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Krieg auf dem Mond

Krieg auf dem Mond

Titel: Krieg auf dem Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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zweimal hörte ich außer den Geräuschen der Natur Schritte und Gesprächsfetzen, einmal von der geschnatterten Konversation zweier Dämonen, ein anderes Mal von einem Wortwechsel zwischen einem Dämon und einem Humanoiden:
    »Es verfügt über Mittel, der Verfolgung zu entgehen«, sagte die tonlose Stimme, als ich sie auffing. »Es ist dasselbe, das unseren Einheiten in Totterpohl entgangen ist.«
    Ärgerliche Zischgeräusche vom Dämon.
    »Das ist nicht mein Überwachungsgebiet«, sagte die erste Stimme kalt. »Meine Arbeit ist unter den Menschen.«
    Neuerliches Zischeln und Schnarren.
    »Alle Meldungen sind negativ; die Instrumente zeigen nichts an.«
    Eine erregte Unterbrechung.
    »Wenn der Stern untergegangen ist, dann. Ich muß mehr Einheiten herbeirufen…« Die Stimme entfernte sich und wurde unhörbar.
    »Stationsüberwacher«, sagte ich, »es wird Zeit, daß ich mich mit Zukunftsplänen befasse. Die da oben werden unruhig. Ich werde einige Dinge brauchen: Kleider, Geld, Waffen, Transportmittel. Können Sie mir helfen?«
    »Geben Sie Ihren Bedarf genau an.«
    »Ich brauche einen unauffälligen Zivilanzug, nach Möglichkeit beheizt. Ich brauche auch Unterwäsche, feste Schuhe und eine gute Handfeuerwaffe. Und dazu ungefähr zehntausend Dollar in bar – ein paar kleinere Scheine, den Rest in Hundertern. Dann möchte ich einen brauchbaren Personalausweis und eine gute Karte. Ein gegen Radar abgeschirmter Hubschrauber wäre sehr nützlich.«
    »Die Kleidungsstücke liegen bereit. Die Geldmittel müssen nach einem Muster faksimilereproduziert werden. Die vorhandenen Banknoten sind älteren Datums und ungültig. Als Handfeuerwaffe steht ein Zwei-Millimeter-Browning zur Verfügung; die Pfeile sind mit Nervengift UG Formel neun dreiundzwanzig geladen. Sie erhalten Angaben, wie Sie zur nächsten Ultimax-Garage gelangen können, wo Sie eine Auswahl unter Hubschraubern und Bodenfahrzeugen treffen können.«
    Ich zog meine magere Brieftasche, entnahm ihr eine Fünf- und eine Zehndollarnote, dazu einen einsamen Hunderter.
    »Hier sind die Muster; hoffentlich können Sie die Seriennummer variieren.«
    »Positiv. Bitte legen Sie die Muster ausgebreitet in Schlitz G.«
    Ich folgte der Aufforderung. Innerhalb einer halben Stunde hatte der Auslieferungskasten eine komplette Garderobe ausgespuckt, darunter einen warmen, strapazierfähigen und konservativ geschnittenen Anzug mit einer Unterarmtasche, in der die Nadelpistole unauffällig Platz fand. Meine Brieftasche quoll von hübschen, auf alt getrimmten Banknoten über. Ich hatte einen Kompaß am rechten Handgelenk und in der Tasche einen Ausweis, der mich als Beamten des Schatzamtes vorstellte. Und schließlich besaß ich einen Spezialschlüssel, der mir die Tür zu einem verborgenen Fahrzeugdepot der Ultimax-Gruppe in der Nähe von Independence öffnen sollte, weniger als vierzig Kilometer entfernt. Sobald ich kräftig genug war, würde ich mich auf den Weg machen.
    Weitere Stunden vergingen. In regelmäßigen Abständen mußte ich mich auf das Feldbett legen, um meinen Zustand prüfen zu lassen und den automatischen Geräten Gelegenheit zu geben, die Behandlung fortzuführen. Meine Kräfte kehrten langsam wieder. Ich hatte ein Viertel meines Gewichts verloren, aber die Diät aus fade schmeckenden Konzentraten, die mir in der Station verabreicht wurde, begann auch diese Einbuße wettzumachen.
    Der künstliche Arm war ein Wunderwerk der Bioprothetik, und ich lernte ihn zu gebrauchen; als die Nervenverbindungen heilten, entwickelte ich sogar eine gewisse Tastempfindlichkeit der Fingerspitzen.
    Als ich vier Tage und neun Stunden in der unterirdischen Station zugebracht hatte, machte ich einen neuen Versuch.
    »Ich möchte mit anderen Stationen sprechen«, sagte ich. Ein Raum nach dem anderen, alle vollgestopft mit Geräten und Instrumenten, erschienen sie auf dem Bildschirm. Keiner antwortete auf meinen Ruf.
    »Was ist mit den anderen Stationsüberwachern?« fragte ich. »Kann ich mit ihnen sprechen?«
    »Stationsüberwacher sind mit der Koordinierungszentrale verbunden«, sagte die Stimme. »Alle Fragen können von jeder lokalen Station direkt beantwortet werden.«
    »Können Sie eine Botschaft für mich übermitteln?«
    »Positiv.«
    »Gut. Der Mann muß irgendwo in Jacksonville, Florida, sein, wenn er meiner Instruktion, in der Stadt zu bleiben, gefolgt ist. Sein Name ist Joel, Nachname unbekannt, auch ihm selbst. Adresse unbekannt. Vor einer Woche war er noch Seemann an

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