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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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habt …«
    »Ich habe in der Nähe kultivierte Felder gesehen«, sagte Andy. »Von wem werden sie bestellt?«
    »Hauptsächlich von unseren Neuankömmlingen. Die Arbeit ist hart, und wir sind der Ansicht, dass die Xhu'gha auf diese Weise schneller geheilt werden können. Wenn ihr noch zum Abendessen bleiben wollt …«
    »Ich betätige mich auch ein wenig als Gärtner«, sagte Andy. »Würde es dir etwas ausmachen, uns noch zu den Feldern zu führen? Ich würde mir gerne ansehen, was dort so wächst.«
    Eine ganze Weile lastete Schweigen auf der Gruppe, doch schließlich sagte Yrith'hra: »Wie du wünschst.«
    Die Felder sind noch uninteressanter als die Seminare, dachte Clio. Sie glaubte, Andy wolle den Randallaner lediglich testen, und als dieser sich mit der Antwort Zeit ließ, regte sich in ihr wieder ein Gefühl der Nervosität. Aber worin auch immer der Grund für sein Interesse bestand, es war sicher nicht das Grünzeug oder die recht gesund aussehenden Randallaner, die auf den Feldern schufteten.
    Sie blickte zum Stondlixh hinüber, dem Fluss, der in etwa einem Kilometer Entfernung an ihnen vorbeirauschte. Auf der anderen Flussseite stieg das Land langsam an. Dahinter lagen die hohen Einsamen Gipfel. Wo das Land kultiviert worden war, leuchtete es dunkelgrün und rot, und dahinter erstreckten sich die dunklen Wälder. Der Himmel schimmerte rosarot, was bedeutete, dass es in absehbarer Zeit regnen würde. Ganz hinten am westlichen Horizont war Tristan allmählich als matt schimmernde Scheibe zu erkennen.
    »Weißt du wie spät es ist?«, wandte sich Kuf an Clio.
    »Drei Achtel nach siebenundvierzig«, antwortete sie nach einem kurzen Blick auf ihre Uhr. Die randallanische Uhrzeit wurde auf dem ganzen Planeten gleich gemessen und orientierte sich am Stand der Sonne. Der randallanische Tag war unterteilt in vierundfünfzig Einheiten unterschiedlicher Länge. Entsprechend lange hatte Clio gebraucht, um ihre Uhr so zu programmieren, dass sie immer die richtige Uhrzeit anzeigte. Sie war erstaunt, dass Kuf sie danach gefragt hatte – die Greife hatten eigentlichen eine ziemlich präzise innere Uhr, die nur um Sekunden von der Standardzeit abwich.
    Clio bemerkte, dass Yrith'hra sie anstarrte.
    »Wir haben gerade gemerkt, dass wir doch nicht mehr so viel Zeit haben, wie wir dachten«, sagte der Greif. »Wir danken dir, dass du uns deine wertvolle Zeit geopfert hast. Leider müssen wir deine Einladung zum Abendessen ablehnen. Wir müssen sofort wieder aufbrechen.«
    »Ich hatte gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist«, sagte Andy. »Es tut mir Leid, dass wir dich trotzdem gebeten haben, uns hier hinaus zu den Feldern zu begleiten.«
    An der Art, wie Yrith'hra sich verbeugte, war irgendetwas merkwürdig. Clio hatte das Gefühl, dass hier etwas gespielt wurde, das sie nicht verstand. Der Randallaner bot an, sie bis zum Tor zu begleiten. Kuf erklärte sich damit einverstanden, und gemeinsam liefen sie über den staubigen, schmalen Weg zurück zum Kloster.
    Sie waren noch etwa zweihundert Meter vom Eingangstor entfernt, als Andy plötzlich sehr ruhig sagte: »Yrith'hra, sag deinen Freunden, dass ich dich auf der Stelle erschieße, wenn sie nicht bleiben, wo sie sind.«
    Der Randallaner stellte sich dumm. »Ich verstehe nicht …«
    »Ich habe den Lauf meiner Pistole auf deinen Rücken gerichtet. Zwei deiner Freunde stehen oben auf den Wachtürmen und zielen mit ihrer Armbrust auf uns. Und rechts im Burggraben stecken noch viel mehr von ihnen. Ich habe gesehen, wie du ihnen ein Zeichen gegeben hast. Wir befinden uns noch nicht in Reichweite ihrer Musketen. Und wir werden uns ihnen auch nicht weiter nähern, bis sie alle den Graben verlassen haben. Wenn sie versuchen sollten, uns zu überfallen, bist du der Erste, der stirbt.«
    Seine Stimme klang freundlich, aber bestimmt, und er bediente sich der höflichsten Version der Wahren Sprache. »Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt. Und ich hoffe ebenso, dass du nicht so lebensmüde bist, einen dummen Trick zu versuchen!«
    »Ich habe schon verstanden«, erwiderte der Randallaner. »Hoffentlich verstehst du im Gegenzug, dass ihr uns hier alles andere als willkommen wart.«
    »Das war nicht zu übersehen«, sagte Kuf. »Dieser Ort wirft noch viele offene Fragen auf. Jetzt signalisiere deinen Freunden, was wir dir gesagt haben.«
    Yrith'hra hob einen rechten Arm hoch über den Kopf und verschränkte die anderen über dem Bauch. Sofort tauchten aus

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