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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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weg.
    Jared war wieder allein.
    Boutin betrat das Labor und brüllte den Obin an, der ein paar Schalter umlegte. Die Beleuchtung im Labor ging wieder an.
    »Lasst uns jetzt endlich anfangen«, sagte Boutin zu dem Obin. »Wir werden angegriffen. Wir müssen es schnell hinter uns bringen.« Boutin blickte kurz zu Jared hinüber. Jared lächelte nur, schloss die Augen und horchte, wie der Obin an der Konsole arbeitete, wie Boutin den Sarkophag öffnete und wieder schloss und wie Jareds Sarkophag summte, als sich die Systeme auf den Bewusstseinstransfer vorbereiteten.
    Was Jared am Ende seines Lebens am meisten bedauerte, war, dass er nur so wenig davon gehabt hatte. Nur ein Jahr. Aber in diesem einen Jahr war er so vielen Menschen begegnet, hatte er so viele Erfahrungen gesammelt. Jared rief sie aus seinem Gedächtnis auf und spürte noch ein letztes Mal ihre Anwesenheit: Jane Sagan, Harry Wilson, Cainen. General Mattson und Colonel Robbins. Die Zweite Staffel und die Nähe, die sie durch die Integration zueinander empfunden hatten. Die Fremdartigkeit von Captain Martin und den Gameranern. Die Witze, die er mit Lieutenant Cloud ausgetauscht hatte. Sarah Pauling, seine Lieblingsgeliebte. Und Zoë Boutin. Zoë würde überleben, wenn Sagan es schaffte, sie zu retten. Sie würde es schaffen.
    Nein , dachte Jared. Ich bereue nichts. Überhaupt nichts.

    Er hörte das leise Tippen, als der Obin die Transfersequenz einleitete. Er hielt sich so lange wie möglich an sich selbst fest. Dann musste er loslassen.

    Zoë schrie, als lauter Lärm ertönte und ihr Zimmer so kräftig durchgeschüttelt wurde, dass sie aus dem Bett fiel und ihr Fernseher von der Wand stürzte. Ihr Kindermädchen kam, um zu sehen, ob mit ihr alles in Ordnung war, aber Zoë stieß den Alien von sich. Sie wollte ihr Kindermädchen nicht, sie wollte ihren Papi. Und tatsächlich, nur wenig später kam er durch die Tür, hob sie auf, hielt sie in den Armen und redete beruhigend auf sie ein, dass alles wieder gut werden würde. Dann setzte er sie ab und sagte ihr, dass in ein paar Minuten Mr. Jared kommen und sie holen würde. Sie sollte tun, was Mr. Jared ihr sagte, aber bis dahin sollte sie in ihrem Zimmer und bei ihrem Kindermädchen bleiben, weil es hier für sie am sichersten war.
    Zoë weinte trotzdem und sagte zu ihrem Papi, er solle nicht wieder gehen. Er antwortete, dass er sie danach nie wieder allein lassen würde. Das ergab keinen Sinn, weil doch Mr. Jared kommen würde, um sie wegzubringen, aber sie fühlte sich schon etwas besser. Dann sprach Papi mit dem Kindermädchen und ging. Das Alien ging ins Wohnzimmer und kehrte mit einer Waffe zurück, wie sie die Obin benutzten. Das war unheimlich, denn soweit Zoë wusste, hatte ihr Kindermädchen noch nie zuvor eine Waffe benutzt. Es gab weitere Explosionen, aber zwischendurch hörte Zoë immer wieder Gewehrfeuer, ratternde Schüsse, von irgendwo draußen. Zoë kroch wieder in ihr Bett, drückte Celeste an sich und wartete auf Mr. Jared.

    Das Kindermädchen stieß einen Schrei aus und richtete die Waffe auf etwas, das Zoë nicht sehen konnte. Dann rannte es durch die Tür nach draußen. Zoë schrie und versteckte sich schnell unter dem Bett. Sie weinte und erinnerte sich daran, wie es in Covell gewesen war. Sie fragte sich, ob die hühner ähnlichen Wesen wiederkamen, um sie mitzunehmen, wie sie es dort getan hatten. Sie hörte polternde Geräusche aus dem Nebenzimmer und dann einen Schrei. Zoë hielt sich die Ohren zu und presste die Augenlider zusammen.
    Als sie die Augen wieder öffnete, waren zwei Füße im Zimmer und näherten sich dem Bett. Zoë drückte eine Hand auf den Mund, damit sie still war, aber trotzdem drang leises Wimmern durch. Dann wurden die Füße zu Knien und Händen und Armen, und dann tauchte ein schief gelegter Kopf auf und sagte etwas. Zoë heulte und versuchte, zur anderen Seite des Betts zu kriechen, Celeste an sich geklammert, aber sobald sie draußen war, packte die Frau sie und hielt sie fest. Zoë strampelte und schrie, und erst nach einer Weile wurde Zoë klar, dass die Frau immer wieder ihren Namen sagte.
    »Alles in Ordnung, Zoë«, sagte die Frau. »Alles wird gut. Psst. Sei still, Zoë. Alles in Ordnung.«
    Irgendwann hörte Zoë auf, sich befreien zu wollen und drehte den Kopf. »Wo ist Papi? Wo ist Mr. Jared?«
    »Beide haben im Moment sehr viel zu tun«, antwortete die Frau, ohne Zoë loszulassen. »Sie haben mir gesagt, dass ich zu dir gehen und nachsehen soll,

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