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Kreuzzug gegen den Gral

Kreuzzug gegen den Gral

Titel: Kreuzzug gegen den Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Otto Rahn
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Port-Vendres, Kap Cerbere und Geryon-söhne).
    65    Die »Reinen und ihre Lehre«.
    Parzival 463. Astiroth = Astarte; Belcimon = Baal-Schemen oder Samin (eine syrische Gottheit); Belet = der chaldäische Baal; Radamant = Rada-manthys, der Richter der Unterwelt. Beachte: Loisy S. 199 ff., 293 ff.; Reinach (Orpheus) Kap. VIII.
    66    Lukas: Apostelgeschichte II 46.
    »Das Lichtfest des 25. Dezember ist in der außerchristlichen und mehrfach der vorchristlichen Welt des vorderen Orients und bis herüber in den Westen die Feier der Geburt des Sonnengottes, heiße er Helios oder Kronos oder Dusares oder sei er der Baal einer syrischen Stadt. Die nach langem Abnehmen des Tages langsam wieder einsetzende Zunahme des Tageslichts wird versinnbildlicht in dem als kleines Knäblein soeben neu zur Welt geborenen Sonnengott. So in Alexandrien, so in Syrien und Arabien ...
    Seitdem in Assur-Babel die große Lebensgöttin und Göttermutter Ischtar in engste Verbindung mit dem Sternbild der Jungfrau getreten war, wird das geheimnisvolle Werden und Wachsen des Lichts und des das Licht spendenden Lichtgottes mit dem gleich tiefen Geheimnis der Ge-burt eines Kindes aus einem jungfräulichen Mutterschoß in Verbindung gebracht.« Kittel (Hellenistische Mysterienreligion und das Alte Testament) S. 33.
    »Schon Justin erkannte seltsame Beziehungen zwischen der Geburt des Heilandes und der Geburt des Sonnengottes Mithra.« Kampers S. 70. Loisy gibt auf Seite 166 und 167 seiner »Mystères païens« die Beschreibung einer Mithrabildung: Mithra und die Sonne liegen vor einem Tische ausgestreckt. Der Gott hält ein Trinkhom und die Sonne eine Schale. Über die im Textteil erwähnte Mithrabildung vgl. Loisy S. 220.
    In der Gaskogne, dem Baskenland, wie überhaupt in den Pyrenäen fand der Mithrakult Eingang. Ob die Sabarthès-Höhlen auch Mithraheiligtü-mer waren, habe ich bis jetzt noch nicht eindeutig feststellen können. [*Roché hat die Feststellungen getroffen.]
    67    Renan S. 55, 85, 110; Loisy S. 251. Vgl. auch Peyrat Bd. I S. XX.
    68    Der Priscillianismus war ein mit dem Manichäismus verwandter gnostischer Enkratismus. Seine grausame Vernichtung - das erste Beispiel von Todesstrafe, die über Ketzerei verhängt wurde - erzeugte eine Spaltung zwischen den Bischöfen, die das Verfahren gegen Priscillian und seine Anhänger guthießen, und denen, die es verdammten. Zu letzteren gehörten namentlich Martin von Tours und Ambrosius von Mailand. Vgl. Lea Bd. I S. 239-240; Reinach (Orpheus) S. 351 und 383; Peyrat Bd. I S. X ff., 121, 286; Bd. II S. 8. Als Sonderarbeit ist insbesondere Babut (Priscillien et le Priscillianisme. 1909) zu beachten.
    Ich muß mich in diesem Rahmen Jeider darauf beschränken, von der catharischen Doktrin nur das Unentbehrliche anzuführen. Als Ergänzung des Gesagten kommen in erster Linie die Arbeiten von Schmidt, Döllinger, Peyrat und Guiraud in Frage: Standardwerke der Catharer-forschung. Ganz abgesehen davon, daß - einige sporadische Zeitungsartikel und die im Vorwort erwähnte Broschüre von Peladan ausgenommen - der Catharismus nie mit den Gralsdichtungen in Beziehung gebracht worden ist, hat man auch - wie ich bereits ausgeführt habe - bislang das (ja auch den Gralsdichtungen innewohnende) keltische, somit dualistische Moment unberücksichtigt gelassen, soweit es autochthon war. Aus diesem Grunde habe ich dem in Südfrankreich seit Urzeiten beheimateten Dualismus der heidnischen Zeit eine das Gesamtbild vielleicht etwas einseitig beleuchtende Vorzugsstellung eingeräumt. Und doch mußten diese Beziehungen aufgerollt werden, wobei wir uns übrigens mit Wolfram von Eschenbach keineswegs in Widerspruch gestellt haben. Heidnische Personen- und Ländernamen gibt es im »Parzival« so viele, daß sie - wenn »heidnischer Verstand des Grales Geheimnis auch nicht ganz ergründen kann« - doch von der Vorgeschichte des Grals offensichtlich nicht zu trennen sind. Selbst den Landesnamen »Hiber-bortikon« - also das Land der Hyperboräer -, selbst »Zarathustra«, den großen Gesetzgeber des Mazdeismus, kennt der deutsche Minnesänger von Burg Wildenberg im Frankenland ...! (Vgl. Parzival 770.)
    Was nun den Catharismus betrifft, so muß gesagt werden, daß zweifelsohne zwischen den außerromanischen catharischen Sekten und dem Albigeismus rege Beziehungen bestanden haben. Die aber bis heute herrschende Auffassung, der romanische Catharismus sei erst um das Jahr 1000 durch häretische, von Osten

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