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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Ordnung eingebunden war.
    Es klopfte an der Tür. Justen drehte den Kopf herum, pumpte aber weiter.
    Wieder klopfte es.
    Der Ingenieur nahm das Pulver aus dem Feuer und ging zur Tür der Schmiede.
    Eine dunkle, kantige Gestalt wartete draußen.
    »Meister Turmin … kommt doch herein.«
    Der Magier betrat die Schmiede. »Ich hoffe, ich komme nicht zu spät.«
    »Zu spät?«
    »Wie viel falsches Blei habt Ihr schon hergestellt?«
    Justen schluckte. »Woher wisst Ihr das? Ich habe mit niemandem darüber gesprochen.«
    »Wir Magier haben da unsere Möglichkeiten.« Der ältere Mann lächelte verschmitzt. »Aber es war keine Magie im Spiel. Ich habe gehört, dass Ihr die Abraumhalden der alten Eisenminen aufgesucht habt. Wenn ein Magier das tut …« Er zuckte mit den Achseln.
    »Ich bin aber kein Magier wie Ihr und Gunnar.«
    »Nein … Ihr seid möglicherweise viel stärker und deshalb auch viel gefährlicher.« Turmin legte den Kopf schief und sah zum Schmiedefeuer. »Wart Ihr gerade dabei, es zu erwärmen und zu ordnen?«
    »Ich dachte, es würde funktionieren.«
    »Oh, es wird funktionieren. Und ungefähr eine Jahreszeit, nachdem Ihr die dritte oder vierte Partie bearbeitet habt, werdet Ihr wahrscheinlich an der Schwindsucht sterben. Ihr seid allerdings besser geordnet, also könntet Ihr vielleicht sogar sechs oder sieben Durchgänge schaffen.«
    Justen schluckte schwer.
    »Können wir etwas trinken? Ich bin direkt aus Alberth geritten gekommen.«
    Der jüngere Mann nickte. »Lasst mich das Schmiedefeuer abdecken. Kann es jemandem schaden, wenn ich das Pulver hier lasse?«
    »Wahrscheinlich nicht, wenn Ihr es gleich morgen beseitigt. Wenn es nur leicht erhitzt worden ist, könnt Ihr es ins Meer streuen.«
    Justen deckte das Schmiedefeuer seiner Mutter ab und ließ das Pulver auf den Ziegeln liegen, wo es abkühlen konnte. Dann blies er die Lampen aus.
    Turmin folgte ihm in die leere Küche.
    Justen deutete einladend auf einen Holzstuhl und fragte: »Bier oder Grünbeerensaft?«
    »Grünbeerensaft. Ich bin nicht so geordnet wie Ihr. Außerdem habe ich es ernst gemeint, als ich sagte, ich wäre durstig.«
    Justen runzelte die Stirn. »Was ist mit Eurem Pferd? Ich habe ganz vergessen …«
    »Eure Schwester war so freundlich, Vaegera zu tränken. Ich habe ihr erklärt, ich wollte mit Euch über Magier-Angelegenheiten sprechen. Sie bestand darauf, das Pferd füttern zu dürfen.«
    »Elisabet …« Justen schüttelte den Kopf und ging ins halbdunkle benachbarte Wohnzimmer, wo ein Mädchen mit sandfarbenem Haar, vorgebeugt und eine Hand ans Ohr gelegt, hinter der Türe stand und lauschte.
    Elisabet richtete sich auf, als er kam. »Na gut«, sagte sie. »Jetzt hast du mich erwischt. Wirst du mir später alles erzählen?«
    Justen grinste und nickte. »Soweit ich kann, ja.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Als Justen in die Küche zurückkehrte und die Krüge aus dem Kühlkasten holte, war seine Schwester schon verschwunden. Mit zwei Bechern und zwei Krügen gerüstet, kehrte er zum Tisch zurück.
    Nachdem er das Bier abgestellt hatte, füllte er einen Becher mit Grünbeerensaft und reichte ihn dem älteren Magier.
    »Danke.« Turmin stürzte den Saft mit zwei großen Schlucken hinunter.
    Justen lächelte und schenkte ihm nach, dann goss er sich selbst einen halben Becher Dunkelbier ein. Er setzte sich Turmin gegenüber auf den Stuhl und wartete, dass der andere zu sprechen anfing.
    »Justen, ich kann mich nur auf das beziehen, was in den Büchern steht, die im Tempel verwahrt werden, weil heute niemand mehr lebt, der tun könnte, was Dorrin und Creslin getan und beschrieben haben. Gegen Ende ihres Lebens haben sie jedenfalls einige bemerkenswerte Einsichten festgehalten. Dorrin hat die Basis der Ordnung geschaffen, wie Ihr sicher wisst.«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Nun … sobald Gunnar mir von Eurem Trick mit dem Sprengstoff erzählt hatte, wusste ich, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis Ihr Euch etwas einfallen lassen würdet. Ich wusste nur nicht, was es sein würde. Und ich bin gewiss nicht in der Position, Eure Motive in Frage zu stellen, aber es wäre mir lieb, wenn Ihr vorab über die Gefahren Bescheid wüsstet. Falsches Blei ist seit mindestens zweihundert Jahren bekannt, vielleicht sogar schon länger. Dorrin hat es erwähnt. Wenn Ihr genug davon anhäuft, entsteht eine gewaltige Hitze, beinahe schon reines Chaos. Aber in kleinen Mengen ist es so geordnet wie irgendein anderes Metall, auch wenn es

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