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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Arme, um die Spannung in den Schultern zu lockern.
    »Du siehst nicht so aus, als ob du nicht mehr in Form wärst.« Warin beäugte Justen.
    »Der äußere Anschein trügt zuweilen.«
    In der hinteren Ecke der Übungshalle waren mehrere Ingenieure, Altara mitten unter ihnen, schon beim Training. In einer anderen Ecke waren ein paar Marineinfanteristen zu sehen, insgesamt nicht einmal ein ganzer Trupp.
    »Wo sind denn die anderen Marineinfanteristen?«
    »Einige sind in die neue Waffenkammer umgezogen. Ich weiß nicht, warum es so gekommen ist, aber es geschah, nachdem Gerol den Befehl übernommen hatte. Ich vermute, sie wollen sich mit gewöhnlichen Ingenieuren nicht abgeben.« Warin machte Kniebeugen und keuchte etwas beim Sprechen. »Die dort gehören zu Martans Trupp. Martan ist Hyntals junger Vetter.«
    »Hyntal? Der Kapitän der Llyse?«
    »Kennst du noch andere Hyntals?«
    »Hyntal den Küfer, Hyntal den Silberschmied in Alberth …«
    »Sei nicht so überheblich, Justen. Wir wissen alle, dass du weit herumgekommen bist, das Unmögliche zu tun vermagst und das Unglaubliche weißt. Nimm Rücksicht auf uns gewöhnliche Sterbliche, die wir weniger wissen und können.«
    »Es tut mir Leid.« Justen sah Warin an. »Es sollte wirklich nicht überheblich klingen.«
    »Es geht den Leuten trotzdem auf die Nerven«, fügte eine neue Stimme hinzu. »Na, willst du uns jetzt zeigen, wie gut du in Form bist?« Altara kam, einen langen Stab schwenkend, durch die Übungshalle auf sie zu.
    »So bereit, wie ich es nur sein kann, denke ich.« Justen wischte sich die Hände an der Trainingshose trocken und griff nach seiner Übungswaffe. Er stellte sich auf und hob den alten, verkratzten Stab, der mehr als eine Elle kürzer war als Altaras Schwarze Waffe.
    »Benutzt du immer noch das winzige Ding?« Altara zog den Schwarzen Stab herum, dass er pfeifend die Luft zerteilte.
    Justen ließ ihren Stab von seinem abprallen und konterte.
    Altara blieb im Gleichgewicht, zog sich etwas zurück und hob den Stab zu einer halben Parade. Justen stieß vor und duckte sich unter dem längeren Stab durch. Abblocken, Konterstöße, Angriffe, Ausweichmanöver und Paraden wechselten in schneller Folge.
    »Du bist nicht gerade langsamer geworden …«
    »Ich weiß auch … ich weiß auch nicht«, schnaufte Justen. Es gelang ihm gerade noch, Altaras Stoß abzuwehren und so einem Hieb auf die Rippen zu entgehen. »Das … das hätte weh getan.«
    Altara wich schwer atmend ein wenig zurück.
    Justen holte tief Luft, stellte sich neu auf und wartete auf den nächsten Angriff. Gelassen versuchte er, den Fluss von Ordnung und Chaos in sich selbst und in seiner Umgebung zu berühren.
    Altara sprang los, Justen ließ seinen Körper auf das Gleichgewicht der Ordnung reagieren und sah zu, wie sein Stab ruckte und sich drehte.
    »Bei der Dunkelheit, was war das denn?« Altara sah ihren Stab an, der auf einmal auf dem Boden der Übungshalle lag.
    »Bist du verletzt?«, fragte Justen.
    »Nein, alles in Ordnung. Du hast nicht einmal meine Hände berührt.« Altara hob den Stab auf und sah Justen an. »Noch einmal?«
    Justen tastete wieder nach der Struktur der Ordnung, aber er musste zweimal unbeholfen zur Seite springen, ehe er endlich das Muster fand. Wenige Augenblicke, nachdem er den tiefen Rhythmus von Ordnung und Chaos erspürt hatte, wurde Altara der Stab aus den Händen gerissen. Die Waffe fiel krachend hinter ihr an die Wand.
    »Schöne Verteidigung.« Die Leitende Ingenieurin schüttelte den Kopf. »Deine Angriffe sind nicht mehr so scharf wie früher … aber ich glaube, dich kann jetzt niemand mehr treffen.«
    »Ich weiß nicht. Zweimal hättest du mich fast erwischt.«
    »Du schienst zu tasten, als suchtest du nach etwas, aber sobald du es gefunden hattest, konnte ich dir nicht mehr nahe kommen.«
    »Ich glaube, das war etwas, das ich in Naclos aufgeschnappt habe.« Justen zuckte mit den Achseln.
    Altara sah ihn genau an. »Ich glaube nicht, dass du es einfach nur aufgeschnappt hast.«
    »Vielleicht nicht.« Justen lächelte leicht.
    »Ich denke, ich werde eine Runde mit Warin üben, wenn du nichts dagegen hast.« Sie wandte sich mit einem Nicken an den Ingenieur mit dem schütteren Haar.
    »Es ist mir ein Vergnügen, Leitende Ingenieurin«, erklärte Warin. »Aber sei gnädig mit mir. Ich bin nicht wie der große Kämpfer Justen. Und dabei sagte er noch, er wäre aus der Übung.«
    »Dann lass uns hoffen, dass er niemals gut in Form ist.« Altara

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