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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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an der Tür der Schmiede vernehmen, als das Lachen abebbte, »dass wir Gäste zum Abendessen haben?«
    »Und ob«, meinte Cirlin. »Und ich will doch hoffen, dass sie uns bis morgen Gesellschaft leisten.«
    »Wir wollen aber nicht …«
    »Wohin wollt ihr denn sonst? Ins Gebrochene Rad, wo ihr erfrieren würdet? Unfug«, sagte Horas entschieden.
    Altara und Warin wechselten einen Blick.
    »Wir sind leicht zu überreden«, erklärte die Leitende Ingenieurin schließlich.
    »Außerdem«, fügte Warin hinzu, »würde ich gern etwas mehr über diese geheimnisvolle Druidin erfahren.«
    »Viel Glück dabei«, sagte Cirlin. »Ich bin seine Mutter, aber außer der Tatsache, dass sie wundervoll und wunderschön ist, grüne Augen und silberne Haare hat und ihn vor einem Schicksal retten konnte, das schlimmer als der Tod gewesen wäre, weiß ich so gut wie nichts. Ach ja, manchmal schmeichelt sie den Bäumen und bringt sie dazu, wundervolle Schachteln und andere Gegenstände aus Holz wachsen zu lassen.« Die Schmiedin sah Altara an, die das Lächeln erwiderte.
    »Es verspricht ein interessanter Abend zu werden«, warf Justen ein.
    »Hört auf zu quatschen«, meinte Altara. »Lasst uns diesen Schrott einlagern. Wo steckt nun eigentlich das entordnete Eisen, das du erwähnt hast?«
    »Da drüben in dem Behälter in der Ecke.« Justen deutete in die entsprechende Richtung.
    Warin ging hinüber und sah in den Behälter. »Bei der Dunkelheit … er hat es wirklich getan, Altara. Es waren Turbinenringe, aber jetzt sind sie nur noch weiches Eisen.«
    Altara trat neben ihn und ließ die Finger über das Eisen gleiten. »Du könntest damit eine Menge Geld verdienen.«
    Justen zuckte mit den Achseln. »Nenne es einen kleinen Ausgleich … in gewisser Weise stimmt das ja sogar.«
    »Es würde drei Achttage dauern, so etwas mit Hilfe des Schmiedefeuers zu machen, aber ich möchte wetten, dass du bei weitem nicht so lange gebraucht hast.«
    »Nein.« Justen erwähnte nicht, dass er für den Inhalt des Behälters nur einen Nachmittag gebraucht und dass der Schuppen sich dabei in ein Kühlhaus verwandelt hatte und alles von einer dicken Eisschicht bedeckt gewesen war.
    »Gut. Dann kann ich aufrichtig melden, dass wir Zeit und Arbeit sparen, wenn wir dir Schrott schicken. Und jetzt lasst uns die Sachen zum Wagen hinausbringen.«
    Noch bevor sie die gelieferten Teile und den Schrott verstaut und den Wagen wieder beladen hatten, winkte Elisabet ihnen von der Küchentür.
    »Wir müssen noch die Pferde einstellen.«
    »Altara, rede doch schon mit Elisabet. Wir kümmern uns um die Pferde.«
    Die Leitende Ingenieurin zuckte mit den Achseln und ging durchs trübe Licht des Spätnachmittags zum Haus, während Justen und Warin die beiden Zugpferde abspannten und in den Stall führten.
    »Die Bürsten liegen dort drüben auf dem Regal.«
    »Altara hat gesagt, du hättest erst Reiten gelernt, als du nach Sarronnyn gekommen bist. Wie ist das nur möglich, wo du doch mit Pferden und Ställen aufgewachsen bist?« Warin wischte sich mit der freien Hand ein Pferdehaar aus der Stirn und nahm sich eines der kastanienbraunen Tiere vor.
    »Wir hatten Zugpferde, keine Reitpferde, und ein Pferd versorgt habe ich schon früher. Ich konnte nur einfach nicht gut reiten. Bist du mit deinem fertig?«
    »Mehr als fertig. Es ist kalt hier.«
    »So schlimm ist es doch gar nicht.«
    »Ich bin in Nylan aufgewachsen. Dort ist es flacher und wärmer als in der Mitte von Recluce.« Warin sah Justen zu, als dieser ein paar Schaufeln Korn in den Trog kippte.
    »Das hat aber lange gedauert«, meinte Elisabet, als die Ingenieure die Küche betraten und die beiden letzten freien Plätze am großen Tisch einnahmen.
    »Heißer Apfelwein, helles Bier oder Rotbeerensaft?«, fragte Horas.
    »Heißer Apfelwein.«
    »Helles Bier.«
    »Bier?« Warin schauderte.
    »Wie kann man nur so geordnet sein und trotzdem helles und dunkles Bier trinken?«, warf Altara ein.
    »Es ist nur eine oberflächliche Ordnung«, meinte Justen lachend.
    »Wie kann die Ordnung oberflächlich sein?«
    »Pass auf, dass er nicht loslegt«, warnte Cirlin.
    »Was ist nun mit der Druidin?«, fragte Warin.
    »Dayala?« Elisabet lächelte breit. »Sie ist eine Druidin, die keinen Baum hat. Jedenfalls keinen, in dem sie lebt. Allerdings ist ihr Haus in gewisser Weise direkt aus Bäumen gewachsen und sie geht immer barfuss. Sogar in der Wüste. Aber Kleider trägt sie.«
    »Ist das alles?«, fragte Warin unzufrieden.

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