Kreuzzug gegen den Gral
Seinen schon herausfinden (nach 2. Tim. II 19: Gott kennt die Seinen), wird als unglaubwürdig angesehen. Hurter in seiner »Geschichte Papst Innocenz III.« (1841) meint, »zur Ehre der Menschheit möchte man lieber der Ablehnung als der Behauptung Glauben beimessen«. Vgl. Schmidt Bd. I S. 229 Anm. 1. - Lea findet, daß »Cäsarius seinerseits die Erzählung ohne alle moralischen Einwendungen bringt« (Bd. I S. 171 Anm. 1).
Que nols pol gandir crotz. (Tudela, Vers 495): Nichts konnte sie retten, nicht Kreuz, nicht Altar, nicht Kruzifix. Und diese tollen diebischen Ri-bautz schlachteten Priester, Frauen und Kinder hin. Kein einziger ist - so glaube ich - mit dem Leben davon gekommen. Möge es Gott gefallen, sie in sein Paradies aufzunehmen ... Tudela fährt dann fort: Ich glaube nicht, daß seit der Sarazenenzeit je ein so wildes Hinmorden beschlossen und ausgeführt wurde. Seigneurs, die Beute, die die Franzosen machten, war herrlich groß. Für ihr Lebtag wären sie in Beziers alle reich geworden, wären nicht die Ribautz und ihr König mit den elenden Truands gewesen ...
118 Zur Belagerung von Carcassonne: Tudela Kap. XXVI ff.; Vaux-Cernay a. a. O.; Wilhelm von Puylaurens Kap. XIV; Peyrat Bd. II S. 48 ff.; Schmidt Bd. I S. 230; Lea Bd. I S. 174; Vic-Vaissette Bd. VI S. 291. Caesar von Heisterbach nennt sie die Stadt Pulchravallis.
Das Veni creator spiritus war die offizielle Hymne des Albigenserkreuzzugs und bildete das Leitmotiv zu allen Greueln dieses Krieges gegen die Kirche des Parakleten.
Messa lor a cantada: Tudela Vers 768.
119 Zum Tode Ramon-Rogers: Viv-Vaissette Bd. VI S. 313 nebst Anmerkungen; Ramon-Roger war bei seinem Tode nicht ganz dreißig Jahre alt; man pflegt 1185 als sein Geburtsjahr anzunehmen. Seine Mutter Adelaide von Burlats war im Jahre 1199 gestorben.
Siehe Wilhelm Tudela, Vers 862 ff-918 ff.
Die wörtliche Übersetzung dieser Verse lautet: Und der Vicomte starb danach an Ruhr. Und die schlechten Taugenichtse und Kanaillen, die nichts davon verstehen, sagen, man habe ihn nachts verräterisch getötet. Der Graf (Montfort) hätte das nicht geduldet, bei Jesus Christus im Himmel! Keiner auf der Welt kann sich einbilden, daß man ihn tötete. -Er (Montfort) hielt den Vicomte gefangen, wollte ihn gut behüten und ihm alles geben, was er brauchte. Aber keiner kann seinem Schicksal entgehen: Die Ruhr packte ihn, wie ich glaube, und an ihr starb er. Aber zuvor wollte er kommunizieren. Der Bischof erteilte ihm die letzten Sakramente und er starb die Nacht darauf, gegen Abend. Und der Graf von Montfort bewies sich dann als höfischen und offenen Menschen: er ließ den Leichnam öffentlich zur Schau stellen, damit die Bevölkerung käme, um ihn zu beweinen und zu ehren. Da hättet ihr das Volk laut jammern hören können. In großer Prozession ließ er den Körper bestatten. Gott gedenke seiner Seele, und sei ihm gnädig, denn das war ein sehr großes Elend!
Der anonyme Fortsetzer der Chanson sagt aber:. que an mort li crozat, en Simos de Montfort cant hom li ac lhivrat (der von den Kreuzfahrern und von Simon de Montfort umgebracht worden ist, nachdem man ihn ihm [Simon] ausgeliefert hatte) Vers 3361.
Über Ramon-Rogers Frau, Agnes von Montpellier, die sich mit ihrem einzigen Sohn Ramon-Trencavel (geb. 1207) beim Anrücken des Kreuzzuges nach Foix flüchtete, vgl. Vic-Vaissette, Peyrat und insbesondere Tudela S. 181 Anm. 1. - Agnes verließ übrigens bald nach dem Tode ihres Gatten ihre Verwandten in Foix und ging zum Feind über ... aus pekuniären Gründen.
120 Lea Bd. I S. 178 ff.; Peyrat Bd. II, Buch VIII und Buch X (Kap. VI); Schmidt Bd. I S. 233 ff.
Es gelang Simon von Montfort, bis Mirepoix und Pamiers vorzudringen. Einige Autoren glauben annehmen zu dürfen, daß Simon von Montfort im Jahre 1210 nach Eroberung des Schlosses Puivert (Adelaides Sommersitz) auch Montsegur belagert und sogar - zum mindesten die Vorwerke - eingenommen habe. Kurze Zeit danach sollen aber Ramon von Perelha und Pierre-Roger von Mirepoix die Taborfestung zurückerobert haben. Vgl. Vic-Vaissette Bd. VI S. 768. Einer mündlichen Überlieferung zufolge soll Simon von Montfort nach der Schlacht bei Muret die Belagerung der Ketzerburg energisch in Angriff genommen haben, jedoch besiegt worden sein. Vgl. Gaußen (Montsegur). Fest steht aber, daß Simons Bruder Gui, der Prinz von Sidon, Belesta, La Roque d'Olmes, Lavelanet, Perelha und Rocafissada eingenommen und zerstört hat. Montsegurs uneinnehmbare
Weitere Kostenlose Bücher