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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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tödlichen Krallen befreien müssen.«
    Viele Männer murrten und schlugen mit ihren Krügen auf die Tische. Ein paar stießen laute Pfiffe aus, und zwei luden Quitte
ein, sich zu ihnen an einen Tisch auf der anderen Seite des Kamins zu setzen. Der Hüne kam herüber zu Nathaniels Tisch und schwang sich auf die Bank an der Wand, so dass der Waldläufer sich in die Ecke quetschen musste.
    »Gut, Euch wiederzusehen, Zauberfalke.«
    Nathaniel rutschte ein wenig herum. »Schulden wir Euch ein Bier, Friedensreich?«
    »Euer Freund der Leser hier tut’s.« Der Riese grinste und streckte die Hand aus. »Friedensreich Bein.«
    »Owen Radband.« Seine Hand und der halbe Unterarm verschwanden in Beins Pranke. »Danke für Eure Hilfe.«
    »Ach, ich war das Gequatsche leid. Leichter, ein Wollnashorn auf’n Boden zu drücken, als da durchzusteigen.« Friedensreich nahm den Krug, den Meg ihm brachte, dankbar an, trank und leckte sich den Schaum von den Lippen. »Mieses Gesöff. Sein Whiskey ist auch nicht viel besser.«
    Nathaniel beugte sich nach links, und Friedensreich rutschte etwas, um ihm mehr Platz zu lassen. »Wo stellt Ihr und Eure Brüder Eure Fallen auf dieser Tage?«
    »Bisschen nach Norden, bisschen nach Westen.«
    »Pierre Ilsavont begegnet in letzter Zeit?«
    »Ist vor zwei Jahren abgekratzt. Ham ihn draußen verbuddelt. «
    »Wohl wahr.«
    Der Hüne lehnte sich zurück. Seine Stimme war ein tiefes Knurren. »Hab was gesehen, was mich an ihn erinnert hat. Ist nicht mehr gerade gelaufen, nachdem er sich die Hüfte gebrochen hatte. Aber ’s waren nur Spuren. Ende Frühjahr, ein Stück westlich von hier. Was wollt Ihr von ihm?«
    »Er schuldet mir Geld.«
    »Das ist ’ne lange Schlange, die sich nicht schnell bewegt.«

    »Hab gehört, er ist vielleicht gar nicht tot.« Nathaniel nahm einen Schluck aus seinem Krug. »Haben uns gedacht, wir schaun mal, ob wir ihn aufscheuchen können.«
    Friedensreich schüttelte den Kopf. »Hab ihn nicht gesehen. Drang hat erzählt, er hat Maurice voriges Jahr gesehen. Maurice war nich’ geneigt, eine Schuld zu begleichen.«
    Owen schaute zu Nathaniel. »Drang?«
    »Sein Bruder, Drangsal.«
    Friedensreich grinste. »Meine Familie sind Tugendler.«
    »Verstehe.«
    »Lasst mich Euch was fragen, Meister Radband. Habt Ihr das Buch gelesen, das Ihr da bei Euch tragt?«
    »Teile davon.«
    »Glaubt ihr, was da steht?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, Meister Bein, um das zu beurteilen, habe ich noch nicht genug gelesen.«
    Der Hüne schürzte die Lippen, dann nickte er. »Gibt nicht viele Männer, die zugeben, was nicht zu wissen. Dieser Quitte sicher nicht.«
    Nathaniel drehte den Krug zwischen den Händen. »Da fragt man sich, warum ein Mann so was redet.«
    »Ach, ich weiß nicht, Zauberfalke, scheint mir ziemlich klar. Die Männer, die hier rauskommen, die roden eine Stadt aus der Wildnis, die haben Mumm innen Knochen. Aber die, die danach kommen, das sin’ keine Führer. Das sin’ Anhänger. Schafe. Ab und zu kommt ein Wolf und sucht Schafe. Wenn es nicht Quitte wäre, wär es ein Prediger oder ein Messias. Hab gehört, unten in Eichenland hat ein Mann seine eigene Bibel ausgegraben und predigt daraus. Behauptet, Mystria sei das Gelobte Land, und der Herr will, dass wir im Herzen vom Kontinent eine Himmlische Stadt bauen. Sagt, jeder Mann soll sich ein Dutzend
Frauen nehmen, die jede ein Dutzend Kinder kriegen, und Gott wird wiederkommen und sie alle segnen.«
    Nathaniel grinste. »Wollt Ihr ihm folgen?«
    »Kann nicht mal eine Frau finden. Schätze, da hat das wenig Zweck.«
    »Gut.« Nathaniel klopfte ihm auf die Schulter. »Dann wollt Ihr uns vielleicht heut Nacht zur Hand geh’n.«
    Der Mann nickte. »Worum geht’s?«
    Wald gluckste. »Wir geh’n ein Grab schänden.«

FÜNFUNDZWANZIGSTES KAPITEL
    7. Juni 1763
Hutmacherburg
Lindental, Mystria
     
     
     
    O wen war überrascht, dass Nathaniels Bemerkung, obwohl nur leise ausgesprochen, weder Kamiskwa noch Friedensreich schockierte. Bein trank unbeeindruckt weiter, und Meg brachte den anderen Schalen mit Eintopf, neben die sie Vollkornbrotscheiben legte.
    Owen wartete, bis sie wieder fort war, bevor er Nathaniel mit einem strengen Blick aufspießte. »Das kann nicht Euer Ernst sein.«
    Nathaniel nickte und löffelte seine Suppe.
    »Aber das heißt geweihten Boden stören. Ihr könnt nicht …«
    Der Waldläufer wischte sich den Mund. »Es hat nicht einer
von uns Pierre gemocht. Und er hat nie was für Gott übriggehabt. Falls

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