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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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seine Lieder immer gemocht.«
    Das Lächeln der älteren Frau verblasste. »Er hat viel verloren. Genau wie wir alle. Und die Zeiten der Trennung sind schwer, besonders wenn du ihn mit anderen teilen musst.«
    »So wird es nicht kommen.«
    »Wenn die Engel es wollen.«
    Die jüngere Frau nickte und strich mit den Fingern leicht über die Hand der älteren Frau, bevor sie sich daran machte, die Dinge zusammenzustellen, die sie für die Reise brauchen würde. Da er schon der Gluthitze der Steinhügel ausgesetzt war, durfte sie keine Zeit verschwenden.

 
LXI
     
    E ldiren blickte zu dem halben Dutzend verkohlter Haufen, die vor kurzem noch lebende Menschen gewesen waren. »Die fünf hier waren sarronnesische Bergbewohner.« Er deutete auf die vorderen Gestalten, die auf der Zufahrt zum Bergwerk lagen. »Das dort war der Schwarze Ingenieur.«
    »Sollten wir ihn nicht fangen?«, fragte der Unteroffizier der Lanzenreiter.
    »Ich glaube nicht, dass Beltar und Zerchas enttäuscht sein werden, wenn sie hören, dass er tot ist«, meinte Eldiren trocken. »Nicht, nachdem er uns bis fast in die Steinhügel gelockt hat. Beinahe hätte er es geschafft. In die Hügel selbst hätten wir ihm nicht lange folgen können.« Der Weiße Magier lachte. »Andererseits glaube ich, dass er auch selbst nicht lange überlebt hätte. Aber wie auch immer … wäre es euch denn lieber, er wäre noch da und könnte seine verfluchten Pfeilspitzen schmieden?«
    Drei Lanzenreiter in der Nähe schüttelten heftig die Köpfe.
    »War er nicht auch derjenige, der die Kanonen zur Explosion brachte?«, fragte der Unteroffizier, während er nervös zu den baufälligen, verwitterten Gebäuden der Mine blickte, die hinter dem Weißen Magier auf ebenem Gelände standen.
    »Höchstwahrscheinlich«, erklärte Eldiren, indem er die Hände hob.
    Es zischte und weißes Feuer waberte über die fünf Körper, die den Minenanlagen am nächsten waren. Sie verbrannten zu weißer Asche.
    Der Weiße Magier wandte sich zu den Gebäuden um und ließ sein Feuer über die Anlagen spielen. Er sah einen Augenblick zu. »Damit dürfte dieses Dreckloch ausgeräuchert sein.«
    Dann wandte er sich zur letzten Leiche um und nickte. »Er hat uns eine schöne Jagd geliefert. Mögen all ihre guten Leute so jung sterben.« Wieder hob er die Hände und äscherte mit seinem Weißen Feuer die letzte Leiche ein. Nur ein wenig weiße Asche und ein dunkler Fleck auf dem sandigen Boden blieben zurück.
    »Lasst uns gehen.«
    »Ja, Ser.« Der Unteroffizier wandte sich an sein halbes Dutzend Lanzenreiter. »Aufsitzen und zurück. Wir können wieder am gleichen Gehöft Wasser nehmen.«
    Der Weiße Magier drehte sein Pferd zu den Hügeln herum und salutierte. Dann ritt er den Lanzenreitern hinterher.

 
LXII
     
    J usten vermisste die Stute, und dies nicht nur, weil seine Füße wund waren. Sie hatte ihm alles gegeben und vorher hatte sie wahrscheinlich das Gleiche für die tote Eiserne Gardistin getan. Und was war ihr Lohn gewesen? Der Tod in Form eines Pfeils, der für ihn bestimmt gewesen war.
    Er schlurfte im dünnen Schatten der Schlucht dahin. Während er in Richtung Süden ging, versuchte er der direkten Sonneneinstrahlung möglichst auszuweichen.
    Wenn er zurückschaute, konnte er dunklen Rauch zum Himmel aufsteigen sehen. Wahrscheinlich hatten die Weißen die alten Bergwerksgebäude in Brand gesteckt. Dadurch würde er etwas Zeit gewinnen. Er schüttelte den Kopf. Zeit gewinnen? Wozu?
    Die Weißen würden ihn nicht weiter verfolgen, denn hier gab es keine vernünftige Straße und keine Möglichkeit, ein Dutzend Lanzenreiter und ihre Pferde mit Wasser zu versorgen. Im Übrigen würden sie vermutlich sowieso annehmen, dass er in den Steinhügeln nicht überleben konnte.
    Justen sah zwischen den Steinen hin und her, die in dem trockenen Bachbett lagen. Alles schien vertrocknet, sogar die Kakteen. Die einzigen Geräusche waren sein rasselnder Atem und das Knirschen seiner Schritte auf dem harten Sandboden.
    Der erste Hügel stieg nur sanft an, aber die Sonne auf der anderen Seite traf ihn wie die Feuerkugel eines Magiers. Er blinzelte, als er all die trockenen, grauen Steine vor sich sah. Irgendwo im Süden lag Naclos, irgendwo jenseits der Hügel – als ob er diesen Ort mit einer halb vollen Wasserflasche und ohne jede Erfahrung, was das Überleben in der Wüste anging, jemals würde erreichen können.
    Eines aber war völlig klar. Er konnte nicht in der Gluthitze des Tages wandern,

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