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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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und Bethany setzten sich zu ihnen an den Tisch, zu beiden Seiten Calebs, Bethany neben ihrem Vater. »Bitte, Kapteyn, greift zu.«
    Owen löffelte ein Stück Möhre, eine Erbse und ein kleines Stück Rindfleisch auf und kostete. Wohlig schloss er die Augen und genoss den Duft, der ihm in die Nase stieg. Fleisch und Gemüse waren zart genug, dass er nicht hätte zu kauen brauchen, aber er kaute trotzdem, um den Genuss zu verlängern. Er wusch die Suppe mit einem Schluck Wein hinunter, dann nickte er.
    »Das ist das beste Essen, das ich seit über einem Jahr genießen darf.«
    Caleb hob eine Augenbraue. »Ich hätte erwartet, die Lindwurmreiter erhalten nur das Beste.«
    »So ist es auch, sofern sie einen Lindwurm haben.« Owen brach eine der Brotscheiben und tunkte sie in die Suppe. »Das Regiment besteht aus fünf Bataillonen, einer Lindwurmreiterei, einer Schweren Reiterei, zwei Leichten Reitereien und einer Leichten Infanterie. Wir sind die Schärler. Die ersten auf dem Feld und die letzten, die es verlassen. Die letzten in der Messe und die ersten, die aufstehen. Es heißt, unser Bataillon besteht nur für den Fall, dass die Lindwürmer hungrig werden – und sie bevorzugen mageres Fleisch.«
    Hettie Frost nahm Salz und Pfeffer von einem Seitentisch und stellte beides vor Owen ab. »Darf ich fragen, Kapteyn, wart Ihr am Wald von Artennes?«
    »Ja, Gnädigste, das war ich. Den Mystrianischen Schärlern gebührt mein voller Respekt.«

    Hettie Frosts Lächeln wurde breiter, doch das auf Bethanys Zügen verblasste langsam. »Erinnert Ihr Euch an Major Robert Forst, Kapteyn?«
    Owen lehnte sich zurück. »Sehr gut sogar, Gnädigste.«
    »Er ist mein Bruder.«
    »Wie geht es ihm?«
    Caleb knurrte. »Er hat Schwierigkeiten, Leuten die Hand zu geben, seit er den halben Arm verloren hat.«
    Owen stützte den Rest des Brotes an der Schale. »Ich erkundige mich deshalb, Meister Frost, weil ich es war, der ihn aus dem Wald zerrte, während er seinen Männern noch Befehle zurief. Ich band ihm den Arm ab, damit er nicht verblutete, und besorgte ihm einen Schnaps, als die Schlächter entschieden, seinen Arm abzuhacken.«
    Bethany beugte sich vor. »Kennt Ihr auch Ira Hügel? Er war bei den Schärlern.«
    »Ich kann mich nicht an den Namen entsinnen, mein Fräulein. «
    »Groß, mit schwarzem Haar und grünen Augen, dunkler als die Euren.«
    Owen suchte in seiner Erinnerung. »Ich kann nichts versprechen, Fräulein, doch ich erinnere mich an einen Mann, auf den diese Beschreibung passt. Hatte immer einen Witz auf den Lippen?«
    Ihre Miene hellte sich auf. »Ja, ja, das war er.«
    »Ich erinnere mich, neben ihm gegraben zu haben, als wir versuchten, eine blockierte Straße frei zu machen. Er sagte, er könnte seine Schaufel gegen einen Eimer tauschen und damit mehr schöpfen, als er graben konnte. Ich wusste jedoch nicht, wie er hieß. Ist er ein Freund von Euch?«
    »Er war es.« Ihre Miene verdüsterte sich wieder.

    Caleb stierte ihn an. »Er ist dort im Wald geblieben, Kapteyn. «
    »Das tut mir sehr leid.«
    Bethany nickte. »Es ist schwer, nichts zu wissen, und die Leute, sie sagen …«
    Dr. Frost nahm Bethanys Hände. »Es ist das Buch über Rivendell, Kapteyn. Bevor er in den Krieg zog, hat Ira um Bethanys Hand angehalten und, nun, die meisten Leute halten die Schärler für Feiglinge.«
    Owen beugte sich zu Bethany hinüber. »Schaut mich an, Fräulein. Die Schärler haben auf jenem Feldzug mehr geleistet als die meisten anderen. Ich war eingeteilt als ihr Verbindungsoffizier, da mancher mich für ebenso entbehrlich hielt wie sie. Die Schärler kämpften gut und hart. Lasst Euch von niemandem etwas anderes einreden. Was Lhord Rivendell geschrieben hat, ist ein Märchen von der ersten bis zur letzten Zeile. Er schrieb es nur, um sich und seinen Sohn tapfer erscheinen zu lassen. Vergesst nicht, dass die Tharyngen die Schärler so sehr fürchteten, um ihre Besten gegen sie zu senden. Es war ihre einzige Möglichkeit durchzubrechen, und selbst so war es ein harter Kampf. Hätten wir zwei Schärler-Bataillone besessen, wäre der Krieg vorbei.«
    Bethanys Lippen waren fest verschlossen, und Tränen glitzerten in ihren Augen. Sie nickte, dann setzte sie einen Kuss auf ihres Vaters Wange. Sie verließ das Zimmer ohne ein weiteres Wort. Ihre Mutter folgte ihr.
    Dr. Frost klopfte Owen auf den Arm. »Esst, Sire, bevor es kalt wird. Ich weiß Eure Worte zu schätzen. Ihr sollt etwas über uns Mystrianer wissen, etwas, das nicht

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