Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Jared deutete auf das Bild des dritten Bewusstseins. »Sie haben mir gesagt, dass ich mich verändere. Ich werde zu jemand anderem. Das glaube ich Ihnen. Aber ich fühle mich immer noch wie ich . Ich glaube, ich werde weiter ich sein, ganz gleich, was geschieht. Und ich will wissen, was los ist.«
Jared zeigte auf Cainen. »Sie haben gesagt, das wir alle von der Spezialeinheit Sklaven sind. Sie haben recht. Das kann ich nicht abstreiten. Aber man hat uns auch gesagt, dass wir die
einzigen Menschen sind, die mit einem Lebenszweck geboren wurden. Wir sollen andere Menschen beschützen. Ich konnte mich vorher nicht für diesen Zweck entscheiden, aber ich entscheide mich jetzt dafür. Ich entscheide mich, mein Leben anzunehmen.«
»Sie wollen freiwillig ein Sklave sein«, sagte Cainen.
»Nein. Ich habe aufgehört, ein Sklave zu sein, als ich diese Entscheidung getroffen habe.«
»Aber Sie entscheiden sich für den Weg, den jene, die Sie zum Sklaven gemacht haben, für Sie vorgesehen haben.«
»Es ist meine Entscheidung«, bekräftigte Jared. »Wenn Boutin uns Schaden zufügen will, will ich ihn daran hindern.«
»Das bedeutet, dass Sie genauso werden könnten wie er«, sagte Wilson.
»So war es sogar ursprünglich vorgesehen. Wenn ich wie er werde, ist immer noch Platz für mich übrig.«
»Also haben Sie sich entschieden«, sagte Cainen.
»Ja«, sagte Jared.
»Na, Gott sei Dank!«, sagte Wilson mit offensichtlicher Erleichterung. Cainen schien sich ebenfalls zu entspannen.
Jared blickte die beiden erstaunt hat. »Ich verstehe nicht«, sagte er zu Cainen.
»Wir haben den Befehl erhalten, so viel wie möglich von Charles Boutin aus Ihnen herauszuholen«, sagte Cainen. »Wenn Sie Nein gesagt und wir uns geweigert hätten, diesem Befehl Folge zu leisten, hätte es für mich wahrscheinlich die Todesstrafe bedeutet. Ich bin Kriegsgefangener, müssen Sie wissen, Gefreiter. Das bisschen Freiheit, das man mir gewährt, habe ich nur dem Umstand zu verdanken, dass ich mich bereit erklärt habe, mich nützlich zu machen. In dem Augenblick, wo ich nicht mehr von Nutzen bin, entzieht die KVA mir die
Medizin, die mich am Leben hält. Oder man beschließt, mich auf andere Weise zu töten. Lieutenant Wilson dürfte wohl kaum wegen Verweigerung dieses Befehls erschossen werden, aber wie ich gehört habe, soll es in den Gefängnissen der KVA nicht besonders gemütlich sein.«
»Befehlsverweigerer werden dort liebend gern aufgenommen, aber man lässt sie nur sehr ungern wieder gehen«, sagte Wilson.
»Warum haben Sie mir nichts davon gesagt?«, fragte Jared.
»Weil Sie dann keine Entscheidungsfreiheit gehabt hätten«, antwortete Wilson.
»Wir haben unter uns beschlossen, dass wir Ihnen diese Entscheidungsfreiheit geben wollen und die Konsequenzen annehmen werden«, sagte Cainen. »Nachdem wir unsere Entscheidung getroffen hatten, wollten wir Ihnen dieselbe Freiheit lassen.«
»Also danke, dass Sie sich fürs Weitermachen entschieden haben«, sagte Wilson. »Ich hätte mir fast in die Hose gemacht, während ich darauf warten musste, dass Sie sich dazu durchringen.«
»Tut mir leid.«
»Reden wir nicht mehr drüber«, sagte Wilson, »denn nun müssen Sie eine weitere Entscheidung treffen.«
»Uns sind zwei Möglichkeiten eingefallen, wie wir vermutlich eine größere Kaskade von Boutins Erinnerungen freisetzen könnten«, sagte Cainen. »Die erste wäre eine Variante des Bewusstseinstransfers, mit dem man schon einmal versucht hat, Ihnen Boutin einzupflanzen. Wir können den Prozess noch einmal durchführen und das Bewusstsein erneut einbetten. Nachdem Ihr Gehirn jetzt reifer ist, besteht eine gute Chance, dass es diesmal Fuß fasst, vielleicht sogar
vollständig. Aber dieses Verfahren hätte ein paar ernsthafte Konsequenzen.«
»Zum Beispiel welche?«, fragte Jared.
»Zum Beispiel, dass Ihr Bewusstsein völlig ausgelöscht wird, wenn das neue übertragen wird«, sagte Wilson.
»Aha«, sagte Jared.
»Sie erkennen, dass es für Sie problematisch werden könnte«, sagte Cainen.
»Ich glaube nicht, dass mir diese Möglichkeit gefällt«, sagte Jared.
»Das haben wir auch nicht erwartet«, sagte Cainen. »Für diesen Fall haben wir einen weniger drastischen Plan B ausgearbeitet.«
»Und wie sieht der aus?«
»Eine Reise in die Vergangenheit, um Erinnerungen wachzurufen«, sagte Wilson. »Die Lakritze war erst der Anfang.«
9
Colonel James Robbins blickte zum Planeten Phoenix hinauf, der über ihm am Himmel hing. So
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