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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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anderes benutzt, kann es Euch die Daumen kosten, je nach Richter.«
    »Man muss sich schon eine Menge zuschulden kommen lassen, damit man zu einem Achtfinger wird.«
    »Kann vielleicht so sein, doch wozu die Begrenzung? Und warum müsst Ihr die Magie von einem Magiedozenten lernen?«

    »Man will nicht, dass sich jemand selbst verletzt. Es ist wichtig, seine Grenzen zu kennen.« Owen hielt einen Daumen hoch. »Magie kann ihren Benutzer verletzen, selbst wenn sie korrekt eingesetzt wird.«
    »Glaub echt nicht, dass die Regierung sich Sorgen macht, die Leute könnten sich selbst verletzen.« Nathaniel schnaubte. »Denke eher, es ist ihr schnurz, ob Freigelassene und Dienstboten auf der Überfahrt krepieren, solange nur nicht zu viele sterben.«
    »Man hört Geschichten, dass Leute beim Einsatz von Magie ums Leben kommen.«
    »Aber habt Ihr es je gesehen?«
    »Nein«, knurrte Owen. »Ihr scheint ein gewisses Vergnügen daran zu empfinden, mich zu ärgern.«
    »Gar nicht, Kapteyn.« Nathaniel nickte ihm mit ernster Miene zu. »Ihr seid ein kluger Mann. Das sind Fragen, die ein kluger Mann sich durch den Kopf gehen lassen sollte.«
     
    Am späten Nachmittag überquerten sie einen breiten Bach. Kamiskwa ging noch eine halbe Stunde weiter, dann bedeutete er ihnen zu bremsen. Nathaniel holte das Gewehr aus der Hülle, Owen zog die Pistole. Beide duckten sich und folgten dem Krieger ins Gebüsch.
    Sie erreichten eine kleine Bodensenke, die mit einem Teppich aus dem Laub mehrerer Herbste ausgelegt war. Darin lag die Leiche eines Mannes. Seine Knie waren an die Brust gezogen, die Arme hatte er aber nicht um die Beine geschlungen. Daran, dass er tot war, bestand kein Zweifel. Unter seiner Haut wimmelten Maden, und Tiere hatten ihm Ohren und Lippen abgefressen. Auch seine Waden waren angenagt. Vögel hatten ihm Haare ausgerissen.

    Owen ging in die Hocke. »Er scheint erschossen worden zu sein.«
    Nathaniel stieß die Leiche mit einem Stock an. »Kleider fallen praktisch auseinander. Einschussloch in der Weste, aber nicht drunter im Hemd.«
    Owen deutete auf den Kopf des Mannes. »Ich meinte seinen Schädel.«
    Die beiden anderen grunzten. Der Schädel hatte ein deutlich sichtbares Loch. Es war nicht ganz kreisrund. Die Kugel war schräg und in der Nähe der Schläfe eingeschlagen. Sie war auf derselben Seite am Hinterkopf wieder ausgetreten und hatte dabei ein größeres Stück Knochen weggesprengt.
    »Wer sollte hier draußen jemanden ermorden? Und weshalb? « Owen nahm einen Stock und hakte ihn in einen unter der Leiche liegenden Beutel. »Und weshalb hätten seine Mörder dies hier zurückgelassen, nachdem sie ihn getötet hatten?«
    »Schätze, wir haben ein größeres Problem als das.«
    »Inwiefern, Meister Wald?«
    Nathaniel richtete sich auf. »Wenn er umgefallen ist, wo er erschossen wurde, gibt es hier nirgends einen Punkt, der hoch genug wäre für den Einschusswinkel. Und wenn er woanders erschossen wurde, wozu haben sie ihn hier raufgeschleppt?«
    Kamiskwa stand auf und verschränkte die Arme. »Ein weiteres Problem.«
    Owen schaute hoch. »Nämlich?«
    »Die Wunde, die ihn tötete. Schaut sie Euch genau an.«
    Das tat Owen. Er beugte sich hinunter und hielt gegen den Verwesungsgestank die Luft an. »Heilige Mutter Gottes!«
    Die Schädelknochen. Sie waren teilweise wieder verheilt.

NEUNZEHNTES KAPITEL
    9. Mai 1763
Gottesgaben, Mystria
     
     
     
    O wen stieß den Schädel vorsichtig mit dem Stock an. Das dreieckige Knochenfragment in der Nähe der Austrittswunde bewegte sich nicht. Obwohl die Bruchlinien im Knochen unübersehbar waren, war es wieder festgewachsen.
    »Das ist einfach nicht möglich. Woher wusstet Ihr das, Kamiskwa? «
    Der Altashie schüttelte den Kopf. »Es sind Spuren von Magie an ihm. Etwas Böses.«
    Mit einer geschickten Drehung des Steckens zog Owen den Beutel unter der Leiche hervor. Dabei kam deren rechte Hand in Sicht, und er bemerkte einen Bronzering. »Meister Wald, könnt Ihr mir den Ring bringen?«
    »Bin kein Grabräuber.«
    »Das bin ich ebenfalls nicht, doch würde ich dieses Rätsel sehr gerne lösen.« Owen löste die Riemen des Beutels und öffnete ihn. Er zog ein Buch ganz ähnlich dem hervor, das er selbst im Gepäck hatte, sowie ein halbes Dutzend Bleistifte. »Sie sind rund. Keine norillische Ware. Wie werden sie hier hergestellt?«
    Keiner seiner Begleiter wusste darauf eine Antwort. »Hab, glaube ich, schon mal runde in Neu-Tharyngia gesehen, aber ich behaupte nicht, dass

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