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Kreuzzug

Kreuzzug

Titel: Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Ritter
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weiß es nicht.«
    »Dann ist es keiner von Ihren Leuten?«
    »Das zumindest weiß ich sicher. Ich bin allein hier.« In dem Moment fiel McFarland ein, dass er das gar nicht so genau wusste. Der Mann in Schwarz konnte ja seine Verstärkung gewesen sein. Gott mochte das verhüten. Wenn in diesem verdammten Einsatz auch noch ein Kollege in »Friendly Fire« gefallen war, gab es hinsichtlich seines weiteren Berufswegs nur noch die Frage: Burger King oder McDonald’s? Na ja, dachte er, eine Uniform gab es dort auch. Und vielleicht würden sie ihn nach einiger Zeit sogar an die Fischburger lassen. Immerhin war er mal bei den Marines gewesen. »Sehen wir uns den Mann an«, schlug er vor. Er wollte schnellstmöglich wissen, wie groß der Schlamassel war.
    »Nach Ihnen.« Markus Denninger legte keinen Wert darauf, einen amerikanischen Geheimagenten – wenn der Kerl denn wirklich einer war – im Rücken zu haben. John McFarland wusste, dass es einen Hauptfeldwebel Markus Denninger gab. Er hatte von diesem Mann wenig zu befürchten, wenn der Kerl nicht durchdrehte, und das konnte er bei einem Elitesoldaten so gut wie ausschließen.
    McFarland ging an Denninger vorbei zu dem am Ende des Ganges liegenden Mann. Sicherer wäre es gewesen, dies mit einer automatischen Schnellfeuerwaffe im Anschlag zu tun, aber hinsichtlich der vertrauensbildenden Maßnahmen, auf die sie sich eben verständigt hatten, unterließ er es. Er legte jedoch die rechte Hand auf den Griff der Pistole, die er im Beinholster trug. Denninger machte es ihm nach und ging hinter dem amerikanischen Kämpfer her.
    »Sichern Sie mit der Pistole!«, wies ihn McFarland an, als sie nur noch zwei Meter von dem angeschossenen Mann entfernt waren. Daraufhin zückte Markus Denninger seine Dienstpistole, stellte sich mit dem Rücken an die Wand, sodass er in beide Richtungen beweglich war, und zielte auf den Mann am Boden.
    McFarland beugte sich über den reglos Daliegenden und stellte zunächst sicher, dass keine weitere Waffe außer der MP 7 , die der Mann im Fallen nach hinten geworfen hatte, in Reichweite lag. Dann betastete er die Halsschlagader des Kerls.
    »Tot. Guter Job«, murmelte er anerkennend. Er zog dem Mann die schwarze Maske vom Gesicht. Soweit zu erkennen war, hatte der Tote eine hellbraune Gesichtshaut und schwarz glänzendes Haar.
    »Indio«, war Markus Denningers erste Reaktion.
    »Indio?«, wiederholte McFarland nachdenklich, während er die Taschen des schwarzen Overalls des Mannes durchsuchte. Er fand darin Munition für die Maschinenpistole in fünf Ersatzmagazinen und in der auf dem rechten Oberschenkel aufgesetzten Tasche eine kleine Blechschachtel. Darin befanden sich aber keine Halspastillen mehr, wie der Aufdruck behauptete, sondern grüne Blätter und ein paar Stücke, die wie Kreide aussahen. »Koka und Kalk«, erkannte McFarland. »Das
ist
ein Indio. Was, zur Hölle, macht der hier?«
    »Wenn Sie es nicht wissen, ich weiß nicht einmal, was
Sie
hier tun.« Markus Denninger wurde ungeduldig. Er hatte einen Auftrag, der auf der anderen Seite in Eis und Fels auf ihn wartete.
    »Okay. Gehen wir ins Zimmer.« McFarland deutete auf die offene Tür, hinter der sich der Raum mit seiner Ausrüstung befand. »Jetzt kommt der Moment der Wahrheit, Hauptfeldwebel Denninger vom Gebirgsjägerbataillon 233 , Erste Kompanie, Hochgebirgszug.«
    »Woher wissen Sie meinen Dienstgrad und meine Einheit?«
    »Das verrate ich Ihnen in meinem bescheidenen Heim. Wenn Sie mir folgen möchten.«
    Damit stapfte McFarland an einem verdutzten Markus Denninger vorbei in das Zimmer zurück. Denninger folgte.
    Drinnen zog McFarland die Decke von seinen Monitoren. Die restlichen Red-Bull-Dosen schepperten zu Boden.
    »Ah, Ihr Frühwarnsystem«, spottete Denninger.
    »Sie wissen ja, diese Routinejobs sind die Hölle, wenn nicht ab und zu etwas Unvorhergesehenes passiert.«
    »Wollen Sie mir jetzt endlich sagen, was das alles hier soll? Österreichisches Gebiet hin oder her, das, was Sie hier treiben, sieht nicht wirklich astrein aus. Ist mein Job übrigens auch nicht. Ich soll den Typen gefangen nehmen, der den Hubschrauber gestern Nachmittag abgeschossen hat.«
    »Ich habe die Live-Bilder gesehen. Ja, zeigen Sie’s dem Kerl!«
    »Ich wiederhole mich: Was machen Sie hier?« Markus Denninger wurde immer ungeduldiger.
    John McFarland atmete tief durch. »Wie bringe ich es Ihnen bei? Ich … na ja, ich überwache diesen Einsatz.«
    »Sie sagten vorhin, Spezialagent der

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