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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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mit den Zwielichtvölkern anfreunden und sie überreden, für die Königin zu kämpfen, wenn der Krieg uns erreicht. «
    Owen zögerte. »Hat Euch das der Prinz gesagt?«
    »Brauchte er nicht.« Wald schüttelte langsam den Kopf. »Das versucht ihr Norillier schon, seit mein Pa ein kleiner Junge war. Und jetzt glaubt ihr, mit den Decken und dem Tuch könnt Ihr Euch guten Willen erkaufen, hab ich Recht?«
    »Wollt Ihr sagen, das kann ich nicht, Sire?«
    »Nun, habt Ihr je von Major Hopkins gehört?«
    »Ich fürchte nicht.«
    »Keine große Überraschung. Vor dreißig Jahren kam Major Hopkins hier entlang und brachte mit Blutpocken verseuchte Decken für die Zwielichtvölker mit. Dachte, die Altashie würden
sich drin einwickeln und sterben. Hat aber nicht funktioniert. «
    »Davon wusste ich nichts.«
    »Das tun die wenigsten. Wollt Ihr wissen, warum der Plan nicht funktionierte?«
    »Bitte.«
    Walds Augen wurden schmal. »Die Altashie sind keine Idioten. Die Männer, die ihnen die Decken brachten, hatten allesamt Pockennarben. Die Altashie haben schnell kapiert, was los war. Sie haben ihnen mächtige Medizinmagie besorgt. Wenn Ihr dieses Zeug mitschleppt, werden sie denken, Ihr wollt sie umbringen. «
    Owen schüttelte den Kopf. »Dann bleiben sie hier. Aber die Zwielichtvölker handeln weiter Tuch ein, richtig?«
    »Manche tun es. An Lagern, in denen es schon sechs Monde oder länger gelegen hat, und wo es auch Weiße kaufen und dann tragen.«
    »Das Pferdefutter?«
    »Werden kein Futter für Pferde brauchen, die wir nicht haben.«
    »Verstehe.« Owen blickte zwischen den beiden Stapeln hin und her. Jetzt hieß es, eine Entscheidung zu treffen. Er konnte von Wald verlangen, dass er jede Entscheidung, etwas zurückzulassen, rechtfertigte, oder er konnte nach den Gründen für die Dinge fragen, die in dem kleineren Stapel vorhanden waren. Letzteres versprach produktiver zu sein, auch wenn es ihn juckte, die erstere Möglichkeit zu wählen. Immerhin war dies seine Expedition.
    Oder nicht?
    »Wie viele Kugeln für jede Waffe?«
    »Zweieinhalb hundert für Eure lange Flinte, hundert für die Pistole und sieben Feuersteine zusammen.«

    In dem Lichtkegel, der auf den kleineren Stapel fiel, tanzte der Staub. »Das sind doppelt so viele Feuersteine wie nötig.«
    Wald schüttelte den Kopf. »Habt Ihr jemals wirklich hundert Schuss durch einen Feuerstein gejagt?«
    Owen runzelte die Stirn. »Mehr sogar, doch waren diese unter privater Kommission erworben. Trotzdem, diese Armeesteine sind für hundert Schuss freigegeben.«
    »Hier draußen wissen wir, dass der Mann, der die Feuersteine macht, über’m Teich im Parlament einen Bruder hat, der ihm Aufträge schickt. Hat sicher gutes Geld dafür bekommen, aber der Bruder ist weit weg. Wenn von denen einer nach zehn oder fünfzehn, oder von mir aus nach fünfzig Schuss zerbricht, werdet Ihr kaum lange genug leben, um Euch bei ihm zu beschweren.«
    »Da habt Ihr wohl Recht.«
    »Da draußen gibt es keine Feuerwachen, bei denen wir Ersatz kaufen können. Besser, man nimmt eine Prise Pulver mehr und hält den Stein sauber. Mit der Faustregel landet die Kugel da, wo sie hin soll.«
    »Da Ihr die Lebensmittel zurückgewiesen habt, muss ich wohl davon ausgehen, dass wir uns von dem ernähren sollen, was wir finden?«
    »Ihr ahnt nicht, was dort draußen auf uns wartet, Kapteyn.« Wald lächelte, und sein Blick wurde träumerisch. »Ihr werdet mir dankbar sein, dass Ihr keinen wurmstichigen Zwieback und saures Fleisch kauen müsst. Was wir nicht jagen oder sammeln können, tauschen wir ein. Wir besorgen Euch auch bessere Kleidung. «
    »Wohl kaum, Sire.« Owen reckte sich. »Ich bin ein Offizier im Heer Ihrer Majestät. Ich werde meine Uniform tragen, und ich werde es mit Stolz tun.«
    »Eure Sachen werden nicht halten.«

    »Es ist wahrlich ohne Bedeutung, Meister Wald«, antwortete Owen mit fester Stimme. »Diese Mission wird uns in feindliches Gebiet führen. Sollte ich in Zivil reisen, könnte man mich als Spion gefangen nehmen, aburteilen und hinrichten. Ich bin kein Spion, also werde ich mich auch nicht wie einer verhalten. «
    Walds breites Grinsen hatte den Eindruck erweckt, er wolle jeden Moment losprusten. Doch er wurde schnell wieder ernst. »Wenn Ihr darauf besteht.«
    »Allerdings, Sire.«
    »Die Sache ist erledigt. Ich respektiere Eure Überzeugung, Sire.« Der Waldläufer schüttelte den Kopf. »Ich weiß zwar nicht, ob ich sie verstehe, aber ich schätze, das is’ ein

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