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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Süßigkeiten essen, wie du willst.«
    »Aber nicht zu viel. Weil ich dann Bauchschmerzen kriegen würde.«

    »Völlig richtig«, sagte Jared. »Und das wollen wir ja nicht. Auf Bauchschmerzen können wir locker verzichten.«
    Zoë blickte lächelnd zu Jared auf und brach ihm damit das Herz. »Du bist ziemlich albern, Mr. Jared«, sagte sie.
    Jared lächelte zurück. »Ich gebe mir alle Mühe.«
    »Gut, dann gehe ich jetzt«, sagte Zoë. »Papi hat sich kurz schlafen gelegt. Er weiß nicht, dass ich bei dir bin. Ich werde ihn jetzt wecken, weil ich Hunger habe.«
    »Tu das, Zoë. Und danke für den netten Besuch. Es freut mich wirklich, dass du zu mir gekommen bist.«
    »Gut«, sagte Zoë, drehte sich um und winkte ihm, während sie sich entfernte. »Tschüss, Mr. Jared! Bis später.«
    »Bis später«, sagte Jared, obwohl er wusste, dass es nicht so sein würde.
    »Ich mag dich«, sagte Zoë auf die beiläufige Weise, wie es nur Kinder tun konnten.
    »Ich mag dich auch«, flüsterte Jared, wie es nur Eltern taten. Er wartete, bis er hörte, wie sich die Tür schloss, und erst dann stieß er rasselnd den Atem aus, den er angehalten hatte.
    Jared schaute sich im Labor um. Sein Blick strich über die Konsole, die Boutin aufgebaut hatte, um den Bewusstseinstransfer zu steuern, und blieb dann am zweiten Sarkophag hängen, in den sich Boutin legen würde, bevor er sein Bewusstsein ins Jareds Körper schickte, um Jareds Existenz auszulöschen, als wäre er nicht mehr als ein Platzhalter gewesen, der den Körper in Betrieb hielt, bis der wahre Besitzer ihn übernehmen konnte.
    Aber war das nicht längst der Fall? Schließlich war dieser Körper von Anfang an für Boutin bestimmt gewesen. Zu diesem Zweck hatte man ihn erschaffen. Jared hatte nur existieren dürfen, weil es Boutins Bewusstsein nicht gelungen war,
in diesem Gehirn Fuß zu fassen. Man hatte es dazu zwingen müssen, einen Teil des geistigen Raums einzunehmen, den Jared als Hausmeister verwaltet hatte. Und jetzt – welche Ironie! – wollte Boutin alles haben, wollte Jared vollends hinausdrängen. Verdammt , dachte Jared verzweifelt. Dabei hatte ich mir mein Gehirn endlich so eingerichtet, wie es mir gefällt! Er lachte, aber in seinen Ohren klang es gebrochen und unheimlich. Er versuchte sich zu beruhigen, sich Atemzug um Atemzug in einen etwas rationaleren Geisteszustand zu bringen.
    Jared hörte Boutin in seinem Kopf, wie er die Fehler der Kolonialen Union beschrieb, dann hörte er die Stimme von Cainen, dem er eher zutraute, in diesen Punkten die Wahrheit zu sagen – wie ein fernes Echo von Boutins Ansichten. Er blickte auf seine Vergangenheit als Angehöriger der Spezialeinheit zurück und auf das, was er in ihrem Namen getan hatte, um das Universum »für die Menschen sicherer zu machen«. Die Koloniale Union kontrollierte tatsächlich jeden Kommunikationskanal, gab jede Aktion vor, bestimmte jeden Lebensaspekt der Menschen und kämpfte mit hartnäckiger Brutalität gegen jede andere Spezies.
    Wenn das Universum wirklich so feindselig war, wie die Koloniale Union behauptete, war dieses Ausmaß an staatlicher Kontrolle vielleicht sogar gerechtfertigt, zum Allgemeinwohl der Menschheit, um ihren Lebensraum zu erhalten und neuen Platz im Universum zu schaffen. Aber wenn es nicht so war – wenn der Grund für die ständigen Kriege der Kolonialen Union nicht der Konkurrenzdruck von außen war, sondern Paranoia und Xenophobie von innen -, dann war es möglich, dass Jared und alle anderen, die er in der Spezialeinheit kennengelernt hatte, zum langsamen Tod der Menschheit
beitrugen, den Boutin als Konsequenz befürchtete. Dann hätte Jared den Kampf verweigert.
    Aber Boutin ist nicht vertrauenswürdig , dachte Jared. Boutin etikettierte die Koloniale Union als böse, aber auch Boutin hatte sich entschieden, böse Dinge zu tun. Er hatte drei verschiedene Spezies dazu verleitet, gemeinsam die Koloniale Union anzugreifen, und war bereit, Milliarden von Menschen und Milliarden von anderen intelligenten Geschöpfen den Gefahren eines Kriegs auszusetzen. Er hatte mit Soldaten der Spezialeinheit experimentiert und sie getötet. Er hatte vor, jedes Mitglied der Spezialeinheit und der KVA mit seinem BrainPal-Virus zu töten, etwas, das einem Genozid gleichkam, wenn man die große Zahl und die einzigartige Zusammensetzung der Kolonialen Verteidigungsarmee bedachte. Und durch die Auslöschung der KVA sorgte Boutin dafür, dass die Kolonien und die Erde ohne Verteidigung

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