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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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einen gewissen Schutz hatten.
    Für diese improvisierten Mokassins hatte er nur einen Teil eines Stiefels benötigt, Kamiskwa bestand aber darauf, dass Owen die andere Hälfte mitnahm. »Sie werden nicht allzu lange halten.«
    »Ich danke Euch.« Owen stand auf und bewegte die Füße. Die Mokassins fühlten sich gut an, doch es behagte ihm nicht, die Uniform auch nur teilweise abzulegen. Er erinnerte sich, welch einen jämmerlichen Eindruck das Heer beim Rückzug von Villerupt geboten hatte, und hasste es. Er wollte den Tharyngen zeigen, dass Norillier ihren Stolz noch nicht verloren hatten.
    Wenigstens bin ich nicht barfuß.
    Kamiskwa stand auf, steckte das Messer ein und setzte seinen Weg fort. Die Teile des Weges, auf denen sie Wildwechseln folgten, verliefen relativ leicht. Doch wo sie sich durchs Gebüsch schlugen, hatte Owen mit vielen Problemen zu kämpfen. Das Unterholz zerrte an seiner Kleidung, Zweige peitschten ihm ins Gesicht, und immer wieder drohte er die Muskete zu verlieren. Sein Hut flog ihm einige Male vom Kopf.
    Kamiskwa schien ein besonderes Gefallen daran zu haben, durch Beerensträucher zu brechen, was für ihn und Nathaniel, die Lederbeinlinge trugen, kein Problem darstellte, aber die Dornen zerfetzten Owens Hose und Strümpfe. Selbst die Gelegenheit, ab und an ein paar Beeren zu pflücken, konnte das nicht wettmachen.

    Wenn sie durch Bäche liefen, gab es derartige Schwierigkeiten nicht, dafür hatte er andere Probleme. Die Lederriemen dehnten sich, wenn sie nass wurden, daher musste Owen stehen bleiben und sie festzurren. Und während das kalte Wasser seinen Füßen zunächst wohltat, verlor er später allmählich das Gefühl in ihnen. Von der Hüfte abwärts fror er, und unter seiner Jacke lief ihm der Schweiß herab.
    Trotz der Schmerzen und Probleme fiel Owen eine Sache auf, die er als bemerkenswert einstufte. Wann immer sie über eine Hügelkuppe kamen und sein Blick über das Land schweifte, stellte er fest, dass Kamiskwa sie ohne die geringste Abweichung in dieselbe Richtung führte: nach Nordnordwest.
    »Es ist, als hätte Kamiskwa einen inneren Kompass«, stellte er bei einem Halt fest und reichte Nathaniel seine Feldflasche.
    Der Mystrianer trank. »Sein Richtungssinn ist wirklich so gut, und er lebt schon sein ganzes Leben in diesem Gebiet, aber es gibt auch Zeichen, auf die er achtet. Er sieht sie mit Magie.«
    »Das ist unmöglich. Magie benötigt die Berührung.«
    »Könnte sein, dass das stimmt. Könnte auch sein, dass die Shedashie ein bisschen besser darin sind als wir.« Nathaniel deutete auf einen großen Felsen an der rechten Seite ihres Weges. »Sie trainieren Leute, einen Weg zu finden. Bringen ihnen Magie bei, mit der sie Steine und Bäume markieren. Er sieht oder fühlt das.«
    »Aber wie?«
    »Nun ja, ich hab mir so meine Gedanken deswegen gemacht. « Nathaniel strich mit der Hand durch die Luft. »Ihr fühlt die Luft auf Eurer Hand, wenn Ihr das tut?«
    Owen nickte. »Natürlich.«
    »Schätze, die Luft trägt ihm die Magie zu.«
    »Und wieder: Das ist unmöglich.«

    »Ach ja?« Nathaniel grinste. »Ihr berührt den Schwefel nicht, wenn Ihr Eure Muskete abfeuert, aber er brennt trotzdem ab.«
    »Aber nur, weil die Feuersteine speziell dafür hergestellt sind, die Magie zu übertragen.« Owen sah Nathaniels Grinsen breiter werden und verstummte. Er konnte die Logik im Beispiel des Waldläufers nicht abstreiten, doch falls er Recht hatte, stellte das plötzlich eine ganze Reihe von Annahmen, auf denen seine Sicht der Welt beruhte, infrage. Und unter den momentanen Umständen war das mehr, als er bereit war zu bedenken.
    »Es muss daran liegen, dass er besonders magiebegabt ist.«
    Wieder lachte Nathaniel. »Und es könnte sein, dass Ihr nichts von Magie wisst, die Euch zeigen könnte, wie begabt Ihr selbst seid.«
    »Was?«
    »Nun, Kapteyn, ich hab mir das so überlegt: Wenn die Zwielichtvölker mächtiger sind als wir, dann zeigt uns das, wie mächtig wir sein könnten . Und ein mächtiger Magier, der könnte auf die Idee kommen, sich aufzuspielen.«
    »Da gebe ich Euch Recht.« Owen duckte sich unter einem Ast hindurch und folgte Kamiskwa hangabwärts. »Aber worauf wollt Ihr damit hinaus?«
    »Darauf, dass die Magie kontrolliert werden muss.« Wald kürzte zwischen zwei Pinien ab. »Nehmt Feuersteine. Ihr könnt sie nur von Feuerwachen kaufen. Wenn Ihr zu viele zu schnell verbraucht, verkaufen sie Euch keine mehr. Und wenn Ihr dabei erwischt werdet, dass Ihr etwas

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