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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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waren die Nanoboter im Stoff des Anzugs nur zu grundlegenden defensiven Maßnahmen fähig, zum Beispiel sich bei äußerer Gewalteinwirkung zu verhärten. Sie waren dazu gedacht, den Träger bei Bewusstlosigkeit oder einem BrainPal-Trauma am Leben zu erhalten. Weitere Aufgaben wie die Entsorgung von Schweiß oder Urin wurden als sekundär erachtet.
    »Ach so«, sagte Boutin. »Nun gut. Dann will ich Abhilfe schaffen.« Er ging zu einem Objekt, das auf einem Labortisch lag, und drückte darauf. Plötzlich löste sich die dicke Watte in Jareds Schädel auf. Sein BrainPal war wieder voll funktionsfähig. Jared ignorierte sein Bedürfnis zum Urinieren und versuchte hektisch, mit Jane Sagan in Kontakt zu treten.
    Boutin beobachtete ihn mit einem Lächeln. »Es funktioniert nicht«, sagte er, nachdem er sich fast eine Minute lang über seine Anstrengungen amüsiert hatte. »Diese Antenne hier ist stark genug, um etwa zehn Meter weit Interferenzen zu erzeugen.
Es funktioniert im Labor, und das war es dann auch schon. Deine Freunde sind immer noch blockiert. Du kannst sie nicht erreichen. Du kannst niemanden erreichen.«
    »Man kann einen BrainPal nicht blockieren«, sagte Jared. BrainPals sendeten auf mehreren redundanten und verschlüsselten Kanälen, die wiederum ein sich ständig änderndes Frequenzmuster durchliefen, das durch einen einmaligen Schlüssel erzeugt wurde, der beim Kontakt zweier BrainPals ausgetauscht wurde. Es war praktisch unmöglich, auch nur einen dieser Kanäle zu blockieren, ganz zu schweigen von mehreren gleichzeitig.
    Boutin ging zur Antenne zurück und drückte sie erneut. Die Watte in Jareds Kopf war schlagartig wieder da. »Was wolltest du sagen?«
    Jared unterdrückte den Drang, laut zu schreien.
    Nach einer Minute schaltete Boutin die Antenne wieder an. »Normalerweise hast du natürlich recht. Aber ich habe die Entwicklung der neuesten Kommunikationsprotokolle der BrainPals geleitet. Ich habe das Grundprinzip der Verschlüsselung entworfen. Normalerweise kann man die Kommunikationskanäle nicht blockieren, höchstens mit einem extrem energiereichen Sender, der sämtliche möglichen Kommunikationen übertönt, einschließlich der Kanäle, die man selbst benutzen möchte. Ich habe es ganz anders gemacht. Weißt du, was eine ›Hintertür‹ ist? Das ist ein einfacher Zugang, den ein Programmierer oder Designer anlegt, um in ein komplexes Programm zu gelangen, ohne die normalen, gut gesicherten Haupttüren benutzen zu müssen. Ich habe eine solche Hintertür in den BrainPal eingebaut, die sich nur mit meinem Verifikationssignal öffnen lässt. Ursprünglich war diese Hintertür dazu gedacht, die Funktion der BrainPal-Prototypen während
der letzten Entwicklungsphase überwachen zu können, aber dadurch war es mir auch möglich, noch ein bisschen an bestimmten Funktionen herumzuschrauben, wenn ich ein Problem bemerkte. Außerdem bin ich dadurch in der Lage, die Sendefähigkeit abzuschalten. Diese Möglichkeit ist in der Konstruktion versteckt und nicht dokumentiert. Außer mir würde niemand erkennen, dass sie vorhanden ist.«
    Boutin hielt kurz inne und musterte Jared. »Aber du hättest von dieser Hintertür wissen müssen. Vielleicht hättest du nicht daran gedacht, dass sie sich als Waffe einsetzen lässt – das ist mir erst hier in den Sinn gekommen -, aber wenn du wirklich ich bist, müsstest du es wissen. Was weißt du wirklich?«
    »Woher weißt du von mir?«, fragte Jared, um Boutin abzulenken. »Du wusstest sofort, dass ich du bin. Woran hast du es gemerkt?«
    »Das ist eine recht interessante Geschichte«, schluckte Boutin den Köder. »Als wir beschlossen, aus der Hintertür eine Waffe zu machen, benutzte ich als Code für die Waffe den gleichen Code wie für die Hintertür, weil es so am einfachsten war. Das bedeutet, dass sie in der Lage ist, den Funktionsstatus des betroffenen BrainPals zu überprüfen. Das erwies sich aus mehreren Gründen als nützlich, unter anderem konnten wir dadurch ermitteln, mit wie vielen Soldaten wir es gerade zu tun hatten. Außerdem erhielten wir dadurch Schnappschüsse des Bewusstseins der individuellen Soldaten. Und auch das hat sich bereits als sehr nützlich erwiesen. Du warst übrigens vor Kurzem in der Covell-Station, nicht wahr?«
    Jared schwieg.
    »Komm schon!«, sagte Boutin verärgert. »Ich weiß, dass du da warst. Hör auf, als würdest du hier irgendwelche Staatsgeheimnisse preisgeben.«

    »Ja«, bestätigte Jared. »Ich war

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