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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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der erwähnt würde, dass es auch ihr gelungen sei, diese Theorie zu beweisen.
    »Machst du dir über irgendetwas Sorgen?«, fragte Kuf, drehte den Kopf und blickte sie an.
    »Ah … ja.«
    »Das dachte ich mir, aber könntest du nicht trotzdem deine Knie aus meinem Nacken nehmen?«
    »Entschuldige.«
    Clio entspannte sich und sah auf das friedliche Flusstal hinunter. Vor ihr flogen Andy und Phreg. Andy fragte mit Handzeichen, ob sie noch eine Weile den Kurs halten sollten. Nach einem kurzen Gespräch mit Kuf signalisierte Clio, dass sie einverstanden waren.

Kapitel 7
    Sankt Thkhri'jah war eigentlich keine richtige Festung, obwohl sie wegen ihrer Bauweise und der dicken Mauern diesen Eindruck erweckte.
    »Kuf, warst du schon einmal hier?«, fragte Clio, während sie hoch oben ihre Kreise über dem beeindruckenden Bauwerk zogen.
    »Nein. Da vorne scheint das Eingangstor zu sein. Sollen wir dort landen?«
    »Wie du möchtest.« Sie gab Andy ein entsprechendes Handzeichen, und er signalisierte, dass er einverstanden war. »Okay, dann los.«
    Clio verglich die Landung der Greife immer mit der Bremsung nach einer Schussfahrt auf der Skipiste. Die Beine der Greife waren so ausgelegt, dass sie einen vertikalen Aufprall besser abfangen konnten als einen Aufprall im spitzen Winkel. Deshalb versuchten sie mit möglichst geringer Geschwindigkeit zu landen. Ihr von Natur aus schon recht hohes Eigengewicht und die zusätzliche Last eines Passagiers belasteten die Beine bis zum Äußersten, sodass die Greife schon sehr darauf achten mussten, nicht zu schnell zu landen. Ideal war es, wenn sie erst zur Landung ansetzten, nachdem sie eine Weile höchstens einen halben Meter über dem Boden dahingesegelt waren. In dieser Phase der Landung, wenn der Greif sich sodann aufrichtete und mit heftigen Flügelschlägen sein Tempo weiter verminderte, musste sich der jeweilige Reiter zum Boden abrollen. Die unglaubliche Gewandtheit, die starken Muskeln zwischen ihren Schenkeln zu spüren, dann das Abrollen – all das würde Clio gewiss immer atemberaubend finden.
    Aber diesmal war alles anders. Als sie auf das Tor zusegelten, bemerkte Clio, dass die beiden Wachtürme viel größer waren, als es aus der Luft den Anschein gehabt hatte. Und auf jedem stand ein Randallaner mit einer Armbrust. Die Armbrust auf der linken Seite war auf Kuf gerichtet, die auf der rechten auf Phreg. Die Greife flogen jetzt so niedrig und mit so geringer Geschwindigkeit, dass ein Wendemanöver sie nur näher in die Reichweite der Waffen getragen hätte.
    Kuf ging wohl der gleiche Gedanke durch den Kopf, und er schien unschlüssig zu sein, blieb aber letztlich doch auf seinem geplanten Kurs. Clio konnte ihren Blick nicht von der Armbrust abwenden.
    Schließlich raffte sie allen Mut zusammen, rollte sich ab und kam mit beiden Füßen auf dem Boden auf. Kuf schlug heftig mit den Flügeln und landete ein kurzes Stück vor ihr.
    Nur einen Augenblick später waren auch Andy und Phreg bei ihnen. Phreg geriet ein wenig ins Trudeln und landete unsanft auf dem Boden, Andy hingegen war rechtzeitig mit einem perfekten Salto abgesprungen. Clio blickte zu den ausdruckslosen Gesichtern hinauf, zwischen deren facettierten Augen die Bolzen der Armbrust drohten.
    Aber dann zog eine Bewegung am Rande des Innenhofes ihre Aufmerksamkeit auf sich: Etwa ein Dutzend bewaffneter Randallaner kamen auf sie zugerannt. Vorneweg lief offenbar der Kommandant. Er brüllte einen Befehl, worauf die anderen ihr Tempo verringerten. Den Rest des Weges legten sie im normalen Laufschritt zurück und blieben schließlich am Tor stehen.
    Der Offizier wandte sich in rüdem Ton an die Besucher. »Wie heißt ihr, und was wollt ihr hier?« Er benutzte eine Form der Anrede, die sonst nur im Umgang mit kleinen Kindern und Schoßtierchen üblich war.
    »Kuf, Berater der Hochkrone, nebst drei Begleitern. Wir verlangen eingelassen zu werden, im Namen der Hochkrone.«
    Kufs Augen blitzten weiß, und es war nicht zu übersehen, wie wütend er war. Clio, Andy und Phreg standen still neben ihm und warteten ab, was jetzt geschehen würde.
    »Oh, ja. Sehr schön. Im Auftrag der Hochkrone. Habt ihr eine schriftliche Vollmacht?«
    »Ihr könnt ja auf der Liste der Bevollmächtigten nachsehen, dort steht mein Name seit siebzehn Jahren.« Kuf scharrte aufgeregt mit der Pfote über den Boden. »Muss ich dich erst daran erinnern, dass du verpflichtet bist, meinen Anordnungen Folge zu leisten, und zwar zügigst?«
    Der Offizier

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