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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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ich per Korrespondenz mit mehreren Bekannten in Auropa führe. Mein besonderes Interesse erklärt sich so: Vögel mausern sich in einem bilateral symmetrischen Muster, um im Fluge die Stabilität zu behalten. Falls die alten Geschichten der Wahrheit entsprechen und Drachen fliegen konnten, könnte dieses Lockern der Schuppen nicht etwas ankündigen?«
    »Das, Hoheit, ist eine Frage, auf die ich keine Antwort habe.«
    Prinz Vladimir lachte. »Ein weiser Mann, der zugibt, überfragt zu sein. Natürlich kann es andere Erklärungen geben. Magwamp ist seit Jahrhunderten in den königlichen Stallungen, hat jedoch seit fünfzig Jahren nicht gekämpft. Da er der einzige Lindwurm in Mystria ist, gab es keinen Anlass, ihn einzusetzen.«
    »Das könnte der Grund sein, Hoheit. Er wirft vielleicht nur Panzerung ab, die er nicht braucht.« Owen runzelte die Stirn. »Ich muss sagen, er ist der größte Lindwurm, den ich je gesehen habe. Und …« Er fuhr mit dem Finger an roten und goldenen Streifen entlang, die sich die Schnauze hinaufzogen. »Ich habe noch niemals eine derartige Zeichnung gesehen.«
    »Ich auch nicht. Der truskische Maler Giarimo porträtierte ihn vor über hundert Jahren, und damals besaß er sie noch nicht.« Der Prinz tätschelte Magwamps Schnauze. »Wenn du nur reden könntest, mein Freund. Du könntest es mir beantworten. Ist es das friedliche Leben, oder hat es einen anderen Grund? Ist es vielleicht die Reaktion auf dieses Land, wie Meister Bäcker glaubt?«
    Der Lindwurm hob den Kopf und bewegte ihn über Owen hinweg zurück in die Pfütze. Seine dicke schwarze Zunge streckte sich und zog den Ast in sein Maul, das sich um ihn schloss. Magwamp beäugte die beiden Männer kurz, dann drehte er sich und rollte in die Mitte seiner Senke. Dort wand er sich, rieb den
Rücken in den Schlamm, und seine vier Beine schlugen in Reflexbewegungen nach dem Dach. Sein Maul öffnete sich wieder, die Zunge fiel heraus, und er schloss die Augen.
    Der Prinz seufzte. »Wie viel leichter wäre alles, teilte er meine Liebe zur Wissenschaft und Forschung. Verzeiht mir, dass ich Euch mit meinen Fragen belästige.«
    Owen hob abwehrend die Hände. »Ich bitte Euch, Hoheit, es ist mir eine Ehre.«
    Der Prinz deutete auf den goldenen Ring an Owens linker Hand. »Ihr habt Eure Gattin mitgebracht?«
    »Nein, Hoheit.« Owen lächelte und neigte den Kopf. »Doch hätte sie geahnt, dass ich Euch begegnen würde, sie hätte die Reise ertragen.«
    »Ich bin gewiss, Eure Gemahlin wäre eine angenehme Gesellschaft. «
    »Ihr seid sehr gütig, Hoheit.«
    Die Augen des Prinzen funkelten. »Darf ich vermuten, dass sie, hätte ich Interesse an norillischem Hofklatsch, eine ausgezeichnete Quelle gewesen wäre?«
    »Ihre einzige Schwäche, Hoheit.« Owen seufzte. »Sie hat mir sehr viel berichtet, bevor ich abreiste, doch schenkte ich dem keine Aufmerksamkeit. Es ist ohne Bedeutung, denn inzwischen ist doch ohnehin alles überholt.«
    »Und in Anbetracht der flüchtigen Natur meiner Tante dürften sich die Dinge seit Eurer Abreise wieder geändert haben, vermutlich mehr als nur ein einziges Mal.« Vladimir lachte. »Es gibt Zeiten, da ist das Meer ein willkommener Schutz vor ihrem Wohlwollen.«
    Owen lächelte höflich. Er hätte nicht gewusst, wie er sonst hätte reagieren sollen.
    Der Prinz winkte ihn zu sich. »Kommt, wir wollen Euch säubern
gehen. Das zumindest kann ich für Euch tun. Eli, meines Wurmwarts Sohn, dient mir als Knappe und wird den Schlamm von Eurem Rock entfernen. Die Hose allerdings ist nicht mehr zu retten.«
    Owen stieg die kurze Leiter hinauf zum Laufsteg. »Bitte, Hoheit, ich weiß das Angebot zu schätzen, muss jedoch ablehnen. Koronel Langford wird großes Vergnügen aus meinem Anblick ziehen.«
    »Ihr dürft ihm nicht sagen, dass Magwamp dafür verantwortlich war. Der Mann hat seit Beginn den Drang, den Lindwurm zu sehen. Ich weiß, es ist kleinlich von mir, doch ihm dies zu verweigern, ist eine der wenigen Möglichkeiten, die ich habe, ihn zu ärgern. Ich vermute, es stellt keinen von uns in ein gutes Licht, doch was Laster betrifft, kann man es kaum unter die größeren zählen.«
    »Ich werde ihm berichten, ich sei während einer Rast am Flussufer ausgerutscht.«
    Der Prinz schloss mit fröhlichem Gesicht die Tore des Wurmstands. »Ein Mann von wachem Verstand. Ihr könntet Eure Mission sogar erfolgreich gestalten.«
    »Danke, Hoheit.«
    »Ihr werdet feststellen, Kapteyn Radband, dass meine Einschätzung Euch das

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