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Krieg der Kulturen (German Edition)

Krieg der Kulturen (German Edition)

Titel: Krieg der Kulturen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Cary
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wir auch, wir kommen, um deine Ausstellung zu
sehen. Wir haben von der Ausstellung im Büro erfahren
und dass können wir uns trotz der vielen Arbeit doch nicht
entgehen lassen. Außerdem stand mir eh noch etwas
Urlaub zu.“
„Ohne Einladung ist der Eintritt am heutigen Abend zur
Eröffnung nicht denkbar und das Sicherheitspersonal wird
niemanden ohne Einladung einlassen.“
„Aber du wirst uns doch eine Einladung verschaffen
können, oder? Schließlich sind wir Kollegen und sogar dein
Chef ist sehr stolz auf dich“ sagte Angelika.
„Da bin ich nicht sicher, ich habe keine einzige Einladung,
um sie zu vergeben", meinte ich. Wir debattierten eine
ganze Weile hin und her, bis Max die erleuchtende Idee
hatte in der Gallery anzurufen, um zwei zusätzlichen
Eintrittskarten zu erhalten. Es brachte wenig, er erreichte
nur die Sicherheitsleute und leider nicht die Galeristin, sie
war noch nicht in New York gelandet, hieß es unter
Vorbehalt. „Schade, aber versucht es bitte weiter, ich
gebe euch nachher meine Telefonnummer und
Zimmernummer von unserem Hotel, damit ihr uns
erreichen könnt,“ meinte Herr Weber und blickte zu uns
herab, wir saßen nämlich schon auf den kleinen Stühlen.
Während ich meine Tasche vom anderen Stuhl nahm, um
für Angelika den Platz freizumachen, lief unser Chef zur
Theke, kaufte zwei Drinks und für Angelika ebenfalls einen
Apfelstrudel.
Während unser Chef noch anstand, schaute sie nur zu Max,
der diesen gewissen Blick in ihren Augen kannte, den er
aber nicht besonders mag. Sie kam ihm immer schon zu
aufdringlich vor. Er ist, was Frauen angeht, etwas
schüchtern, außerdem konnte er ihr Gerede – wie er es
immer ausdrückte - nicht ertragen. Frauen, die sich gerne
reden hören, wobei kein anderer zu Wort kam, waren für
ihn uninteressant. Er liebte die stillen, ruhigen, die sich
nie in den Mittelpunkt hinein manövrieren, sondern lieber
ruhig in einer Ecke sitzen, bis alles vorbei ist und als
letzte den Saal verlassen, um nicht gesehen zu werden.
„Erzählt, was habt ihr alles bisher unternommen, um den
Verlag zu retten“, lächelte ich zu Angelika. Der Verlag
schrieb schon seit langem schwarze Zahlen, aus diesem
Grund warf ich einen Scherz ein, aber das hätte ich lieber
nicht fragen sollen, denn Angelikas Mund stand von da ab
nicht mehr still.
Max beendete ihren Redeschwall mit einer lautstarken
Frage, „Was macht ihr eigentlich hier, wenn es mit den
Eintrittskarten für Chloésies Ausstellung heute Abend
nicht klappt?“
Woraufhin der Chef antwortete „wir haben unser
geschäftliches Augenmerk auf New York gelegt.“
„In welchem Hotel seid ihr?", fragte Angelika aus heiterem
Himmel mitten in einer Unterhaltung zwischen Max und
unserem Chefchen.
Als ich anfing, ihr von unserem Hotel mit Außenlift zu
erzählen, winkte sie ab, ihr Interesse lag mehr bei Max als
Geschichten aus dem Hotel zu hören, denn bevor ich den
Satz beenden konnte, meinte sie „wir sind im gleichen
Hotel.“
So ein Mist, dachte ich in dem Moment.
Das kann ja noch heiter werden, sie und Max im gleichen
Hotel fand ich nicht so gut.
Mein noch warmer Apfelstrudel roch so appetitlich über
den Tisch hinweg, sodass Angelika ihr Colaglas von rechts
nach links schob, dabei die ganze Zeit auf meine süße
Verführung schaute. Obwohl sie selbst gerade ihres
verzehrte, fragte ich sie aus reiner Höflichkeit, „möchtest
du eine Hälfte von meinem probieren?“
„Gerne, ich schaffe auch das ganze Stück“, bekam ich als
Antwort zurück. Frech war sie allemal. Das kannte ich von
unseren Kinderprojekten, wo sie die Nummer eins war,
keiner durfte ihr zuvorkommen, dann wurde sie richtig
sauer und warf nicht gerade mit netten Worten um sich
und das alles vor Kindern. Sie konnte sich eben nie
benehmen. Niveau war für sie ein Fremdwort.
Ich gab ihr trotzdem nur die Hälfte.
Max bemerkte mein Drängeln und sagte zu den beiden
schon mit Blick auf den Gang der Ausstellung gerichtet,
“wir wollen noch den Rest sehen um uns anschließend,
bevor die Ausstellung von Chloé beginnt, ausruhen. Seit
gestern Abend deutscher Zeit sind wir auf den Beinen und
brauchen dringend Ruhe.“
„Habt ihr seither nicht geschlafen?", fragte Angelika
entsetzt.
„Genau, das wollten wir damit ausdrücken.“
„Na dann wünschen wir euch noch einen geruhsamen
Schlaf.“
„Danke!“
„Vielleicht könnten wir uns alle zu einem Nachtdinner an
der Hotelbar treffen.“
„Das ist nicht möglich, heute Abend findet die Vernissage
von Chloésie

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