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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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deine Weißen … die hast du hergeschleppt, du Deserteur. Sollen sie dich doch in die Steinhügel jagen, das geschieht dir nur recht.«
    »Ich bin kein Deserteur. Ich bin ein Schwarzer Ingenieur.«
    »Ist mir auch egal. Jetzt nimmt deine Mähre da und verschwinde.«
    »Die Steinhügel?«, fragte Justen, während er etwas Wasser aus dem Eimer in die bereits geleerte Tränke kippte. Er spürte, dass die Stute noch mehr brauchte, und das Wasser war warm genug, so dass sie keine Krämpfe bekam.
    »Vielleicht bist du doch nicht so übel … aber egal. Genau wie das Dach der Welt der kälteste Ort in Candar ist, so sind die Steinhügel der trockenste. Und das ist der einzige Ort, zu dem die Straße hier führt … da ist höchstens noch die alte Kupfermine, aber die ist schon lange nicht mehr in Betrieb.« Ihr Gesicht verhärtete sich. »Sobald dein Pferd fertiggetrunken hat, verschwindest du.«
    »Könnte ich vielleicht noch einen Laib Brot oder sonst etwas kaufen?«
    »Ich will dein Geld nicht.« Sie hob die Armbrust.
    »Danke.« Halb kletterte er, halb zog er sich auf die Stute. Er konnte schon beinahe den Bolzen im Rücken spüren. Aber der Bolzen kam nicht geflogen, als er bergab ritt und sich in Richtung der Steinhügel wandte. Vielleicht würden ihm die Weißen nicht weiter als bis zur Kupfermine folgen.
    Ein Blick über die Schulter verriet ihm, dass die Staubwolke höchstens noch zwei Meilen entfernt war. Er lachte heiser.

 
LVIII
     
    » B eltar nach Sarronnyn zu schicken war ein meisterhafter Streich, Histen.«
    »Nein, es war noch besser, Gold nach Recluce zu schicken. Hätte dieser Soldat sich nicht gegen den Sturm-Magier gewandt, so hätten wir am Ende noch ein ganzes Heer verloren.« Histen trat einen Schritt von dem Spiegel auf dem weißen Eichentisch zurück.
    »Was wird geschehen, wenn der Sturm-Magier sich wieder erholt?«
    Renwek rückte abwesend seinen Ledergürtel zurecht.
    »Nichts. Er ist anscheinend zusammen mit den übrigen Ingenieuren, mit Ausnahme des Mannes, der noch allein in Sarronnyn herumirrt, bereits auf dem Rückweg nach Recluce.«
    »Das klingt aber nicht sehr günstig.«
    »Es ist sogar ziemlich günstig, weil Zerchas und Beltar streiten, was als Nächstes zu tun sei. Und der junge Derba, der sogar noch heißblütiger ist als Beltar, wird keinen Ärger machen, so lange er nicht sicher ist, wer gewinnt.«
    »Und was ist mit Jehan?«
    »Um den armen Jehan mache ich mir wirklich Sorgen. Er denkt zuviel nach. Eldiren übrigens auch. Genau wie Ihr, Renwek.« Der Erzmagier lächelte leicht, als er ans Fenster trat. Nachdem er eine Weile den Herbstregen betrachtet und sich die Stirn gerieben hatte, schloss er langsam das Fenster. »Manchmal wünsche ich mir, wir hätten einen Wetter-Magier.«
    Renwek hüstelte nervös. »Wird dieser Wetter-Magier nicht Eure … Eure Einflussnahme aufdecken?«
    »Meine Bestechung, meint Ihr? Was gibt es da aufzudecken? Der einzige Verräter, von dem der Magier weiß, hat sich der Eisernen Garde angeschlossen.« Histen schenkte zwei Gläser Rotwein ein. »Es läuft ausgesprochen gut.«
    »Da bin ich anderer Meinung. Wir haben ein kleines Heer und beinahe die Hälfte eines weiteren verloren.«
    »Wir haben Sarron und werden bald schon ganz Sarronnyn eingenommen haben – jedenfalls die Gebiete, die Beltar nicht in Trümmer legt. Außerdem bleibt Zerchas angesichts seiner Verluste so demütig, wie es sich gehört.«
    »Zerchas ist ziemlich gerissen.« Renwek schürzte die Lippen. »Aber andererseits … Beltar ist stärker als Zerchas. Wenn er sich gegen Zerchas wendet, dann …«
    »Dann könnte er Zerchas’ Rang einnehmen? Natürlich wird er das tun. Nicht alle Pläne, die Zerchas schmiedet, gelingen. Jehan ist zu klug, um Zerchas zu hintergehen, und Zerchas weiß das. Aber was noch wichtiger ist, Jehan wird es irgendwie auch vermeiden, Beltar zu verraten.«
    »Ihr glaubt, Ihr kennt sie alle, nicht wahr?«
    »Das ist das Wichtigste, wenn man Erzmagier ist. Jeder junge Narr, der über genug Kraft verfügt, kann seine Rivalen einäschern.«
    »Und was werdet Ihr tun, wenn Beltar den Sitz im Weißen Turm anstrebt, wie Jeslek es getan hat?«
    »Wenn er so weit kommt … hmm.« Histen dachte nach. »Ich würde ihm, wie Sterol es getan hat, das Amulett überlassen. Im Gegensatz zu Sterol würde ich allerdings keine Ränke schmieden, sondern ihm meine volle Unterstützung anbieten, bevor ich nach Lydiar aufbreche – und dies so schnell wie möglich.«
    »Das ist

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