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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Ergebnis bereits. In gewisser Weise hat Norisle bereits gesiegt, weil Ihr die Straße hierher gebaut habt. Man wird sie im nächsten Jahr oder dem Jahr darauf benutzen, um diese Bedrohung doch zu eliminieren. Aber wenn die Schlacht hier verlorengeht und Mystrianer dabei fallen, haucht das zwei Mythen neues Leben ein. Der erste Mythos ist, dass Mystrianer nicht kämpfen können. Er wird auch hier Wurzeln schlagen und in Norisle noch sehr viel wilder wuchern. Die Nachricht von Major
Forsts Scheitern bei dem Versuch, Fort Cuivre einzunehmen, wird das Ganze nur noch verschlimmern. Der zweite Mythos, und der für den Herzog Todeskamm sehr viel wichtigere, ist der von Mystrias Verwundbarkeit. Die Menschen hier werden die Bedrohung spüren und glauben, nur norillische Truppen könnten sie davor retten. Sie werden das Eintreffen zusätzlicher Truppen feiern, und die Anwesenheit dieser Truppen wird dem Herzog gestatten, jeden Anklang aufkommender Unabhängigkeitsgelüste zu ersticken. Er wird die Veröffentlichung von Büchern wie ›DIE BERUFUNG EINES KONTINENTS‹ verbieten, und jeder, der auch nur an Unabhängigkeit denkt, wird zum Sympathisanten du Malphias’ erklärt werden. Es ist ein höchst einfacher Prozess, der Mystrias Zukunft auslöschen wird.«
    Vladimir schüttelte den Kopf. »Das hier ist nicht einmal ein Spiel, es sind nur die Vorbereitungen für das nächste Spiel?«
    »Elegant ausgedrückt, Hoheit.«
    Der Prinz schaute über das Schlachtfeld. Es fiel ihm nicht schwer, es sich als Karte in einem Buch vorzustellen. Aus Menschen würden Quadrate mit Einheitsbezeichnungen werden. Große Pfeile würden Angriffsrichtungen kennzeichnen. Gepunktete Linien würden Rückzugsbewegungen markieren. Irgendwo würde eine Tabelle Verlustzahlen aufführen. Er konnte einen Bericht verfassen, der die Umstände, die zu der Katastrophe geführt hatten, exakt aufführte, aber Rivendell würde ein neues Buch schreiben. Vladimirs Kritik würde als erneuter Versuch gelten, die mystrianische Unfähigkeit, effektiv Krieg zu führen, zu beschönigen.
    »Die einzige Wahl, die mir noch bleibt, besteht also darin, zurückzugehen und Rivendell zu erschießen, oder hierzubleiben und meine Beobachtungsgabe dazu zu nutzen, eine vollständige und wahrheitsgetreue Chronik der Ereignisse zu verfassen?«
    »Ich bin ebenso verärgert darüber wie Ihr, Hoheit. Möglicherweise noch mehr.« Von Metternins Augen wurden schmal. »Rivendell wird ein Desaster anrichten, jedoch könnte es einen Weg geben, die Katastrophe zu vermeiden. Wir kennen ihn schon die ganze Zeit.«
    »Und der wäre?«
    Der Kesse deutete zum höchsten Punkt der Festung. »Die Klippenfestung. Würden wir unsere Truppen zu einem direkten Angriff dort konzentrieren, könnte du Malphias nicht all seine Kanonen auf unsere Flanke richten. Wir brechen an einer Stelle durch, dringen in die Festung ein und nutzen diese Position zu einem Angriff abwärts in die Festung des Todes.«
    »Wir sind also wieder bei unserem ursprünglichen Plan angelangt, nur diesmal ohne unsere Bergsteiger.« Vladimir seufzte. »Dafür hat Todeskamm gesorgt.«
    »Was uns zurück zu unseren zwei Alternativen bringt, Hoheit. Möchtet Ihr, dass ich einen Tisch und Stühle hole, damit wir uns Notizen machen können, während wir das Desaster beobachten, oder soll ich eine Pistole laden und uns ein Alibi besorgen?«
     
    Owen spießte Serjeant Unstone mit einem giftigen Blick auf. »Ich habe Euch mein Wort als Offizier und Ehrenmann gegeben, dass ich nicht fliehe.«
    Der Unteroffizier hielt ihm die Handschellen hin. »Bitte, Sire. Es ist nicht als Respektlosigkeit gemeint.«
    »Habt Ihr vergessen, was vor kurzem erst geschah? Wer hat Euch gesagt, wie man die Pasmortes umbringt? Wer hat Seite an Seite mit Euch gestanden?«
    »Ihr, Sire.«
    »Allerdings.« Owen zeigte dem Mann eines seiner Handgelenke. »Seht Ihr diese Narben, Unstone? Als ich in ebendieser
Festung gefangen war, haben die Ryngen mich in Eisen geschlagen. Das haben sie getan, um mich zu erniedrigen. Und genau das will Rivendell mir nun antun.«
    »Sire, ich habe Order.«
    »Man wird Euch nicht der Befehlsverweigerung anklagen, Serjeant. Man wird mich der Flucht beschuldigen. Das werde ich seiner Lhordschaft deutlich machen. Ihr braucht es nur zu bestätigen, und alles ist gut.«
    Der Serjeant, dessen Gesicht mehr als eine Narbe aufwies, schaute zu seinen Leuten, dann ließ er die Handschellen sinken. »Ich werde nicht lügen, Sire.«
    »Ihr seid ein

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