorfall zu begreifen. »Aber warum sollten die Xhu'gha ausgerechnet uns angreifen?«
    Kuf schnaufte verächtlich. »Meinst du, nur weil wir ihnen die Tür aufgehalten haben, können sie uns nicht verbieten, ihr Haus zu betreten? Mehr Freiheit für die Xhu'gha bedeutet in erster Linie, dass die Greifer leichter tun können, was sie schon immer am liebsten gemacht haben. Die meisten Xhu'gha sind nun einmal Greifer, wie du weißt, und sie in christliche Tripel zu integrieren wird das Problem nicht lösen! Kaum sind sie aus den Gefängnissen entlassen und tragen den Kopf wieder hoch, da schreien sie schon nach mehr Macht. Und aus irgendeinem Grund scheinen wir ihnen dabei im Weg zu sein!«
    Er sah über ihre Schultern hinweg. »Wo ist denn dieser Angestellte geblieben, der eben noch dort drüben gesessen hat?«
    Als Kuf hinzugekommen war, hatten sie die Unterhaltung in der Wahren Sprache weitergeführt, sodass der Angestellte vermutlich alles mitgehört hatte.
    »Er ist sicher selbst ein Xhu'gha«, sagte Clio in Standard. »Ich glaube, wir gehen besser woanders hin. Wir sind jetzt zu dritt, und mit dem Komtur, der sicher wie immer bewaffnet ist, können wir es wohl wagen, zu meinem Haus zurückzugehen.«
    Die anderen hatten auch keine bessere Idee, also gingen sie gemeinsam die Straße zur Universität hinunter und unterhielten sich dabei sehr leise. Die ganze Zeit über hielten sie die Augen offen, entdeckten aber nichts Ungewöhnliches.
    »Wisst ihr, eigentlich gehöre ich auch zu den Xhu'gha, aber heutzutage wird dieser Begriff eigentlich nur noch mit den Greifern in Zusammenhang gebracht.«
    »Ich glaube, dass du das Wort früher überhaupt nicht benutzt hast«, meinte Andy.
    »Ich bekomme langsam das Gefühl, dass meine Ahnen Recht hatten. Schließlich sind sie alle von ihnen ausgelöscht worden – wir verdanken unsere Existenz nur dem Unvermögen der Greifer, uns alle zu töten.«
    Andy Kanegawa blickte starr auf den Boden, die Hände in den Hosentaschen vergraben. »Also sind wir letzten Endes an dem Schuld, was sie euch angetan haben.«
    Kuf schüttelte

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