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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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hart, nur fair.«
    »Wenn Ihr nicht fair feilscht, handeln wir überhaupt nicht«, erklärte Hoslid grinsend.
    Justen lächelte und betrachtete den Kaufmann einen Moment. Er sammelte seine Ordnung um sich und ließ eine größere Festigkeit zum Vorschein kommen, als er sie im Augenblick in sich hatte.
    Hoslid wich etwas zurück. »Ihr seid ein Magier? Davon habt Ihr nichts gesagt.«
    Justen lächelte. »Spielt das eine Rolle? Ihr habt die Anzahlung und Ihr wisst, dass Ihr mich nicht hintergehen könnt.«
    »Ich würde nicht im Traum daran denken.« Die Stirn des Kaufmanns glänzte vor Schweiß.
    »Gut.« Mit einem breiten Lächeln rollte Justen den Vertrag zusammen.

 
CXXVII
     
    » H isten! Wo steckt Ihr, bei der Dunkelheit?« Beltar stieß die weiße Eichentür auf und marschierte in die obersten Gemächer des Weißen Turms, in jene Räume, die seit den Zeiten Cerryls des Großen dem Erzmagier vorbehalten blieben.
    Der stämmige Weiße Magier sah sich im Raum um. Auf der linken Seite stand in einer Nische ein Bett. Eine weiße Decke und die Bettlaken lagen neben der weißen, bestickten Tagesdecke auf der Matratze. Das Bettzeug war so gefaltet, dass das Siegel des Erzmagiers oben lag und sichtbar war.
    Das Spähglas auf dem Tisch war leer, auf dem Schreibtisch neben den ausgeräumten Bücherregalen lag nur ein einziges Pergament, das von der goldenen Kette eines alten Amuletts beschwert wurde.
    »Er ist fort.« Beltar wandte sich an Eldiren, der in der Tür stand. Hinter ihm wartete Jehan:
    »Histen? Das überrascht mich nicht«, sagte Jehan ruhig.
    Beltar ging zum Schreibtisch, hob das Amulett, legte es zur Seite, wobei er noch einen Moment lang über die Kettenglieder strich, und hob schließlich das Dokument hoch, um es laut vorzulesen. »… im Interesse meiner Gesundheit übergebe ich hiermit das Amulett des Erzmagiers an meinen Nachfolger Beltar, vorausgesetzt natürlich, der Weiße Rat stimmt der Ernennung zu. Ich werde versuchen, wieder zu Kräften zu kommen, indem ich mich weniger anspruchsvollen Aufgaben widme und in Lydiar dem Herzog als Magier diene …«
    Beltar legte das Dokument zurück auf den Schreibtisch.
    »Offensichtlich war er der Ansicht, dass eine friedliche Übergabe der Macht der beste Weg wäre«, bemerkte Eldiren mit spöttischem Lächeln.
    »Entweder das, oder er ist der Ansicht, die Übergabe der Macht sei ohnehin nur eine vorübergehende Angelegenheit«, erwiderte Beltar.
    »Habt Ihr bemerkt, wie Derba Euch angeschaut hat, als Ihr gekommen seid?«
    »Nein, ich habe es nicht bemerkt. Ich habe Histen gesucht. Was war mit ihm?«
    »Derba ist beinahe so stark wie Ihr«, erklärte Eldiren.
    »Spielt das eine Rolle?«
    Eldiren und Jehan wechselten einen Blick.
    Beltar sah sich in den Turmzimmern um, die abgesehen von einigen Möbeln völlig leergeräumt waren, bevor er sich seine Frage selbst beantwortete. »Allerdings könnte Derba der Grund dafür sein, dass Histen verschwunden ist. Vielleicht lauert der Alte darauf, dass wir uns gegenseitig umbringen. Histen ist gerissener als ich und er hat erheblich mehr Erfahrung.«
    »Manchmal, Beltar, muss die größere Erfahrung der rohen Gewalt weichen«, gab Jehan zurück.
    »Mag sein, aber das bedeutet, dass ich mir meine Macht immer durch den Kampf bewahren muss, wie ihr zu betonen nicht müde werdet.«
    »In der Tat.« Jehans Stimme klang gleichmütig, fast gelangweilt.
    »Und das dürfte schwierig werden«, ergänzte Eldiren.
    »Ihr zwei seid mir ein echter Trost.« Beltar schüttelte den Kopf und betrachtete noch einmal das Amulett, ehe er sich zur Treppe wandte. »Wir müssen den Rat zusammenrufen.«
    »Selbstverständlich.«

 
CXXVIII
     
    J usten rollte den unvollendeten Dampfwagen aus der Schmiede. Die Eisenstäbe und die mit Eichenholz verkleideten Seitenwände passten gerade eben durch die weit geöffnete Tür. Auf den ersten Blick muteten die Aufbauten des Dampfwagens an wie eine willkürliche Ansammlung von Eisenstäben, Eichenbalken und Stangen, die zwischen vier mit Eisen beschlagenen Rädern befestigt worden waren. Die runden, schweren Heberinge vor dem Fahrersitz und hinter der Stelle, wo der dritte Sitz untergebracht werden würde, überragten die übrigen Aufbauten, waren aber nicht ganz so hoch wie der Kessel und der Schornstein, die den hinteren Teil der Maschine beherrschten.
    »Uff …« Justen legte sich ins Zeug und schob die Maschine die letzten paar Ellen aus der Schmiede heraus. Die Räder bewegten sich leicht, aber

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