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Kreuzzüge

Titel: Kreuzzüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barnes John
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deutlich bessere Laune zu haben. Er wirkte interessierter an den Dingen, die um ihn herum geschahen, unterhielt sich sogar mit Clio ein wenig über ihre Arbeit und mit Kuf über einige weniger wichtige politische Angelegenheiten.
    Vwat ging es jedoch wesentlich schlechter als vorher. Tagsüber hatte man ihm das nicht so deutlich angemerkt, doch nun war er ungewöhnlich müde, und seine Hinterbeine wirkten sehr steif. Was beinahe noch schlimmer war: Seine Rückenmuskeln waren am Flügelansatz stark geschwollen, was ihm offensichtlich große Schmerzen bereitete. Er war unsanft gelandet, was auch nicht gerade positiv zu seinem Wohlempfinden beitrug. Der kühle Abendwind tat ihm gewiss auch nicht gut …
    »Wir haben keine andere Wahl, wir müssen heute Abend ein Feuer anzünden«, verkündete Kuf.
    Vwat wollte schon dagegen protestieren, doch Krish'pha kam ihm zuvor. »Wenn es nötig ist, dann wird es auch gemacht. Wir müssen unbedingt morgen weiterfliegen, und wenn Vwats Schwellung noch schlimmer wird, können wir das nicht. Es besteht sowieso kaum eine Chance, dass uns hier jemand entdeckt!«
    Clio war davon nicht so ganz überzeugt, was sie natürlich verschwieg.
    Sie entfachten das Feuer an einem gut geschützten Ort, in unmittelbarer Nähe der Bäume. Da es einen Greif wärmen sollte, durfte es natürlich nicht allzu klein sein. Vwat schimpfte ein wenig, weil er es als peinlich empfand, so hilflos mit dem Rücken zum Feuer zu sitzen. Aber als er spürte, wie die Wärme seine Schmerzen linderte, entspannte er sich deutlich. Nach kurzer Zeit konnte er schon wieder mit gutem Appetit essen. Kuf zauberte aus dem Gepäck ein kleines Schachspiel hervor, und so saßen die beiden noch eine Weile dicht am Feuer und spielten, bevor sie sich schlafen legten.
    Dintanderoderam hatte sich am Feuer ausgestreckt, genoss sichtlich die Wärme und war bald eingeschlafen. Clio und Krish'pha holten einen Baumstamm herbei, auf den sie sich setzten.
    »Warum bist du überhaupt hier?«, fragte der Randallaner plötzlich.
    Sie erklärte ihm, dass Kuf sie um Rat gebeten habe, weil die Christlich Liberalen ihn als Kandidaten für die nächste Wahl aufstellen wollten, doch Krish'pha unterbrach sie mitten im Satz.
    »Nein, ich wollte wissen, warum ihr Terraner hier seid! Hauskyld hat mir vor langer Zeit einmal einen schwach schimmernden Stern gezeigt – eure Heimatsonne –, und er meinte, dass das Licht von dort bis zu uns 85 Jahre unserer Zeitrechnung benötigt, also ungefähr 56 Standardjahre. Warum entfernt ihr euch so weit von eurer Heimatwelt?«
    »Das geschah etappenweise«, erklärte sie. »Eine Welt nach der anderen, das zog sich über Jahrhunderte hin. Erst haben wir Roboter vorausgeschickt, dann Forschungsexpeditionen und dann die Siedler, die immer größere Schiffe bauten. Dieser Prozess dauert immer noch an – derzeit liegen unsere am weitesten entfernten Außenposten zweihundert Lichtjahre von diesem Planeten entfernt.«
    »Ich kann die Notwendigkeit, sich auf andere Welten auszubreiten, durchaus nachvollziehen«, erwiderte Krish'pha. »Aber das wollte ich eigentlich nicht von dir wissen. Ich dachte, deine Forschungen hätten vielleicht ergeben, warum die Terraner auf einige Welten gekommen sind und diese dann für sich beansprucht haben? Wir befinden uns hier am Rand eures Einflussgebietes; ich vermute doch richtig, dass es sich in alle Richtungen gleich weit ausbreitet?«
    Sie nickte.
    »Also ganz so, wie ich dachte. Und in diesem riesigen Gebiet habt ihr keine andere Spezies getroffen, die wie ihr umherzieht und versucht, die Galaxie unter ihre Kontrolle zu bringen?«
    »Wir haben noch niemanden getroffen, der so weit entwickelt war wie wir. Eine andere uns bekannte Zivilisation hat sich allerdings in einem eng begrenzten Raum rings um ihre Heimatwelt ausgebreitet – aber sie bewegt sich nur in einem Radius von etwa einem Lichtjahr. Allerdings gibt es durchaus noch andere Spezies, die sich im Raum ausbreiten und fremde Welten besuchen. So haben wir zum Beispiel Bilder unserer eigenen Vergangenheit in einer Bibliothek auf Haywood gefunden. Aber du hast völlig Recht, die Terraner sind meines Wissens nach die Einzigen, die sich regelmäßig weiter in den Raum vorwagen.« Sie lachte.
    »Ich verstehe nicht, was daran lustig ist.«
    »Ach, ich musste gerade nur an etwas denken. Bei meinen Leuten kursiert so eine Geschichte, die muss mindestens tausend Jahre alt sein. Lange bevor wir im Weltall herumgereist sind, auf jeden

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