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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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als beschlagnahmte Kontrabande weiter. Ein Freund von ihm in Norisle verhökert sie dann. So ist die Ware nämlich zollfrei. Wie man so hört, warten tausend Pfund auf seine Rückkehr in die Hauptstadt.«
    Und Langford erwartet, dass ich mich genauso verhalte wie meine Vorgänger.
    »Ich danke Euch für die Information, Caleb.«
    Der Mystrianer nickte. »Ihr werdet Euch also auch ein Stück vom Kuchen abschneiden. Keine Sorge, solange Ihr meine Regeln befolgt, wird es eine leichte Zeit.«
    »Nein, Sire. Ich bin nicht hierhergekommen, um es mir gutgehen zu lassen.«
    Caleb warf ihm einen schrägen Blick zu. »Das sagt Ihr jetzt, Kapteyn Radband, aber der Weg hinaus zum Gut des Prinzen, das ist so ziemlich das zivilisierteste Stück Mystria, das es gibt. Es
würde mich schwer überraschen, wenn es auch nur ein Dutzend Norillier schon einmal dahin verschlagen hat, wohin Ihr wollt.«
    »Aber es sind doch sicherlich schon Männer …«
    »Klar doch, Mystrianer. Vielleicht hundert.« Caleb strahlte ihn an. »Ein kleiner Gedanke zur Nacht, Kapteyn Radband. Norillier vielleicht ein Dutzend. Und zurückgekommen sind erheblich weniger.«

SECHSTES KAPITEL
    27. April 1763
Haus der Frosts, Port Maßvoll
Mäßigungsbucht, Mystria
     
     
     
    D ass Caleb ihm Angst einjagen wollte, war offensichtlich, auch wenn seine Worte keineswegs diese Wirkung hatten. Falls es stimmte, was er sagte, war die Wildnis tatsächlich unerforscht. Insbesondere waren die Karten der Reitergarde daheim in Norisle wertlos. Sie enthielten offensichtlich keinerlei in irgendeiner Weise relevante Details. Jede mit ihrer Hilfe vorbereitete Strategie war zum Scheitern verurteilt.
    Was meine Mission umso wichtiger macht.
    Owen hob den Kopf, um Caleb eine Frage zu stellen, doch sofort fiel ihm zweierlei auf. Zum Ersten hatte sich an seinem Begleiter eine bemerkenswerte Verwandlung vollzogen. Caleb hatte sich aufgerichtet und bewegte sich rigider, nicht annähernd mehr so schlaksig und locker wie zum Zeitpunkt ihrer
Begegnung. Auch hatte er sein Hemd in die Hose gestopft und die Jacke zugeknöpft. Er war sich mit den Fingern durchs Haar gefahren. Alles in allem wirkte er plötzlich wie ein Ehrenmann.
    Zum Zweiten hatten sie ein Haus auf der Kuppe des Hügels erreicht, auf dem sich die Großzügigkeits- und die Tugendstraße trafen. Das Gebäude war aus Granitstein erbaut und die Ecken mit hellerem Stein abgesetzt. Es war von quadratischem Grundriss und drei Stockwerke hoch, mit einem Laufsteg um das Dach und einem Balkon über der Eingangstür. Das Dach war mit Schieferplatten gedeckt und besaß zwei Schornsteine. Die Hausfront blickte über die Bucht. Das ganze Haus war von einer Granitmauer umschlossen, und mehrere Büsche sowie zwei Bäume spendeten im vorderen Teil des Grundstücks reichlichen Schatten.
    Caleb öffnete das große, aus zwei Flügeln bestehende Eisentor und winkte Owen herein. Ein Dienstbote kam um das Haus und die Auffahrt heraufgelaufen, um das Pferd anzunehmen. Er führte es hinter das Haus, wo sich vermutlich ein Stall und ein Schuppen befanden.
    Owen zögerte. »Ein prachtvolles Haus.«
    »Mein Großvater baute es.« Caleb ging die Eingangsstufen hinauf und öffnete die Tür. »Kommt.«
    Erst als er das Ende der Treppe erreichte und die im Foyer vor der breiten Freitreppe in den ersten Stock versammelten Personen erblickte, wurde Owen sich bewusst, dass seine Uniformjacke mitsamt dem Pferd im Stall verschwunden war. Er zögerte auf der Schwelle, doch Caleb packte ihn und zerrte ihn weiter.
    »Mutter, Vater, darf ich Euch Kapteyn Owen Radband von Ihrer Majestät Lindwurmreitern vorstellen? Kapteyn Radband, dies ist mein Vater, Doktorus Archibald Frost.«
    Owen reichte Dr. Frost die Hand. »Es ist zu gütig von Euch,
mich aufzunehmen, Sire. Verzeiht den Zustand meiner Uniform …«
    Archibald, ein kleiner Mann von birnenförmiger Gestalt und mit glänzend roten Wangen, die gegen sein breites Lächeln keine Chance hatten, umfasste Owens Rechte mit beiden Händen und schüttelte sie begeistert. »Kein Grund, Euch zu entschuldigen, Sire. Es ist uns eine Ehre. Darf ich Euch meine Gattin Hettie vorstellen.«
    Madame Frost erwies sich als das Gegenteil Ihres Gemahls, groß und schlank, ja, geradezu aristokratisch. Sie lächelte warmherzig, wenn auch nicht annähernd so überschwänglich wie ihr Gatte. »Es ist uns eine Freude, Euch begrüßen zu können, Kapteyn Radband.«
    »Ihr seid zu gütig, Gnädigste.«
    Doktorus Frost drehte sich um und

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