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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Kasten hat. Hat es offenbar gut versteckt. Andererseits habe ich die meiste Arbeit gemacht, bevor er die Gelegenheit dazu erhielt. Um noch einmal auf den Punkt zurückzukommen, dass die Koloniale Union von meinem Hiersein weiß – ja, das ist ein Problem. Aber es ist auch eine interessante Gelegenheit. Es gibt Möglichkeiten, die Situation zu nutzen. Aber jetzt zurück zum Wesentlichen. Ich möchte dich noch darauf hinweisen, dass die Art deiner Antworten darüber entscheiden wird, ob der Rest deines Trupps überlebt oder nicht. Hast du das verstanden?«

    »Ich habe verstanden.«
    »Wunderbar. Jetzt sag mir, was du über mich weißt. Wie viel weißt du über meine Arbeit?«
    »Grobe Umrisse«, sagte Jared. »Die Einzelheiten sind für mich nur schwer zu verstehen. Ich habe nicht genügend ähnliche Erfahrungen, sodass diese Erinnerungen nicht richtig Fuß fassen können.«
    »Ähnliche Erfahrungen spielen eine große Rolle. Sehr interessant. Das würde auch erklären, warum du nichts von der Hintertür wusstest. Wie sieht es mit meinen politischen Ansichten aus? Wie stehe ich zur Kolonialen Union und zur KVA?«
    »Ich würde vermuten, dass du diese Institutionen nicht magst.«
    »Das ist gut geraten, aber es klingt, als hättest du keine direkten Erinnerungen an meine Gedanken zu diesem Thema.«
    »Richtig.«
    »Weil du keine Erfahrung mit diesen Themen hast, nicht wahr?«, sagte Boutin. »Schließlich gehörst du der Spezialeinheit an. Die kritische Beurteilung von Autoritäten steht dort nicht auf dem Ausbildungsplan. Was ist mit meinen persönlichen Erfahrungen?«
    »Ich erinnere mich an das meiste«, sagte Jared. »In diesem Bereich hatte ich genügend eigene Erfahrungen gesammelt.«
    »Also weißt du von Zoë.«
    Jared spürte eine Gefühlsaufwallung, als er den Namen des Kindes erwähnte. »Ich weiß von ihr«, antwortete er mit belegter Stimme.
    Boutin schien es nicht entgangen zu sein. »Und du spürst es auch.« Er trat einen Schritt näher. »Nicht wahr? Was ich empfunden habe, als man mir mitteilte, dass sie tot ist.«

    »Ich spüre es.«
    »Armer Mann«, flüsterte Boutin. »Dass du gezwungen wurdest, so etwas für ein Kind zu empfinden, das du gar nicht gekannt hast.«
    »Ich kannte sie«, sagte Jared. »Ich kannte sie durch dich.«
    »Das verstehe ich.« Boutin ging zurück zu seinem Labortisch und stützte sich darauf. »Und du hast mich überzeugt, Jared«, sagte er, als er seine Fassung wiedergewonnen hatte. »Du bist mir hinreichend ähnlich, um offiziell von Interesse zu sein.«
    »Heißt das, dass meine Kameraden überleben werden?«
    »Zumindest vorläufig. Du warst kooperativ, und deine Leute werden von Waffen in Schach gehalten, die sie zu Hamburgern zerstückeln werden, wenn sie sich näher als drei Meter heranwagen. Also besteht kein Grund, sie zu töten.«
    »Und was ist mit mir?«
    »Du, mein Freund, wirst einem vollständigen und gründlichen Gehirnscan unterzogen.« Boutin hatte den Blick auf den Tisch gerichtet, an dem er auf einer Tastatur etwas eingab. »Ich werde sogar eine Aufzeichnung deines Bewusstseins anfertigen. Ich möchte es mir ganz genau ansehen. Ich will mich überzeugen, wie ähnlich du mir wirklich bist. Wie es scheint, fehlen dir viele Details, und du hast eine kräftige Gehirnwäsche durch die Spezialeinheit hinter dir. Aber ich würde meinen, dass wir in den wesentlichen Punkten sehr viel gemeinsam haben.«
    »Zumindest fällt mir ein Punkt ein, in dem wir uns unterscheiden«, sagte Jared.
    »Tatsächlich? Welcher soll das sein?«
    »Ich würde nie die gesamte Menschheit verraten, weil meine Tochter gestorben ist.«

    Boutin sah Jared eine Weile nachdenklich an. »Du glaubst wirklich, ich würde das hier tun, weil Zoë in der Covell-Station ums Leben kam?«, fragte er schließlich.
    »Ja. Und ich glaube nicht, dass es die geeignete Methode ist, um ihr Angedenken in Ehren zu halten.«
    »Ich glaube dir, dass du das glaubst«, sagte Boutin und wandte sich wieder der Tastatur zu, um einen Befehl einzugeben. Jareds Sarkophag summte, und es fühlte sich an, als würde etwas sein Gehirn zwicken.
    »Ich zeichne jetzt dein Bewusstsein auf. Entspann dich einfach.« Boutin verließ den Raum und schloss hinter sich die Tür.
    Jared spürte, wie sich das Zwicken verstärkte, und entspannte sich überhaupt nicht. Er schloss die Augen.
    Mehrere Minuten später hörte er, wie die Tür auf- und wieder zuging. Er öffnete die Augen. Boutin war zurückgekehrt und stand neben der

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